René Schneider MdL (Foto: Bettina Engel-Albustin / fotoagentur ruhr moers)
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Kreis Wesel. Die SPD-Landtagsfraktion hat gestern ihren Leitantrag für eine bessere Gesundheits- und Pflegeversorgung für Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Mit Blick auf den Kreis Wesel stellt der hiesige SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider fest, dass Krankenhäuser auf dem Land in Zukunft immer wichtiger werden. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass wir an der ärztlichen Versorgung nicht sparen dürfen. Weder dürfen wir die nächtliche Notarztversorgung kaputt sparen noch Krankenhäuser ausschließlich danach bewerten, wieviel Profit sie abwerfen“, fasst Schneider zusammen.

Vor Beginn der Pandemie wurden auch im Kreis Wesel die Krankenhauspläne der Landesregierung heftig diskutiert. Damals ging es darum, dass perspektivisch jedes vierte Krankenhaus geschlossen werden könnte. „Hätte es diese Häuser während der Corona-Krise nicht gegeben, wüsste ich nicht, wo wir heute stünden. Die Pandemie muss ein Weckruf sein. Statt Profit muss die flächendeckende gesundheitliche Versorgung das Ziel aller Beteiligten sein“, beschreibt der SPD-Abgeordnete den Inhalt des Leitantrags. Dieser fordert unter anderem ein Zukunftsprogramm „Gute Gesundheit vor Ort – Kein Kahlschlag in der Krankenhauslandschaft“ mit Investitionen in Milliardenhöhe und einer Bedarfsplanung, die eine „flächendeckende, wohnortnahe bzw. gut erreichbare Grundversorgung sicherstellt“.

Zu einer vernünftigen Gesundheitsversorgung gehören für den Abgeordneten während der Nachtstunden auch zwei Notarztstandorte in Xanten und Rheinberg. „Der neue Landrat hat im Wahlkampf 2020 versprochen, alles dafür zu tun, beide Standorte zu erhalten. Jetzt hat er die Macht dazu, dieses Versprechen einzulösen”, erinnert Schneider. Letztlich sichere das auch den Krankenhausstandort Xanten und honoriere die medizinischen Leistungen der Einrichtung.

In ihrem Antrag im Landtag fordert die SPD außerdem Verbesserungen für Mitarbeitende in der Pflege (35-Stunden-Woche, Tarifbindung) sowie gleich guten Zugang zu Gesundheitsangeboten für alle. „Wir brauchen wieder mehr Ärztinnen und Ärzte auf dem Land genauso wie in benachteiligten Stadtteilen. Es fehlen zudem Kinder- und Jugendmediziner. Hier müssen wir finanzielle Anreize schaffen“, meint Schneider.

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