(Foto: privat)
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Essen. Markensocken der Firma FALKE für die VKJ-Einrichtungen

Zeigt her eure Füße – wer kennt das Kinderlied nicht? Als Vera Hopp, Geschäftsführerin des VKJ Ruhrgebiet e.V., in der MifriN-Beratungsstelle an der Bäuminghausstraße 63 in Altenessen aber auf die Füße der kleinen Besucher schaut, wird ihr richtig kalt. Barfuß und nur mit leichten Turnschuhen oder Sandalen bekleidet, haben mehrere Familien die Einrichtung des VKJ aufgesucht. Wie gut, dass Peter Kappert, Präsident des Lions Club Essen-Stadtwald, und Club-Sekretär Lothar Petzold bepackt mit großen Tüten ihren Besuch angekündigt haben.

„Das ist leider die bittere Realität“, begrüßt Vera Hopp ihre Gäste. Denn: „Wir sind jetzt seit 2018 hier in Altenessen im Rahmen des Projektes MifriN als Projektpartner der Stadt Essen aktiv und arbeiten mit den Familien mit Zuwanderergeschichte“, erklärt sie. „Das sind die Ärmsten der Armen und jede Spende kommt hier bei den Richtigen an.“

In den großen Taschen haben Kappert und Petzold fast 400 Paar Socken der Firma FALKE. „Herr Falke persönlich hat die Aktion angestoßen und Service-Clubs wie unseren zu sich nach Schmallenberg ins Sauerland eingeladen“, berichtet Peter Kappert.

Die Idee zu dieser Aktion hatten Firmenchef Falke und der Governor des Distrikt III Westfalen Ruhr, Martin H. Weber. „Sie haben Service-Clubs – wie unseren – zu sich nach Schmallenberg ins Sauerland eingeladen, um die Spende abzuholen und dann zu verteilen“, so Kappert weiter.

Der Wunsch des Spenders: Die hochwertigen Socken an Frauenhäuser, KiTas, Tafeln, Obdachlose und sonstige caritative Einrichtungen zur Weitergabe zu verteilen.

Seit Weihnachten sind die beiden Lions-Freunde in Essen unterwegs und verteilen die 1.250 Paar Socken, die sie Mitte Dezember bei FALKE persönlich ausgesucht haben. „Wir haben stundenlang sortiert, um möglichst viele Socken für Frauen, Männer und natürlich Kinder mitnehmen zu können“, berichten sie. An insgesamt neun Essener Organisationen, Einrichtungen und Projekte geben sie diese nun weiter. Eine davon ist der VKJ, der fast ein Drittel der wärmenden Kleidungsstücke erhält.

„Wir haben uns über die Anfrage sehr gefreut, denn nicht nur hier in Altenessen sehen wir immer wieder auch bei Minustemperaturen leichtbekleidete Besucher“, sagt Vera Hopp. „Auch an anderen Standorten, zum Beispiel in Kray in unserem Familienzentrum SimSalaGrim oder dem benachbarten Übergangswohnheim, in dem unser Kinder- und Jugendclub beheimatet ist, ist die Not der Menschen groß.“ Deshalb werden die fast 400 Paar Socken auch nicht nur in Altenessen verteilt. „Wir haben heute zwei sehr kinderreiche Familien eingeladen und werden morgen noch weitere Socken verteilen“, erklärt Ezerdjan Idrizi, VKJ-Projektleiter des Projektes MifriN. „Die anderen Socken geben wir an andere Einrichtungen des VKJ weiter, so dass ganz viele bedürftige Menschen davon profitieren“, ergänzt er.

Interessiert lassen sich die Lions-Freunde aus dem Projektalltag berichten und stellen fest: „Hier ist die Not wirklich groß und die Spende kommt genau richtig an.“ Doch nicht nur das! Begeistert sind sie von der Philosophie des VKJ, der seit mehr als 50 Jahren für die Chancengleichheit von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien kämpft. „Wir können nur etwas verändern, wenn wir bei den Kindern anfangen“, stellt Vera Hopp fest. Denn: „Wenn wir den Kindern eine Zukunft mit Chancengleichheit ermöglichen, in der ihre Herkunft keine Rolle mehr spielt, und gleichzeitig mit den Sorgeberechtigten eine Erziehungspartnerschaft aufbauen, erhalten auch Eltern mit Migrationshintergrund oder knappem Familienbudget bessere Chancen.“

 



Über das Projekt MifriN – Migrantinnen und Migranten in friedlicher Nachbarschaft:

Das Projekt “MifriN” (gefördert durch das Land NRW) bietet mit einem Streetworker und Schulmittler*innen Menschen aus Rumänien und Bulgarien ganzheitliche Unterstützung. Dabei ist es gerade, im Hinblick auf die Integrationsarbeit mit Roma wichtig, die kulturellen Besonderheiten dieser Minderheit zu wahren als auch eine kultursensible Integration in unsere Gesellschaft anzustreben. Sprachliche Barrieren belasten die Integrationsarbeit und erschweren oder verhindern den Zugang zu einer gleichberechtigten Teilhabe für die Betroffenen. Deshalb nimmt die Sprachförderung eine wesentliche Schlüsselrolle im Projekt ein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Konfliktprävention- und mediation sowie der Integration in Bildungseinrichtungen. Im Rahmen des Projektes wird auch die Nachbarschaft gestärkt, denn für eine gelungene Integration und ein friedliches Miteinander der Generationen bildet eine starke und solidarische  Nachbarschaft die Grundlage.

MifriN in Essen ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Essen, dem Diakoniewerk Essen und dem VKJ, Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V.

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