Symbolfoto Verbraucherzentrale
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Krefeld. Blumen sind das ganze Jahr zu bekommen, aber jetzt zum Valentinstag steigt die Nachfrage extrem. Rund 80 Prozent der Rosen im deutschen Handel werden importiert, zum Großteil aus Kenia. Umweltberaterin Philine Barrawasser der Verbraucherzentrale Krefeld erklärt „Auf Fairtrade-zertifizierten Rosenfarmen gelten klar definierte Standards, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen verbessern und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“ Die Fairtrade-Standards unterstützt die Plantagenarbeiter:innen – meist sind es Frauen – in den Produktionsländern, wo die Arbeitsbedingungen meist alles andere als rosig sind. „Wer also nicht nur der oder dem liebsten, sondern auch den Menschen in den Produktionsländern etwas Gutes tun möchte, sollte auf das Fairtrade-Siegel achten und zu fairen Blumen greifen.“

Wann ist fair wirklich fair?

Das blau-grün-schwarze Fairtrade-Siegel ist bei Kaffee und Schokolade inzwischen bekannt. Seit 2005 garantiert es auch für Blumen, dass deren Produzenten die Bedingungen des fairen Handels einhalten müssen. Wer auf das Siegel achtet, kann darauf vertrauen, dass er die besseren Blumen kauft. Zertifizierte Produzenten verpflichten sich, geregelte Arbeitszeiten einzuhalten und garantieren Sozialleistungen für ihre Angestellten. Ausbeuterische Kinderarbeit ist genauso verboten wie der Einsatz hochgiftiger Pestizide auf den Plantagen. Außerdem wird vom Handel eine Fairtrade-Prämie von zehn Prozent des Erlöses für Gemeinschaftsprojekte vor Ort gezahlt.

Wo finde ich faire Blumen?

Um faire Blumen zu finden ist keine ewige Odyssee durch die Geschäfte nötig, denn jede vierte in Deutschland verkaufte Schnittrose trägt schon das Fairtrade-Siegel. In über 22.000 Geschäften sind Blumen aus Fairem Handel erhältlich.

Die Vielfalt des Sortiments reicht von langstieligen Rosen in Bunden, Stückrosen sowie Mischsträußen. Außerdem sind andere Schnittblumen wie Nelken, Spraynelken, Alstromerien, Orientallilien, Asclepia, Calla, Trachelium, Solidago, Lederfarn und Gypso erhältlich.

“Aus der Region”? Bei Rosen im Winter besser nicht!

Bei Obst und Gemüse gilt: Das Gute liegt oft ganz nah. Bei Rosen ist das etwas anders, denn nach ökologischen Gesichtspunkten sind Rosen aus niederländischen Gewächshäusern keine gute Alternative zu den Blumen aus Afrika. Kenianische Rosen haben trotz einer Flugstrecke von rund 6.000 Kilometern von Kenia nach Europa eine deutlich geringere Energiebilanz als eine Rose aus den energieintensiven Gewächshäusern unserer Nachbarn. In Kenia müssen dank des wärmeren Klimas die Gewächshäuser nicht beheizt werden. Im Sommer sind heimische Freilandrosen vorzuziehen.

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