Begrüßung der Kinder durch Wolfgang Ihle (links) und Jörg Dittwar (Foto: privat)
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Rheinberg. 25 Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren, ausnahmslos von der JSG Borth-Millingen, nahmen vom 27. bis zum 29. Dezember am dreitägigen Wintercamp der Bernd-Hobsch-Fußballschule in der Rheinberger Großraumsporthalle teil, das schon seit 2010 vom SV Millingen ausgerichtet wird.

Nachdem das Camp im letzten Jahr wegen des Lockdowns ausgefallen war, konnte es diesmal allen Befürchtungen zum Trotz wieder stattfinden. Aber vieles war anders als sonst. Wegen der Corona-Pandemie mussten alle Kinder tagesaktuell getestet sein und Erwachsene hatten nur unter der 2G+-Regel Zutritt zur Halle. Gottseidank waren die Testergebnisse an allen Tagen negativ, so dass das Programm wie geplant ablaufen konnte.

Bernd Hobsch war leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mit dabei. Vom Ex- Bundesligaspieler Jörg Dittwar und vom ehemaligen DDR-Juniorennationalspieler Wolfgang Ihle, die beide vorher schon in Rheinberg waren, wurde er aber bestens vertreten.

Anders als bei vielen anderen Fußballschulen, bei denen prominente Fußballer nur ihren Namen vermarkten und sich bestenfalls einmal zu einer kurzen Autogrammstunde blicken lassen, waren Wolfgang Ihle und Jörg Dittwar den ganzen Tag über im Einsatz, um den Kindern die Feinheiten des Fußballspiels zu vermitteln. Mit ihrer natürlichen Autorität hatten sie die jungen Fußballer immer im Griff. Man merkte ihnen die Freude an der Arbeit in jeder Sekunde so richtig an.

Nach der Begrüßung durch Millingens Jugendobfrau Angelika Glanz erhielt jeder Teilnehmer, alle waren zum ersten Mal dabei, erst einmal einen Fußball.

Die Kinder verlebten drei tolle Tage in der Rheinberger Großraumsporthalle. Sie und ihre Eltern waren von den kindgerechten Übungseinheiten restlos begeistert, auch wenn das abwechslungsreiche Training mit und ohne Ball „wie bei den Profis“ für den einen oder anderen doch sehr anstrengend war.

Am Abschlusstag stand wie immer das Eltern-Kind-Training auf dem Programm. Auf ein Konditionstraining wurde allerdings verzichtet, vielmehr gab es zuerst verschiedene Staffelwettbewerbe, bei denen die Eltern teilweise noch mehr Ehrgeiz entwickelten als ihr Nachwuchs.

Höhepunkt war ein Fußballturnier mit vier gemischten Mannschaften, die bei einer Spielzeit von sechs Minuten nach dem Modus „jeder gegen jeden“ spielten. Sieger wurde schließlich das Team in Orange und damit dürfen sich die „Holländer“ nach Aussage von Wolfgang Ihle Weltmeister von Millingen nennen. Aber auch die Italiener in Blau, die Iren in Grün und die roten Schweizer gaben alles und boten packende Spiele gegen ihre Mitkonkurrenz.

Dann hieß es Abschied nehmen und ein kleines bisschen Wehmut lag schon in der Luft. Wolfgang Ihle lobte ausdrücklich die Kinder für ihren Trainingseifer und ihre große Disziplin. Ein besonderes Lob ging aber an Angelika Glanz, die an allen Tagen in ihrer Küche „so ein leckeres“ Mittagessen gekocht hat. Jedes Kind bekam noch eine Erinnerungsmedaille und viele werden sicherlich im nächsten Jahr nach Weihnachten wieder dabei sein, wenn die Bernd Hobsch Fußballschule erneut Station beim SV Millingen macht, dann hoffentlich wieder mit Bernd Hobsch und ohne Corona.

Die Resonanz bei Eltern und ihren Kindern war überaus positiv. „Die Kinder sind voll motiviert und freuen sich schon auf das nächste Jahr“, so eine Mutter. „ Und am letzten Tag hatten dann auch noch die Eltern ihren Spaß“ und ein Nachwuchskicker ergänzte: „Es war alles gut. Ich habe mich jeden Tag auf das Training gefreut. Auch das Essen von Angelika war sehr lecker.“

 

Zu den Trainern:

Wolfgang Ihle ist ein ehemaliger Fußballspieler der DDR-Oberliga, der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballverbandes. Er spielte dort für den FC Karl-Marx-Stadt und Dynamo Dresden und ist mehrfacher Nachwuchsnationalspieler.

Jörg Dittwar spielte von 1987 bis 1994 für den 1.FC Nürnberg in der Fußball-Bundesliga. Mit guten Leistungen rückte er ins Blickfeld der Nationalmannschaft. Eine Verletzung verhinderte aber eine Berufung für den WM-Kader 1990.

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