(Foto: privat)
Anzeigen

Rees. Die „Mütter von Mehr“, wie sich selbst nennen, sind sauer. Dort, wo einmal ein schöner Spielplatz stand, befindet sich jetzt gähnende Leere. Nur noch ein Sandfeld lässt die Stelle an der „Kirchenrenne“ auf dem idyllischen Gelände gegenüber der Kirche und in der Nähe des Kindergartens erahnen, an der einmal Spielgeräte für Kinder jeden Alters standen.

Auf Anregung des engagierten Mehrer Bürgers Wolfgang Heinze trafen sich jetzt die Mehrer Mütter mit Carina Bücker, Marcel Hoffmann und Bodo Wißen (alle SPD) direkt vor Ort um das Thema zu besprechen.

„Mehr blüht auf. Viele junge Familien sind in den letzten Jahren hier hingezogen. Der Bedarf ist also da“, weiß Katharina Roos mit Blick auf die „Mehrer Spielplatzfrage“.

„Zwei, drei alte und zudem eher unbeliebte Spielgeräte wurden abgebaut und in die direkte Nähe der Schule versetzt. Das wurde uns als Ersatz verkauft. Das ist aber völlig unangemessen. Die Geräte sind verkommen, es besteht durch Holzabsplitterung Gefahr. Auch können die kleinen Finger zwischen den teils rostigen Metallspiralen gequetscht werden. Außerdem wollen wir nicht den Unterricht stören“, beschwert sich Michaela Reuters.

Den Verweis der Stadtverwaltung, dass die Mütter mit ihren Kindern ja den kleinen Spielplatz am Lilienweg nutzen könnten, will Yvonne ten Eikelder so nicht gelten lassen: „Der kleine Spielplatz am Lilienweg ist kein Ersatz für denjenigen an der Kirchenrenne. Wir brauchen ein vernünftiges Angebot in der Dorfmitte. Hier halten sich Eltern mit ihren Kindern auf, nicht auf einem Hinterhof inmitten eines Wohngebietes. Der mag seine Berechtigung haben, kann allerdings einen vernünftigen Spielplatz am alten Standort nicht ersetzen.“

„Völlig unmöglich finde ich den Hinweis aus der Stadtverwaltung, wir könnten ja die Spielplätze in anderen Ortsteilen wie Haldern nutzen. Das ist weder kindgerecht noch gut für unsere Dorfentwicklung! Wir wollen hier in Mehr gescheite Spielplätze, wir wollen Lebensqualität und Spielmöglichkeiten in unserem Dorf erhalten“, so Elke Bücker.

Carina Bücker war Ratsfrau und ist jetzt sachkundige Bürgerin der SPD im Ausschuss für Jugend und Sport der Stadt Rees. Sie kennt einige Geräte noch aus ihrer Kindheit: „Die waren damals schon alt. Das ist doch wohl ein Witz, das hier als Neuerung zu verkaufen“, versteht die Mutter aus Mehr die Anliegen der Frauen. „Ich unterstütze die Mehrer Mütter. Ich bin ja selbst eine. Wir werden das Thema in die politischen Gremien der Stadt tragen“.

„Für die SPD ist die gerechte Entwicklung aller Ortsteile wichtig. Mehr und die Mehrerinnen und Mehrer sind wichtig. Wir sprechen mit den Menschen, deswegen bin ich gerne nach Mehr gekommen, um mir vor Ort die Sachlage direkt von den Betroffenen schildern zu lassen. Die Attraktivität von Mehr hängt nicht zuletzt auch von den Spielplätzen ab. Die Mütter von Mehr wollen einen Spielplatz mit neuen, funktionstüchtigen und vor allem sicheren Spielgeräten am alten Standort für Kinder aller Altersstufen. Ich finde das absolut nachvollziehbar“, so Vize-Bürgermeister und SPD-Bundestagskandidat Bodo Wißen, der auch selbst Vater zweier Kinder im Grundschulalter ist.

Beitrag drucken
Anzeige