Glückliche Gesichter bei der offiziellen Übergabe der Autos: André Zappey (1. Reihe links) und Gabriele Hänsel (1. Reihe rechts) von der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. zusammen mit Dr. Gisela Janßen (Oberärztin und Ärztliche Leitung des Kinderpalliativteams Sternenboot) (1. Reihe Mitte) und ihrem Team (Foto: UKD)
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Düsseldorf. Das Team fährt pro Strecke bis zu 100 Kilometer zu seinen Patient*innen – Elterninitiative Kinderkrebsklinik spendet Autos

Um noch mobiler zu sein, kann das ambulante Kinderpalliativteam „Sternenboot“ des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) nun auf vier neue Autos zugreifen. Die neuen Fahrzeuge wurden von der Elterninitiative Kinderkrebsklinik e.V. gespendet. Dank der neuen Autos können die Mitarbeitenden des spezialisierten Palliativ-Team nun weitere schwerstkranke und sterbende Kinder und Jugendliche in Düsseldorf und Umgebung ambulant versorgen. Dabei kommen sie ganz schön rum: Jedes der bisherigen Autos ist pro Jahr etwa 25.000 Kilometer gefahren.

„Unsere Anfahrtswege sind teilweise pro Strecke bis zu 100 Kilometer weit. Das wäre natürlich ohne Auto nicht machbar. Wir sind glücklich, dass wir nun vier neue Wagen zur Verfügung haben und unsere Patientinnen und Patienten zuverlässig zuhause in ihren gewohnten Umgebungen betreuen können. Ohne die langjährige Unterstützung der Elterninitiative wäre dieses Angebot in seiner aktuellen Form nicht möglich“, bedankt sich Dr. Gisela Janßen, Oberärztin und Ärztliche Leitung des Kinderpalliativteams Sternenboot für die Spende. Im Einzelfall fährt das Team sogar mal in Schulen und Kindergärten und auch in die umliegenden Krankenhäuser sowie in die Kinderhospize in Düsseldorf, Wuppertal und Krefeld. Zusätzlich versorgen sie im Rahmen einer besonderen Kooperation auch die Kinder der Uniklinik in Köln.

Hintergrund Kinderpalliativteam „Sternenboot“:

Bereits seit über 30 Jahren gibt es an der Uniklinik Düsseldorf eine Kinderpalliativversorgung. Das Sternenboot-Team wurde im Jahr 2004 gegründet und war eines der ersten seiner Art in Deutschland. Das Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche mit einer schweren oder lebensverkürzenden Erkrankung zuhause bei ihren Eltern zu betreuen. Dafür besuchen sie die Familien in Düsseldorf und der weiteren Umgebung in regelmäßigen Abständen zu Hause.

Aktuell arbeiten fünf Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, fünf Kinder-und Jugendärzte*innen sowie eine Familientherapeutin zur Begleitung der Eltern und Geschwister und eine Sozialarbeiterin im Team des Sternenboots. Alle haben eine Zusatzqualifikation für die Palliativversorgung. Zu Einsätzen geht es meistens in Doppelbesetzung: Ein Mitglied des Ärzteteams und eine Kinderkrankenpflegekraft.

Die Versorgung umfasst die medizinische Behandlung des Kindes mit allen leidvollen Symptomen – dazu gehören zum Beispiel Schmerzen, Luftnot und Spastik. Darüber hinaus leiten die Palliativpflegekräfte die Eltern in besonderen pflegerischen Maßnahmen an. Im Rahmen der psychosozialen Begleitung wird die gesamte Familie berücksichtigt: Das psychosoziale Team berät Eltern zum einen zu Fragen der Schwerbehinderung, Hilfsmittelversorgung, vermittelt häusliche Kinderkrankenpflege oder ambulante Kinderhospizdienste.  Zum anderen bedeutet eine schwere, lebensverkürzende Erkrankung oft auch eine enorme psychische Belastung für die einzelnen Familienmitglieder, für die Partnerschaft und das Zusammenleben als Familie – auch für die Geschwisterkinder. „Auch hier sind wir froh, allen Familien ein Angebot der Begleitung – manchmal sogar über den Tod des Kindes hinaus – machen zu können”, erklärt Dr. Gisela Janßen.

Für eine bestmögliche Versorgung hat das „Sternenboot“ eine enge Kooperation mit niedergelassenen Kinderärztinnen und Ärzten, anderen Kliniken, Kinderpflege- und Kinderhospizdiensten sowie Schulen und Kindergärten.

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