(Foto: Opernwerkstatt am Rhein)
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Hilden. Ein klassisches Werk aus dem 19. Jahrhundert als Rockmusical. Ist das möglich? Die Opernwerkstatt am Rhein beweist es eindrücklich mit der Inszenierung von „Peer Gynt“, der Faust des Nordens von Henrik Ibsen.

Und mit diesem besonderen Highlight startet am Samstag,18. September, die Hildener Theaterspielzeit 2021/2022 in der Stadthalle, Fritz-Gressard-Platz 1. Eine Produktion, die definitiv nicht nur für eingefleischte Theatergänger:innen ein Muss ist und für die ein Platz in jedem Kalender reserviert sein sollte.

Ausgangspunkt der Bearbeitung ist das dramatische Ibsen-Gedicht aus dem Jahre 1864 in der Übersetzung von Christian Morgenstern. Die ambivalenten Gefühle und fantastischen Erlebnisse der Protagonisten werden in Pop und Rocksongs aus den letzten 30 Jahren emotional widergespiegelt. Selbst die klassische Bühnenmusik von Eduard Grieg wird für die Rockband neu arrangiert und leitmotivisch zur Anwendung gebracht. Im Rockmusical ist zum Beispiel Musik von Radiohead, Kygo, Lady Gaga und Ed Sheeran zu hören. Es entsteht ein Rockmusical, das nicht mit dem Genre Musical vergleichbar ist, weil es trotz der Leichtigkeit der Darbietung den Ernst und die vielschichtigen Ebenen des Klassikers beibehält.

In der aufwendigen Produktion der Opernwerkstatt treffen 15 Darsteller:innen und fünf Musiker:innen in einer Kulisse dunkler norwegischer Berglandschaften aufeinander.

Peer Gynts Odyssee beginnt auf dem Land. Hier wächst der Bauernsohn mit seiner Mutter auf, verarmt, von der Dorfgesellschaft ausgestoßen und verlacht. Er flüchtet sich in seine Phantasie, in Tagträume und Lügenmärchen, glaubt sich zu Höherem berufen. Kaiser der Welt will er werden und schon bald geht er auf Reisen. Der ewig suchende Peer Gynt ist ein Mensch dieser Zeit. Er kommt mit der Informationsflut und den vielen Möglichkeiten nicht zurecht. Hochaktuell ist seine vergebliche Suche nach dem eigenen Ich. Er probiert scheinbar wahllos viele Dinge aus, bis er ihrer überdrüssig ist. Erst am Ende besinnt er sich darauf, dass das Glück viel näher liegen kann, als man glaubt.

Die Opernwerkstatt am Rhein ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Hürth, der junge Künstlerinnen und Künstler auf dem Weg ins Berufsleben unterstützt. Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 ist die Anzahl der Ensemblemitglieder von 7 auf über 80 Personen angewachsen. Es gab Gastspiele in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Österreich. In den letzten fünf Jahren wurde die Opernwerkstatt mit sechs Preisen ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie für die Aufführungsreihe “Kinderoper in der Region!” von Bundespräsident Joachim Gauck den Ehrentitel “Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen 2015”.

Eintrittskarten zum Preis von 12 Euro bis 20 Euro zzgl. Vorverkaufsgebühr sind im Reisebüro Dahmen, Mittelstraße 73, oder online über www.neanderticket.de erhältlich. Eine Ermäßigung in Höhe von 20 % erhalten Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren. Ermäßigungen in Höhe von 50 % erhalten Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, Auszubildende bis einschließlich 29 Jahren, Menschen mit mindestens 70 % Schwerbehinderung, Dienstleistende im Freiwilligen Sozialen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst sowie Inhaberinnen und Inhaber des Itterpasses. Der Ermäßigungsnachweis muss am Einlass vorgelegt werden. Mehrfachermäßigungen sind nicht möglich.

Für den Besuch der Veranstaltung gilt die 3G Regel (Zutritt nur für Geimpfte, Genese und Getestete) und alle weiteren am Tag der Vorstellung geltenden Vorschriften der Coronaschutzverordnung NRW.

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