Die Krefelderin Karin Melcher (li.) hatte das Kunstprojekt des Bonner Diakons Ralf Knoblauch (re.) kennengelernt und koordiniert, dass er eine Königsfigur zu Anja Claus (mi.; Leitung stups-KINDERZENTRUM) brachte (Foto: DRK-Schwesternschaft Krefeld / Nadia Joppen)
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Krefeld. Das Kunstprojekt des Bonner Diakons Ralf Knoblauch stellt die WÜRDE des Menschen in den Mittelpunkt und dass Menschen füreinander da sein sollen – an allen Orten dieser Welt: im Flüchtlingslager, bei Menschen mit prekären Biographien, in Entwicklungsländern wie dem Oman oder in der Wirtschaftsmetropole Hongkong, bei einer Begegnung mit einem Obdachlosen in Deutschland… und jetzt auch im stups-KINDERZENTRUM der DRK-Schwesternschaft Krefeld. Hier steht jetzt eine der von Knoblauch aus alten Eichenbalken herausgearbeiteten Königsfiguren. Die Übergabe wurde von der Krefelderin Karin Melcher in die Wege geleitet, die über ihr eigenes Engagement die Arbeit im Kinder- und Jugendhospiz kennengelernt hatte.

Knoblauchs Figurensprache ist immer gleich: Die Könige und Königinnen sind schlicht, die Arme seitlich angelegt, die Gesichter angedeutet, die Könige tragen schwarze Hose und weißes Hemd, die Königinnen ein weißes Kleid. Die Figuren wachsen aus dem Sockel, die Krone sitzt mal gerade, mal schief oder liegt daneben… Was auffällt, ist die Haltung: Sie ist gerade, aufrecht und eben: würdevoll. „Jeder Mensch trägt diese Würde in sich. Keiner kann sie ihm oder ihr an irgendeinem Ort nehmen“, betont Knoblauch. Wo die Könige / Königinnen aufgestellt werden, ergibt sich eher zufällig: „Die Menschen liefern Ideen zu den Orten und werden so zu Königsbotschaftern“ – so wie eben jetzt Karin Melcher. „Ich hatte einen Bericht im Fernsehen gesehen und dachte, ein solcher kleiner König passt sehr gut in dieses Haus“, meinte sie. „Es ist die erste Figur, die ich in ein Kinderhospiz bringe“, ergänzte Ralf Knoblauch.

Anja Claus stellte ihm das Konzept des Kinderzentrums vor – die gelebte Inklusion mit einer Kita, einem Kinderkrankenpflegedienst und einem Kinderhospiz unter einem Dach. „Wir freuen uns und sehr stolz, dass eine Königsfigur in unser Haus einzieht. Das Sinnbild dieses kleinen Königs, nämlich die Würde des Einzelnen und die Fürsorge füreinander, steht auch für unsere Arbeit im stups-KINDERZENTRUM: Familien mit einem (schwerst) erkrankten oder behinderten Kind sind im Alltag vielen Herausforderungen und manchmal auch Geringschätzungen ausgesetzt und müssen häufig um ihre eigene und die Würde die ihres Kindes ringen. Der kleine König steht für das Eröffnen neuer Lebensperspektiven, Stärke und Mut – genau das, was auch wir unseren betroffenen Familien geben wollen“, sagte Anja Claus. Der vierjährige Lars aus der Kita war beim Übergabe-Foto der erste, der den kleinen König mit Respekt und Neugier begutachtete. Er war sichtlich beeindruckt von der Gestalt.

www.drk-schwesternschaft-kr.de

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