(Foto: Frank Börner MdL)
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Duisburg. Update 16.50 Uhr: Nach den Schüssen am Hamborner Altmarkt vom Mittwochabend (4. Mai, gegen 20:40 Uhr) laufen die Ermittlungen der Duisburger Polizei auf Hochtouren. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. In der Nacht und am Morgen gab es eine umfangreiche Spurensicherung am Tatort. Unter anderem wurden Drohnenaufnahmen aus der Luft und ein aufwendiges 3D-Bild erstellt, um zum Beispiel Schusswinkel zu rekonstruieren. Im Zusammenhang mit den Ereignissen ist in Duisburg-Homberg mit Unterstützung von Spezialkräften noch in der Nacht ein Wohnhaus durchsucht worden. Außerdem laufen derzeit Befragungen von Zeugen und Verdächtigen.

Klar ist, es wurden mindestens 19 Schüsse abgegeben. Die Polizei sicherte entsprechende Schussspuren, Projektile und Patronenhülsen. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich auf das Clan- bzw. Rockermilieu, erklärt Polizeipräsident Alexander Dierselhuis: “Wir lassen jetzt nicht locker. In Zusammenarbeit mit anderen Behörden wie der Staatsanwaltschaft werden wir weiter Nadelstiche setzen und Strukturverfahren gegen Hinterleute einleiten. Das ist aber ein Marathon und kein Sprint. Wir haben aber einen langen Atem und nehmen das gern auf uns”. Aussagen zu einem konkreten Motiv können derzeit nicht getroffen werden.

Die Polizei hat nach den Vorfällen des Abends ihre Präsenz rund um den Tatort erhöht. Seit der Nacht fahren die Einsatzkräfte im Stadtteil verstärkt Streife. Alexander Dierselhuis: “Wir sind froh, dass wir diese Lage in der Nacht schnell beenden konnten. Polizei und Rettungskräfte waren nach nur wenigen Minuten vor Ort. So konnte beispielsweise einem Schussverletzten noch rechtzeitig das Bein abgebunden werden”.

Die Leitende Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft Duisburg, Dr. Christina Wehner, führt aus: “Meine Behörde hat die Ermittlungen bereits in der Nacht mit Hochdruck in Angriff genommenen. Ich habe erfahrene, auf Rocker- und Clankriminalität spezialisierte Staatsanwältinnen und Staatsanwälte auf den Fall angesetzt. Die Täter sollten sich nicht sicher fühlen. Wir verfolgen die Straftaten mit Nachdruck und all dem, was der Rechtsstaat aufbieten kann.”

Die Ermittlerinnen und Ermittler bitten weiterhin dringend um Hinweise. Zeugen können sich entweder telefonisch beim Kriminalkommissariat 21 melden (0203 2800) oder auch Videoaufnahmen online hochladen (nrw.hinweisportal.de) – gerne auch anonym.


Nach der Schießerei am Hamborner Altmarkt am Mittwochabend sucht die Polizei Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Tatgeschehen oder zu beteiligten Personen machen können. Für die Ermittler sind insbesondere Fotos oder Videoaufnahmen von Interesse. Unter nrw.hinweisportal.de können Zeugen Fotos und Videos hochladen (maximal 2 GB) – gerne auch anonym.

Schießerei auf dem Hamborner Altmarkt – vier Verletzte

Zeugen meldeten sich bei der Polizei, als gegen 20:40 Uhr eine größere Anzahl von Personen am Hamborner Altmarkt erschien, die nachfolgend in eine Auseinandersetzung gerieten. Dabei fielen unter anderem zahlreiche Schüsse, in deren Folge vier Personen Verletzungen erlitten. Als die Polizeikräfte vor Ort erschienen, flüchteten viele der Beteiligten. Zwei der Verletzen wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser verbracht, zwei weitere flüchteten zunächst und begaben sich später selbst in ärztliche Behandlung – bei keinem soll Lebensgefahr bestanden haben.

Im Zuge zahlreicher Personalienfeststellungen nahmen die Ordnungshüter 15 Personen vorübergehend in Gewahrsam. Das Motiv des Streits ist bislang unklar. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Tatortaufnahme und Spurensuche dauert am frühen Morgen an, wobei die Beamten von Kräften der Duisburger Feuerwehr unterstützt werden, die den Tatort ausleuchten.

Online-Hinweisportal eingerichtet

Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Tatgeschehen oder zu beteiligten Personen machen können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0203 2800 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen. Für die Ermittler sind insbesondere Fotos oder Videoaufnahmen von Interesse, die während oder nach dem Tatgeschehen gefertigt wurden. (ots)

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