( © Stadt Mülheim an der Ruhr)
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Mülheim an der Ruhr. Durchführung von Rodungsarbeiten vom 10. bis 12. November 2021

Als einer der wenigen öffentlichen Plätze in Mülheim-Dümpten wurde der Anne-Frank-Platz einst als Startprojekt für den Masterplan Spielen und Bewegen ausgewählt.

Das Landschaftsarchitekturbüro Martina Hoff aus Essen erhielt daraufhin den Auftrag, einen abgestimmten und an den aktuellen Bedürfnissen orientierten Entwurf zu erarbeiten. Dabei stellte die Durchführung von Beteiligungsaktionen einen wesentlichen Baustein der Planung dar.

Neben einem Termin für die Multiplikatoren stand die Aktivierung im Stadtteil im Vordergrund. Zum Auftakt hat sich die Kindertagesstätte „Papilio“ Ende Januar / Anfang Februar 2018 mit dem Anne-Frank-Platz beschäftigt. Nach einer Bestandaufnahme haben die Kinder ein Ankündigungs-Transparent gestaltet und damit für eine öffentliche Beteiligungsveranstaltung geworben. Über den Kontakt zum Kindergarten konnten so nicht nur Kinder aktiviert, sondern die Eltern und Erzieherinnen frühzeitig informiert und miteinbezogen werden.

Am 19. Februar 2018 wurde die öffentliche Beteiligungsveranstaltung, mit einem niedrigschwelligen Mitmach-Angebot in Form eines kurzen Geländerundganges auf dem Platz gestartet. Die Ermittlung der aktuellen Nutzungssituation im direkten Gespräch mit den Kleingruppen war ein wesentlicher Bestandteil der Beteiligung.

Im Anschluss wurden in der Aula der Schule am Hexbachtal verschiedene Potentialskizzen als Basis für eine realistische Schwerpunktsetzung zur Umgestaltung des Platzes diskutiert. Die Ergebnisse wurden ausgewertet und flossen in die Entwurfserarbeitung ein.

Bei einer abschließenden Präsentation wurde den Akteuren am 07. März 2018 vor Ort auf dem Anne-Frank-Platz der Entwurf vorgestellt. Hier hatten die Bürger Gelegenheit zu schauen, was aus den Beiträgen der Planungswerkstatt geworden ist und Ergänzungen zu äußern

Der daraus hervorgegangene Entwurfsplan diente als Grundlage für den Baubeschluss der Bezirksvertretung 2 vom 17.04.2018 (V 18/0215-01) und die Beantragung von Städtebaufördermitteln.

Sehr zur Freude aller Beteiligten hatte die Stadt Mülheim nach mehreren Anläufen schließlich, mit Bescheid der Bezirksregierung Düsseldorf vom 16.08.2019, eine Förderzusage für die Neugestaltung des Anne- Frank-Platzes erhalten.

Die Maßnahme wird mit Hilfe des „Investitionspaktes Soziale Integration im Quartier“ (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen) einschließlich eines Bundesfördermittelanteiles (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat) finanziert.

Seitdem wird an der Umsetzung gearbeitet. Die Abwicklung erfolgt gemäß den Auszahlungsbedingungen der Fördergeber. Das Landschaftsarchitekturbüro Hoff wurde mit der Ausführungsplanung beauftragt und vorbereitende Bodenuntersuchungen durchgeführt.

Aktuell werden vom 10. bis 12. November 2021 Rodungsarbeiten durchgeführt. Besonders die alten Kastanien bereiten der Stadt schon länger Sorgen. Viele der ursprünglich insgesamt 26 Rosskastanien waren nicht mehr standsicher und mussten bereits seit Februar 2015 gefällt werden. Ursächlich war ein Pilzbefall, dem eine schwächende Bakterienerkrankung vorausging (Befall mit Pseudomonas und Samtfußrübling). Nun ist eine weitere Rosskastanie (gegenüber Haus Nr.1) nicht mehr verkehrssicher. Sie wird ebenso wie ein kleinerer Feuerahorn zwar nicht wegen der Umgestaltung, sondern aus Verkehrssicherungsgründen entnommen, diese Fällung wird aber gebündelt mit Rodungsmaßnahmen, die auch der Neugestaltung dienen. Dabei werden neben dem Unterwuchs drei weitere Bäume gefällt, die im beiliegenden Plan mit den Nummern 04, 05 und 25 gekennzeichnet sind. Die erforderlichen Fällgenehmigungen wurden eingeholt und die Arbeiten außerhalb der „Setz- und Brutzeit“ terminiert, um das Brutgeschäft der Vögel nicht zu beeinträchtigen.

Da während der Rodungsarbeiten vorübergehend Parkmöglichkeiten entfallen, wurden die Anlieger per Briefkasteneinwurf informiert. Alle Baumverluste werden im Zuge der Neugestaltung im kommenden Jahr ersetzt. Dabei erfolgen auch umfangreiche Nachpflanzungen für die bereits im Vorfeld entstandenen Fehlstellen.

Die bauliche Umsetzung erfolgt dann im Jahr 2022. Die Ausschreibungen werden derzeit vorbereitet und der Mittelbedarf mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen abgestimmt.

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