Erfassungsraum im Asylarchiv Düsseldorf (Foto: Stadt Köln)
Anzeigen

Köln. Letztes Asylarchiv geräumt – langjährige Bergungserfassung ist damit beendet

Fast 13 Jahre nach dem Einsturz des Stadtarchivs in der Kölner Südstadt wurde kürzlich der letzte temporäre Außenstandort des Historischen Archivs der Stadt Köln geschlossen. Die langjährige Phase der Bergungserfassung der in die Asylarchive ausgelagerten Archivalien ist damit beendet – die Projektgruppe „Asylarchive“ ist abgeschlossen.

Nachdem die havarierten Archivalien geborgen und erstversorgt wurden, wurden sie zunächst in insgesamt zwanzig in ganz Deutschland verteilten Asylarchiven untergebracht. Bei der Bergungserfassung musste für jede geborgene Einheit geklärt werden, um welches Archivale es sich handelte, in welchem Zustand es geborgen wurde und welche weiteren Schritte nötig waren.

Obwohl die Bergungsphase selbst bereits im Jahr 2011 abgeschlossen wurde, beanspruchte die Bergungserfassung noch einmal mehr als zehn Jahre akribische Arbeit. Insgesamt 45.054 Kölner Meter (ein Kölner Meter entspricht sechs Standard-Archivgutkartons), verteilt auf 1.255.724 Bergungseinheiten in rund 180.000 Behältnissen wurden seit 2009 erfasst.

Mit dem Asylarchiv Düsseldorf konnte nun auch der letzte Außenstandort geschlossen werden. Dort erfolgte seit 2015 an rund 2.300 Tagen die Bergungserfassung für allein hier 9.125 Kölner Meter, verteilt auf 203.894 Bergungseinheiten. Hier wurde im Juli 2021 auch das letzte noch ungesichtete Archivale, das zuvor in den Asylarchiven lagerte erfasst: Ein zwischen der Gemeinde Kriel und dem Inhaber der Krankenanstalt Lindenthal „unter Vorbehalt der königlichen Genehmigung“ im Jahr 1864 geschlossener Vertrag über die Nutzung eines Grundstücks für den Friedhof zu Lindenthal.

Mit der Beendigung der Bergungserfassung am Standort Düsseldorf sind damit nun rund 165 Mitarbeiter*innen des Archivs und etwa 35 laufende Kilometer Bestände im Neubau am Eifelwall angekommen.

Beitrag drucken
Anzeige