v.l. Sophia Aretz (Foto: © Lea Feicks), Sebastian Heindl (Foto: privat) und Annabel Hauk (Foto: © Andreas Malkmus)
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Essen. Die siebte Auflage der sommerlichen Mittagskonzerte findet von Montag, 20., bis Samstag, 25. Juni, täglich um 12 Uhr im Kreuzgang des Essener Doms statt. Domorganist Sebastian Küchler-Blessing hat wieder ausgezeichnete Nachwuchskünstler für das Programm gewinnen können, die dem interessierten Publikum Kostproben ihres Könnens präsentieren werden.

Klassische Musik zur Mittagszeit in historischem Ambiente und unter freiem Himmel – auch im Sommer 2022 lädt Domorganist Sebastian Küchler-Blessing wieder zu sechs Lunchkonzerten in den Kreuzgang des Essener Doms. Von Montag, 20., bis Samstag, 25. Juni, präsentieren täglich um 12 Uhr junge Musikerinnen und Musiker bundesweiter Stipendiaten-Programme ihr Können. Das Spektrum reicht dabei von Solisten über Duette bis zu einem jungen Bläserensemble, die Instrumentenvielfalt von Oboe, Gitarre und Violoncello über eine barocke Traversflöte und Posaunen bis hin zur Rieger-Orgel im Essener Dom. Bis auf das Orgelkonzert finden die Konzerte nur bei sehr schlechtem Wetter im Dom statt.

Die Darbietungen dauern jeweils rund 30 Minuten, der Eintritt ist frei. Eine Programm-Übersicht zu den einzelnen Tagen der Lunchkonzert-Woche bietet die Internetseite des Essener Doms: www.dom-essen.de

Montag, 20. Juni
Zu dritt: Doppelrohrblattinstrumente
Oboentrio der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, Leitung Prof. Ralph van Daal
Dieses kleine Wortspiel zeigt schon, worum es geht: drei junge Oboisten der Düsseldorfer Musikhochschule bringen Musik der Klassik (van Beethoven und Triebensee) sowie des Zeitgenossen Cain deLano mit. Bereits im ersten Jahr feierte ein solches Oboentrio der RSH, seinerzeit noch unter Leitung des Vorgängers von Ralph van Daal, einen großen Erfolg – auch diese Musik ist wieder ein wunderbarer Einstieg in diese Woche. “Reich mir die Hand, mein Leben”, unter diesem Titel ist das Thema des ersten Werks bekannter: https://www.youtube.com/watch?v=o-sHMG8MVzA

 

Dienstag, 21. Juni
Bass und Bass
Annabel Hauk, Violoncell und Paula Rommel, Kontrabass
Stipendiaten von Deutscher Stiftung Musikleben und Jürgen-Ponto-Stiftung
Wieder einmal werden die beiden Stiftungen zur Förderung des höchstbegabten Musikernachwuchses junge Instrumentalisten auf die Dominsel schicken, wenn die aparte und seltene Mischung der beiden Bassinstrumente Violoncello und Kontrabass erklingt: mit Werken von Rossini (einen kleinen Eindruck gibt es unter https://www.youtube.com/watch?v=jyK5j8pwWFU) und Dragonetti wird das so virtuos wie vergnügsam.

 

Mittwoch, 22. Juni
Ensemble Elysion
Sophia Aretz, Traversflöte und Yuichi Sasaki, Theorbe
Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben
Die Instrumentennamen klingen fremd – aber die Instrumente sind nichts anderes als die barocken Vorformen von (Quer-)Flöte und Gitarre.
Mit Sophia Aretz ist einer der “shooting stars” der Klassikszene zu Gast: jüngst gewann sie einen großen internationalen Wettbewerb und brachte gleichzeitig ihre Debüt-CD beim renommierten Laben Hänssler Classic heraus: sie spielen Werke aus von Barock und Frühklassik, und Sophia Aretz ist beispielsweise hier zu erleben: https://www.youtube.com/watch?v=b1nEZd1Kfhc

 

Donnerstag, 23. Juni
Mit Grüßen von Schumann
Posaunenwerkstatt Düsseldorf, Leitung Prof. Matthias Gromer
Auch sie begeisterten vor einigen Jahren im Kreuzgang: die jungen Studierenden des Düsseldorfer Posaunenprofessors Matthias Gromer, der seine Klasse mit Werken aus Original und Bearbeitung immer wieder neu fordert und fördert – etwa mit einer Bearbeitung aus “Cavalleria rusticana”. Als Besonderheit wird Matthias Gromer selbst auch mitspielen – man kann also Meister und Schüler im Zusammenwirken erleben, wie beispielsweise https://www.youtube.com/watch?v=udp9F8J2d8s

 

Freitag, 24. Juni
Cello furioso
Paul Böhme, Violoncello
Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben
Hier hat das Pech gleich mehrfach zugeschlagen: das Geschwisterduo Schupelius (die hatten jeweils einzeln das Publikum bereits zu Beifallsstürmen hingerissen, etwa der Cellist Philipp mit einer halsbrecherischen Wiedergabe einer “Erlkönig”-Bearbeitung) fällt aus – der Bruder hat Aufnahmeprüfung, die Schwester ist leider erkrankt.
Glücklicherweise konnte die Deutsche Stiftung Musikleben sehr kurzfristig (gestern nämlich) einen weiteren hochbegabten Stipendiaten gewinnen, sodass die Freude groß ist darüber, dass Paul Böhme Musik von Bach und Reger (zwei korrespondierende Suiten) bis hin zu Schnittke und Zinzadse (eine wahnwitzige Toccata – https://www.youtube.com/watch?v=ZiK_H15Pz8I ) mitbringen wird.

 

Samstag, 25. Juni
Sebastian und Sebastian spielen Johann Sebastian
Sebastian Heindl und Domorganist Sebastian Küchler-Blessing
Preisträger der ION Nürnberg
Dieses Konzert stand ursprünglich unter einem anderen Titel. Bei der Besetzungsänderung (die eigentlich vorgesehene Liubov Nosova ist da im Rennen um die Assistenzdirigentenstelle beim Orchestre National de France) hin zu Sebastian Heindl, ebenfalls Preisträger der ION Nürnberg, konnte dieses Wortspiel nicht vorüberziehen. Dabei ist der Bezug so direkt, wie er vielleicht nur sein kann – Sebastian Heindl ist im Thomanerchor Leipzig aufgewachsen, studiert auch in Leipzig und spielt regelmäßig die Orgeln der Thomaskirche: viel unmittelbarer kann ein Kontakt zum “alten” Thomaskantor kaum sein: https://www.youtube.com/watch?v=nATJ5C6J7FI

Es wird nun das Concerto a-moll, das Johann Sebastian Bach nach Vivaldi für Orgel übertragen hat, auf zwei Orgeln gespielt. Dann musiziert Sebastian Heindl eine eigene Orgelfassung des italienischen Konzerts, bevor die beiden Organisten gemeinsam in die Tasten greifen zu einer Improvisation über B-A-C-H.

Unter https://www.facebook.com/bistumessen/videos/heute-zu-gast-beim-lunchkonzert-im-kreuzgang-des-essener-doms-akkordeon-im-quadr/295240634851083 findet sich ein Eindruck eines vergangenen Konzertes.

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