Blick vom Haus des Volkswohlbundes am Südwall auf die City (Foto: Roland Gorecki, Dortmund-Agentur)
Anzeige

Dortmund. Hier sind die Ergebnisse

Was zeichnet die Dortmunder Innenstadt in Ihren Augen aus? An welchen Orten in der City halten Sie sich am liebsten auf? Diese und weitere Fragen wurden den Besucher*innen und Nutzer*innen der Dortmunder City Ende letzten Jahres im Rahmen einer Online-Umfrage gestellt. Die Aktion fand in der Öffentlichkeit große Beachtung: Knapp 2.000 Personen haben ihre Ideen und Meinungen eingebracht. Die Antworten sind nun ausgewertet. Sie liefern wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung der Dortmunder Innenstadt aus Sicht der Bürger*innen und für den weiteren Prozess zum Anstoß eines Citymanagements.

Die Fragen drehten sich um das Image der City, die vorhandenen Nutzungsangebote und -defizite, das Besuchsverhalten sowie die individuelle Bewertung ausgewählter Einzelaspekte wie z. B. Sauberkeit, Atmosphäre, Erreichbarkeit. Zudem konnten die Befragten eigene Ideen und Wünsche für die Zukunft der City formulieren. Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung, das die Umfrage in Auftrag gegeben hat, zeigt sich erfreut über die große Resonanz: „Die hohe Zahl der Teilnehmenden an der Befragung unterstreicht die aktuelle Bedeutung der Cityentwicklung für unsere Stadt. Die benannten Themen nehmen wir auf – im laufenden Citymanagementprozess und in den gemeinsamen Anstrengungen der städtischen Fachbereiche zur stetigen und nachhaltigen Aufwertung der Dortmunder Innenstadt.“

Befragte benennen Handlungsbedarfe und zeigen Potenziale auf

Die Auswertung macht deutlich, dass die Dortmunder City – wie auch viele andere Innenstädte – aktuell vor großen Herausforderungen steht. So nimmt die Häufigkeit der Besuche der City bei den Befragten in den letzten Jahren deutlich ab. Neben der Pandemie werden als Gründe dafür insbesondere das zurückgehende Einzelhandelsangebot, die abnehmende Attraktivität sowie die geringe Aufenthaltsqualität der City angeführt. Auch der zunehmende Anteil von Online-Einkäufen spielt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle.

Positiv bewertet werden hingegen die Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und das Dienstleistungsangebot in der City. Beim gastronomischen Angebot zeigt sich ein differenziertes Bild: Während diesem einerseits eine durchschnittliche Benotung zukommt, wird andererseits der deutliche Wunsch nach einer abwechslungsreicheren Gastronomie formuliert.

Dringende Handlungserfordernisse zeigen sich bei der Frage, welche Eigenschaften mit der Dortmunder City verbunden werden: Zwar wird diese durch den umgebenden Wallring als kompakt und übersichtlich beschrieben, zugleich aber auch als austauschbar, langweilig und anonym empfunden. Auch fehlt vielen Befragten ein Alleinstellungsmerkmal der Dortmunder City. Potenziale für Identifikationsorte werden gleichwohl gesehen: Sei es der Alte Markt, dem mit großem Abstand beliebtesten Aufenthaltsort in der City, das Dortmunder U als Landmarke mit vielfältigen kulturellen Angeboten oder der Westenhellweg mit seinem starken Shopping-Angebot. Als weitere beliebte Aufenthaltsorte wurden die Kleppingstraße, die großen Plätze Hansa- und Friedensplatz sowie der Wochenmarkt benannt. Als unbeliebteste Orte stehen dem der Hauptbahnhof, die Brückstraße und der Ostenhellweg gegenüber. Bemerkenswert: Die Brückstraße, der Stadtgarten sowie der Hellweg tauchen mit einer hohen Anzahl an Nennungen sowohl bei den beliebten als auch den unbeliebten Aufenthaltsorten auf.

Die abschließende Frage nach Ideen und Anregungen für die Zukunft der Dortmunder City brachte ein deutliches Ergebnis: Als Top-Thema kristallisierte sich der Wunsch nach mehr Begrünung und Wasserflächen sowie nach atmosphärischen Aufenthaltsräumen heraus. Auf den weiteren Rängen folgten die Aspekte Sicherheit und Ordnung, Sauberkeit und – erst dann – der Wunsch nach einem attraktiven und vielfältigen Einzelhandelsangebot mit inhabergeführten Geschäften.

Die komplette Auswertung ist online einzusehen unter www.dortmund.de/cityentwicklung (unter Downloads).

„Die Herausforderungen der Dortmunder City werden von den Bürger*innen auf den Punkt gebracht: Es geht um individuelle und qualitätsvolle Angebote, Aufenthaltsqualität, Profilbildung sowie Sauberkeit und Sicherheit – Qualitäten, die die Dortmunder City zukünftig erfüllen soll und muss!“, so Stefan Postert vom Büro Stadt+Handel, das die Umfrage entwickelt und ausgewertet hat. „Doch wir verspüren auch den Tatendrang: Die Cityakteur*innen verknüpfen die Herausforderungen unmittelbar mit Lösungsansätzen. Genau diese Motivation ist ausschlaggebend, um ein von der breiten Stadtgesellschaft getragenes Zielprofil für die Dortmunder City und ihre Quartiere zu entwickeln.“

Miteinander. Mitte. Machen.

Die Ergebnisse der Online-Befragung fließen in Verbindung mit weiteren Erkenntnissen zur Dortmunder Innenstadt in die Quartierswerkstätten ein, die im Februar und März stattfinden. Dabei werden in einem ersten Schritt gemeinsam mit den Cityakteur*innen Leitgedanken und Visionen für die einzelnen Quartiere formuliert. Im Mittelpunkt steht hier die Frage, welche Rolle das jeweilige Quartier innerhalb der Innenstadt spielen soll. In einem zweiten Schritt wird der Frage nachgegangen, was konkret benötigt wird, um diese Zielbilder zu realisieren. Auf den Punkt gebracht: Welche Schlüsselprojekte sind anzugehen? Und wer muss was dafür einbringen?

Im Anschluss an die Quartierswerkstätten werden diese Inhalte dann in Citywerkstätten auf der übergeordneten Ebene weiter vertieft und zu einem detaillierten und vor allem kooperativ erarbeiteten „Regiebuch“ für ein zukünftiges Citymanagement zusammengeführt. Darin finden sich konkrete Maßnahmenvorschläge für die Bereiche Nutzungen und Immobilien, Städtebau und öffentlicher Raum sowie Kommunikation, Marketing und Digitalisierung ebenso wie auch Empfehlungen zu Kooperations- und Managementstrukturen für die Dortmunder City.

Dortmund zieht an – Aufbruch City:

Die Stadt Dortmund und ihre Partner*innen arbeiten gemeinsam an dem Ziel, die City zu stärken, damit sie ein Magnet für die Dortmunder*innen und das Umland bleibt.

City-Entwicklung ist eine Daueraufgabe, kurzfristige Maßnahmen und mittel- bis langfristige Konzepte ergänzen sich dabei. Daher wird in drei miteinander verknüpften Ansätzen an der Zukunft der Innenstadt gearbeitet – jeweils unter Beteiligung vieler Bürger*innen.

1) Das Büro Stadt+Handel arbeitet unter der Überschrift „Miteinander. Mitte. Machen“ an einer tiefgehenden Analyse und entwickelt mit allen Akteur*innen konkrete Ideen und Grundlagen für eine künftige Strategie. Sie wird nachhaltig und tragfähig über einen langen Zeitraum sein und immer wieder neue Impulse für die City liefern. Diese Strategie wird in ein konkretes Citymanagement übergehen.

2) Parallel schieben die Stadt und ihre Partner*innen bereits fortlaufend flankierende Maßnahmen mit Sofortwirkung an: Dazu gehören u.a. Kultur- und Freizeit-Events, Sonderreinigungen, Verbesserung der Beleuchtung, Studien und Konzepte zur Nachnutzung großer Einzelhandelsimmobilien, der Aufstockung des Service- und Präsenzdienstes des Ordnungsamtes sowie die Herrichtung von Aufenthaltsoasen mit mobilem Grün und neuer Stadtmöblierung.

3) Zuvor schon angelaufene Prozesse wie die Umsetzung des Masterplans Plätze für prägende Stadträume oder auch Elemente und Ideen aus anderen Masterplänen mit Berührungspunkten zur City (Mobilität, Sicherheit, Erlebnis, Wissenschaft, MiKaDo) gehen in die Entwicklung der City mit ein und entfalten dadurch eine neue Dynamik.

Allein von der Stadt Dortmund bringen sich mehr als 17 Ämter, Fachbereiche und Abteilungen in das gemeinsame Stärkungsprojekt für die City mit ein: Amt für Stadterneuerung (federführend), Stadtplanungs- und Bauordnungsamt, Team Emissionsfreie Innenstadt, Wirtschaftsförderung, Kulturbetriebe, Umweltamt, Sport- und Freizeitbetriebe, Jugendamt, Grünflächenamt, Tiefbauamt, Ordnungsamt, Stabsstelle Kreativquartiere, Sozialamt, Stabstelle Chief Information/Innovation Office, Wohnungsamt, der Nachtbeauftragte und die Dortmund-Agentur.

Beitrag drucken
Anzeige