Geländeausschnitt von oben von Ende April 2021 (Foto: Matthias Klafki, Stadtentwässerung Dortmund)
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Dortmund. Und kostet keinen Euro mehr als geplant

Die Erneuerung des Abwassersammlers Kirchhörder Bach ist das aktuell größte Projekt der Stadtentwässerung Dortmund. Gestartet am 3. Dezember 2020, meldet die Stadtentwässerung nun, dass der Bau in diesen Tagen vollendet werden kann. Das Projekt ist damit neun Monate früher fertig als geplant. Am Dienstag, 1. Februar 2022, kann die Straße „Kobbendelle“ in Dortmund-Kirchhörde wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Abschließend steht jetzt noch die Straßenwiederherstellung der „Hohlen Eiche“ an. Dies bedeutet eine Sperrung von etwa 2 Wochen, die sich direkt an Aufhebung der Sperrung in der „Kobbendelle“ anschließt.

Die Stadtentwässerung Dortmund hat, beginnend von „Hohle Eiche“, einen neuen Abwasserkanal über rund 700 Meter Länge mit einem Durchmesser von 1,20 Meter bis zur Einmündung der Straße „Birkenhang“ verlegt.

Die Maßnahme ist Kernstück im Zentralabwasserplan (ZAP) Kirchhörder Bach. Der alte Abwasserkanal, mit einem Durchmesser von 60 Zentimeter, der direkt neben dem Gewässer verläuft und der aus baulicher wie auch aus hydraulischer Sicht erneuert werden musste, wurde durch einen neuen mit doppeltem Durchmesser ersetzt.

Die Erneuerung des Kanals in alter Trasse war dabei nicht vorgesehen, da der Eingriff in einem Landschaftsschutzgebiet erfolgt wäre und zudem ein Betrieb des Kanals entlang des Gewässers schwierig ist.

Der neue Abwasserkanal wurde als Mischwasserkanal in einer neuen Trasse entlang der „Hohlen Eiche“ und anschließend auch in der „Kobbendelle“ errichtet. Die gewählte Trassenführung reduzierte den Eingriff in Natur und Landschaft auf ein Minimum. Der neue Abwasserkanal dient der Entwässerung weiter Teile von Kirchhörde und führt sowohl gewerbliches wie häusliches Abwasser ab.

Zur Gesamtmaßnahme gehören auch einer neuer Regenüberlauf (RÜ) sowie ein neues Regenrückhaltebecken (RRB). Regenüberlaufe sind Bauwerke der Kanalisation die klärpflichtiges Abwasser zur Kläranlage weiterleiten und nicht klärpflichtiges Wasser bei starken Niederschlagsereignissen in Gewässer ableiten dürfen. Die alten Regenüberlaufe in der „Kobbendelle“ und in der „Hohlen Eiche“ genügten nicht mehr den technischen Anforderungen. Sie hätten von den Aufsichtsbehörden keine neuen Genehmigungen für die Einleitung von Wasser in den Kirchhörder Bach bekommen.

Als Ersatz und Verbesserung wurde ein neuer Regenüberlauf auf den landwirtschaftlichen Flächen nördlich der Hohlen Eiche errichtet. Das nicht klärpflichtige Wasser wird am neuen Regenüberlauf abgeschlagen und in einem zentralen Regenrückhaltebecken Hohle Eiche zwischengespeichert. Das RRB befindet sich unmittelbar neben dem Regenüberlauf und hat ein Rückhaltevolumen von ca. 2.500 m³. Der Zufluss zum Gewässer wird damit auf 30 l/s gedrosselt.

Durch den Bau des neuen Abwassersammlers, des neuen Regenüberlaufes (RÜ) und des Regenrückhaltebeckens (RRB) wird ein genehmigungskonformer Betrieb des Kanalnetzes für das Einzugsgebiet des Zentralabwasserplans Kirchhörder Bach weiterhin sichergestellt.

Insgesamt erhöhen all diese Maßnahmen das Wiederbesiedlungspotenzial für das Gewässer und tragen so zur ökologischen Verbesserung des Kirchhörder Bachs bei.

Im Rahmen der Genehmigungsplanung für den Kanalbau wurden auch die Belange des Naturschutzes berücksichtigt, so auch unter anderem die Amphibienbestände entlang der „Kobbendelle“. Hierzu fanden Abstimmungstermine mit dem Beirat für Naturschutz und der Umweltbehörde statt.

Das Bauvolumen von rund 4 Millionen Euro wurde durch eine Dortmunder Firma umgesetzt. Obwohl in den letzten Monaten die Preise für Baustoffe immer teurer wurden, konnte der Kostenrahmen eingehalten werden. Durch den Einsatz verschiedener Sondervorschläge, Stahlbeton-Fertigteile für die Schächte und Grundwasserbehandlung während des Offenhaltens der Baugruben mittels Tiefendrainagen, ist die Bauzeit um 9 Monate verkürzt worden.

Die Stadtentwässerung Dortmund bedankt sich ausdrücklich bei den Anwohner*innen, den beteiligten Baufirmen und den „Werkstätten Gottessegen“ für die gute Zusammenarbeit.

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