Duisburg. Wirtelschwanzleguan Ivan bewohnt den karibischen Sandstrand. Die Socorrotaube hat sich ebenfalls häuslich eingerichtet – im ursprünglichen Lebensraum gilt diese Vogelart seit 1972 als ausgestorben
Die Arbeiten in der neuen Leguaninsel des Zoos neigen sich langsam dem Ende. Die Landschaftsgestaltung ist abgeschlossen und auch der Besucherbereich ist nahezu fertiggestellt. Nun zogen die ersten Tiere in die Anlage ein, welche nur dank der Unterstützung des Vereins der Freunde des Duisburger Tierpark e.V. realisiert werden konnte.
Die neuen Bewohner der neuen, rund 120 m² großen, überdachten Karibik-Halle ziehen ein und werden langsam an die neue Umgebung gewöhnt. Den Anfang machte Ivan, ein 1,25 Meter langer kubanischer Wirtelschwanzleguan. Er reiste aus dem Zoo von Zagreb an den Kaiserberg. Dabei gehört Ivan zu einer gefährdeten Tierart, deren Bestände im ursprünglichen Lebensraum rückläufig sind. In Duisburg hat das urtümliche Reptil vor wenigen Tagen die größte Anlage in der neuen Leguaninsel bezogen: Den karibischen Sandstrand. „Er lässt es sich richtig gut gehen, frisst mit großem Appetit Blattsalate, sonnt sich ausgiebig und ist uns Tierpflegern gegenüber sehr aufgeschlossen“, erzählt Maik Peschke. Der Revierleiter und seine Kollegen haben in den vergangenen Wochen alles für den Einzug des neuen Bewohners vorbereitet und die Anlage entsprechend naturnah gestaltet. „Kubanische Wirtelschwanzleguane leben, wie der Name schon verrät, an felsigen Stränden der Insel Kuba – und so sieht natürlich auch ihr Gehege aus“, erklärt Peschke. Heller Sand, Felsen und niedrig wachsende Pflanzen prägen das Landschaftsbild der Anlage. Das stattliche Reptil mit einem derzeitigen Gewicht von rund 6 Kilogramm wird das großzügige Areal nicht alleine bewohnen, schon bald soll er Gesellschaft von Artgenossen bekommen, die aus anderen Zoos nach Duisburg reisen werden.
Über Leguan Ivan tummelt sich ein weiterer Bewohner der neuen Anlage: Eine unscheinbare, rostbraune Socorro-Taube. „Diese Tiere leben meist als Einzelgänger, Männchen verteidigen ihr Revier mit Nachdruck“, weiß Maik Peschke. Für ihn und seine Kollegen ist es etwas ganz besonderes, diese Tierart pflegen zu dürfen. Ursprünglich war diese Vogelart nur auf der namensgebenden Insel Socorro beheimatet. Vom Menschen eingeschleppte, verwilderte Hauskatzen sowie die Jagd verringerten die Bestände stark. Letztmalig wurde ein Tier im Jahr 1972 im ursprünglichen Lebensraum beobachtet – seitdem gilt die Socorrotaube als „im Freiland ausgestorben“. Nur dank Zoos hat die Art unter geschützten Bedingungen überlebt. „Mit der Beteiligung am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm stellen wir wertvolle Fläche für diese Tierart zur Verfügung um eine stabile Population fernab der Insel Socorro aufzubauen“, verdeutlicht Kurator Volker Grün die Bedeutung der Haltung dieser unscheinbaren Tierart.
Eingefasst in eine thematisch passende Landschaftsgestaltung werden Besucher nach Eröffnung der neuen Halle von einem hölzernen Steg aus charakteristischen Bewohnern der kubanischen Insellandschaft auf Augenhöhe begegnen können. Bis es soweit sein wird, wird es aber noch etwas dauern. Denn erst wenn weitere Tiere eingetroffen und in die neue Umgebung eingewöhnt sind, wird die Anlage offiziell gemeinsam mit dem Förderverein des Zoos eröffnet.