(Foto: ASB)
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Düsseldorf. Die Zeit des Nationalsozialismus. Die Nachkriegs-Jahre. Die DDR: Viele Daten und Fakten kann man in den einschlägigen Geschichtsbüchern und Lexika nachlesen. Doch erst dank lebendiger Zeitzeugenberichte können wir heute eine konkrete Vorstellung gewinnen, wie das Leben damals wirklich war. Daher hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) vor 14 Jahren das Projekt „Geschichtsschreiber“ ins Leben gerufen. Mehr als 250 Bücher von ebenso vielen Erzähler*innen aus Düsseldorf und Krefeld wurden bisher verfasst. „Da ist ein Schatz an Lebenserfahrungen entstanden, der interessant und wertvoll ist, besonders für junge Menschen,“ meint Barbara Heckhoff, die sich als ehrenamtliche Geschichtsschreiberin engagiert. Jetzt geht der ASB einen Schritt weiter, um dieses Vermächtnis zu bewahren: Die Geschichtsschreiber haben jetzt eine eigene Internetseite.

Die Bücher wurden von ehrenamtlichen Schreiber*innen, wie Barbara Heckhoff, verfasst, die ihre Erzähler*innen interviewt haben. Nach und nach werden viele dieser Werke nun auszugsweise unter dem Motto „Geschichte sind Wir!“ auf www.geschichtsschreiber-asb.de veröffentlicht. „Durch die Digitalisierung der Texte können wir die Erlebnisse und Erfahrungen der Zeitzeugen mit noch mehr Menschen teilen. Das war für mich das beste Argument mitzumachen“, berichtet Heckhoff. Im Team mit anderen Ehrenamtlichen stellt sie nun Auszüge aus den Büchern zusammen, die die Erlebnisse der Zeitzeugen in den einschlägigen Epochen des vergangenen Jahrhunderts lebensnah schildern. Unter verschiedenen Kategorien werden diese dann veröffentlicht: Wie war die Kindheit in den 20er oder 30er Jahren? Viele Erzähler*innen mussten während des Zweiten Weltkriegs Fliegerangriffe ertragen oder fliehen – was haben sie dabei erlebt und empfunden? Wie haben sie nach dem Krieg ins Leben oder in den Beruf zurückgefunden? Wie war die „erste Liebe“ in den 50er Jahren? Wie war das Leben in der DDR?

Eindrucksvoll und lebensnah schildern die Erzähler*innen diese und andere prägende Momente in ihren Rückblicken. So können sich insbesondere junge Menschen in vergangene Zeiten hineinversetzen.

Neben den Texten sollen in einem weiteren Schritt Ton-Aufnahmen von Gesprächen mit den Zeitzeugen auf der Internetseite veröffentlicht werden. Damit werden die Berichte noch authentischer und machen nachvollziehbarer, was die Geschichtsschreiberin Gaby Grefen beschreibt: „Wenn ein Mensch vor einem sitzt und seine Geschichte erzählt, ist das viel mehr als Geschichtsunterricht – es ist Lebendigkeit.“

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