Machen sich ein Bild vom Zustand des Meerbuscher Waldes: Bezirksförster Lukas Lenneps (v.r.n.l), Michael Betsch, Bereichsleiter Grünflächen bei der Stadt Meerbusch und Michael Reschke, bei der Stadtverwaltung zuständig für den Forst (Foto: Stadt Meerbusch)
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Meerbusch. Vorausschauende Forstwirtschaft der vergangenen Jahrzehnte zahlt sich aus

Wie steht es um den städtischen Wald in Meerbusch? Dieser Frage sind Stadt- und Forstverwaltung nun nachgegangen, schließlich haben Hitze- und Dürresommer, Borkenkäfer und Krankheiten auch an den hiesigen Bäumen Spuren hinterlassen. „Der städtische Wald ist aber gut aufgestellt, auch mit Blick auf den Klimawandel“, so Michael Betsch, Bereichsleiter Baubetriebshof, Friedhöfe, Grünflächen und zuständig für die Bewirtschaftung und Pflege der städtischen Wälder.

Der Grund für die positive Entwicklung: bereits vor Jahrzehnten hatte man in den Wäldern, die der Stadt Meerbusch gehören, auf naturnahen Laubmischwald gesetzt. „Man hat den Wald vorausschauend angelegt und auf Diversität, also verschiedene Baumsorten – hauptsächlich Laubbäume – gesetzt“, ergänzt Bezirksförster Lukas Lenneps vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Dies gelte im Übrigen nicht nur für den städtischen Forst, sondern auch für die Straßenbäume, erläutert Michael Betsch. Die Streuung trage dazu bei, Problemen bei den einzelnen Baumsorten vorzubeugen.

Insgesamt 254 Hektar städtischen Wald gibt es, wie beispielsweise den Herrenbusch zwischen Lank-Latum, Ossum-Bösinghoven und Strümp oder das Wäldchen am Wasserwerk in Lank-Latum. Letzteres wurde Anfang der 90er Jahre aufgeforstet. „Vorher war hier Acker, dementsprechend fruchtbar und nährstoffreich ist der Boden“, weiß Lenneps. Die Bäume in dem kleinen Waldstück hat man in den vergangenen 30 Jahren dicht an dicht gelassen, damit diese gerade nach oben wachsen und sich beschatten können. „Nur vereinzelt hat man Bäume entnommen um die Mischung zu streuen und gesunde Bäume zu stärken“, erklärt Förster Lenneps. Das Totholz wurde dann zur Humusbildung im Wald gelassen.

Um auch künftig diese Art von Pflegemaßnahmen in dem Waldstück durchführen zu können, sind in den vergangenen Monaten vereinzelt so genannte Rückegassen entstanden. Auf ihnen werden die gefällten Bäume zur Straße transportiert. „Wir greifen hier in die Konkurrenzsituation von Bäumen ein, um gesunde Bäume zu fördern. Damit kann der Wald langfristig erhalten bleiben und die Mischung der Bäume wird reguliert. Mittlerweile sind die Bäume aber zu groß, um sie in den Wäldern liegen zu lassen“, so der Bezirksförster.

Zu beobachten waren diese Pflegemaßnahmen im Wald rund um das Lanker Wasserwerk zuletzt, als das so genannte Eschentriebsterben zahlreiche der gleichnamigen Bäume zerstörte. Die kaputten und kranken Hölzer wurden entnommen. Mittlerweile wachsen dort wieder neue Bäume und Pflanzen.

Der städtische Forst wird regelmäßig unter die Lupe genommen um auf aktuelle Entwicklungen, soweit möglich, reagieren zu können. Insgesamt gibt es rund 530 Hektar Wald in Meerbusch, 254 Hektar gehören der Stadt, der Rest ist im Privatbesitz.

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