Bürgermeisterin Ursula Baum und Olaf Kretzschmar zeigen eine vergrößerte Kopie des Flyers, mit dem Helfende und Flüchtlinge ab Montag versorgt werden. Über den QR-Code gelangen sie auf die aktuelle Seiten zur Ukrainehilfe (Foto: privat)
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Kaarst. Seit rund einer Woche treffen die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Kaarst ein. Stand heute haben sich rund 110 Personen in der Stadt gemeldet. Viele Familien sind aber auch zunächst bei Verwandten oder Freunden untergekommen, die Zahl der geflüchteten Personen dürfte also höher sein. Die Stadt hat sich seit Putins Überfall auf die Ukraine auf diese Situation vorbereitet. Die bewährten Prozesse aus der Flüchtlingskrise vor sechs Jahren wurden teilweise wieder aktiviert, eine zentrale Koordinierung für die Bearbeitung der Hilfsangebote und deren Weiterleitung eingerichtet. Auf der Webseite der Stadt Kaarst finden Flüchtlinge sowie Helfer und Helferinnen ein FAQ und einen Wegweiser auf ukrainisch und deutsch. Darin sind die wichtigen Informationen und Kontaktmöglichkeiten aufgelistet. Die Seite wird ständig aktualisiert: www.kaarst.de/ukrainehilfe.

Bürgermeisterin Ursula Baum ist von der Hilfsbereitschaft der Kaarsterinnen und Kaarster beeindruckt: „Praktisch seit Kriegsausbruch erreichen uns in der Stadtverwaltung und mich persönlich jeden Tag zahlreiche Hilfsangebote. Uns werden Wohnungen und ganze Häuser angeboten, Sachspenden und Geld. Diese Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität macht mich stolz. Genau das brauchen wir auch, um diese Krise gemeinsam zu meistern.“

Insbesondere die Frage der Unterbringung wird in den kommenden Wochen eine Herausforderung bleiben. Bürgermeisterin Ursula Baum: „Wenn Sie uns Wohnraum anbieten wollen, dann nutzen Sie bitte das Formular auf der städtischen Webseite. Wir kommen gerne auf Sie zurück. Sammelunterkünfte wollen wir für Familien mit kleinen Kindern vermeiden.“

Olaf Kretzschmar, Leiter des Sozialamtes, ist mit seinem Team erster Ansprechpartner für die Flüchtlinge. Im Rathaus und auf Flyern gibt es wichtige Hinweise immer auch in ukrainischer Sprache. Kretzschmar macht deutlich, dass die Anmeldung der geflüchteten Personen von besonderer Bedeutung ist: „Ukrainische Staatangehörige können sich mit einem gültigen Visum oder Ausweispapieren bis zu 90 Tagen visumsfrei im Bundesgebiet aufhalten. Flüchtlinge sollten sich unbedingt zunächst im Bürgerbüro der Stadt Kaarst anmelden. Anschließend kann eine Erlaubnis zu einem weiteren Aufenthalt bei der zuständigen Ausländerbehörde eingeholt werden. Die Anmeldung bei uns ist wichtig, um die medizinische Versorgung, die Auszahlung von Sozialleistungen, Wohnraum, Schule und Kinderbetreuung sicherzustellen.“

Das Bürgerbüro der Stadt wird ab der kommenden Woche immer dienstags zwischen 14 und 16 Uhr eine gesonderte Servicezeit für Kriegsflüchtlinge anbieten. Das Bürgerbüro ist darüber hinaus auch zu den normalen Zeiten für die Kriegsflüchtlinge geöffnet. Diese sind: montags bis samstags 08.30 bis 12.00 Uhr und zusätzlich donnerstags von 14.00 bis 18.00 Uhr. Bürgermeisterin Ursula Baum: „Wir sind bereit, diese Krise zu meistern. Die Menschen aus der Ukraine verdienen unsere uneingeschränkte Hilfe.“

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