(Foto: privat)
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Witten. Stellvertretende Leiterin der EvK-Apotheke nach über 30 Jahren in den Ruhestand verabschiedet

Als Ingrid Walden im Januar 1991 ihre Stelle als stellvertretende Leiterin der Apotheke des Evangelischen Krankenhauses Witten antrat, teilte sie sich mit ihren fünf Kolleginnen noch einen PC und einen Nadeldrucker, Tabletten für die Stationen wurden von Hand gestellt und Medikamente mitunter per Rohrpost auf den Weg gebracht. Wenn die 61-Jährige nun in den Ruhestand geht, verabschiedet sie sich nicht nur von einem fast dreimal so großen Team,  auch das Aufgabenspektrum ist gewachsen und freilich hat längst auch die Digitalisierung Einzug gehalten. „Vieles hat sich über die Jahre verändert, aber jede Zeit hatte ihren Reiz“, sagt Ingrid Walden im Rückblick.

Nach mehr als 30 Jahren im Unternehmen hat sie so manche Veränderung miterlebt und etliche Großprojekte begleitet. Anfangs die Tabletten für die Patient*innen noch von Hand in Dosettes gefüllt und auf Wagen auf die Stationen geschoben, wurde Ende der 1990er Jahre die erste Tablettenstellmaschine eingeführt. „Wir waren damals eines der ersten Häuser in Deutschland, in denen eine Tablettenstellmaschine zum Einsatz kam“, erinnert sich die Apothekerin. Längst hat sich ein Unit-Dose-System bewährt, bei dem die Arzneimittel patientenindividuell über einen Dispensierautomaten zusammengestellt, verpackt und etikettiert werden. Eine große Entlastung für die Pflege und neue Verantwortung für Ingrid Walden, die mit ihren Kolleginnen den Medikationsplan hinsichtlich Dosierungen, Wechselwirkungen und Arzneimittelwahl jahrelang prüfte. Aber auch auf den Stationen war Ingrid Walden regelmäßig im Einsatz, um bei der Arzneimittelüberprüfung korrekte Lagerung, Verfall und Vorratshaltung in den Blick zu nehmen. Zudem hat die Apothekerin, die nach ihrem Pharmazie-Studium ihre Fachexpertise mit Weiterbildungen in der klinischen, onkologischen und geriatrischen Pharmazie ausbaute, maßgeblich die zentrale Krebsmittelherstellung mitaufgebaut. Ebenso wie Qualitätsmanagementsysteme, die bis heute wichtige Säulen in der Apotheke des EvK bilden. Und schließlich war da noch die herausfordernde Corona-Zeit, als Ingrid Walden mit dem Apotheken-Team zum Beispiel bei der Aufbereitung des wertvollen Corona-Impfstoffs einmal mehr eine wichtige Rolle übernahm. Es war ein breites Aufgabenspektrum, um das sich Ingrid Walden kümmerte. Genau diese Vielfalt war es, die ihr all die Jahre viel Freude bereitet hat.

Im Ruhestand hat sie nun viel Zeit für private Freude – und auch schon etliche Pläne: Querflöte spielen, malen, eine neue Sprache lernen und als Gasthörerin der einen oder anderen Vorlesung lauschen.

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