v.l. Mirac Göl (Jugendsprecher), Thalia Elachhab (Ehrenamtlerin), Marianne Bouguettaya (Ukraine Beauftragte im Verein), Julian Sels (Präsident Rotary Club Neuss), Butz Paul (Rotary Club Neuss), Cihan Yatkin (Jugendvorstand), Dr. Helmut Ross (Mitglied Rotary Club Neuss), Anissa (Teilnehmerin Neuss to go), Umut Ali Öksüz (Vorsitzender Projekthelden) (Foto: Interkulturelle Projekthelden)
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Neuss. In Neuss sind über 1000 Menschen aus der Ukraine geflüchtet. Auch am Berghäuschensweg 30, im Augustinusviertel hatte der Kinder- und Jugendhilfeträger “Interkulturelle Projekthelden e.V.” aufgrund der unerwarteten Situation sofort reagiert und verschiedene Förderprogramme etabliert. Der Träger kooperiert seit Jahren mit verschiedensten Integrationseinrichtungen.

In den letzten Wochen und Monaten haben die Interkulturellen Projekthelden Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine, durch Projekte zur Sprach- und Kunstförderung, dabei geholfen, ihre Fluchtgeschichte besser verarbeiten zu können. Diese Förderung von Kunst und Kultur findet auch in besonderer Intensität mit den Seiteneinsteigerklassen Neusser Schulen statt. Beispielsweise besuchte die Gesamtschule Norf das Jugendzentrum InKult mit Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer Stadttour. Hierbei setzt man auf die Vernetzung mit den Schulen und den vielen Hilfsangeboten der Stadt Neuss, damit der Zugang zu der Zielgruppe ermöglicht wird und diese bestmöglich in ihrer neuen Heimat aufgenommen werden.

Durch Unterstützung zur digitalen Ausstattung konnten Sprachhilfen einfacher angeboten werden. Hierfür hat der Rotary Club Neuss Ressourcen zur Digitalisierung und Sprachinstrumente zur Verfügung gestellt. Mit dieser Hilfe konnte der Träger eine Ukraine-Beauftragte für die gesamte Förderung von ukrainischen Kindern und Jugendlichen gewinnen, die das Thema im gesamten Verein koordinieren kann. “Das große Engagement der gesamten Hilfsangebote der Stadt Neuss machen einfach stolz. Auch wir wollen unseren Beitrag leisten und sind dankbar für alle Menschen, die uns dabei unterstützen, anderen Menschen zu helfen”, so Marianne Bouguettaya, ehrenamtliche Helferin und Ukraine-Beauftragte bei den Interkulturellen Projekthelden.

Darüber hinaus wurde die Neuss To Go App, die von Neusser Kindern und Jugendlichen ins Leben gerufen wurde (seit neustem auch digital verfügbar www.neusstogo.de) ins Ukrainische übersetzt, damit die neu angekommen Flüchtlinge von den vielfältigen kulturellen und sozialen Angeboten der Stadt Neuss erfahren und an ihnen teilhaben können. Die Übersetzung ins Ukrainische übernahm die Ukrainerin Mariia Freiuk, die Schülerin am Gymnasium Marienberg ist. Die Übersetzung und Druck von 400 Exemplaren wurden vom Rotary Club Neuss finanziert. So konnte das Jugendprojekt auch inhaltlich weiterhin mit der Zielgruppe partizipieren. Beim ersten Neusser Ukraine-Willkommensfest konnten bereits viele Exemplare verteilt werden.

Auch die Vernetzung mit anderen Hilfsangeboten stärkt das gesamte Netzwerk in Neuss. Der Verein setzte sich mit der Schnellen Nothilfe e.V. zusammen, um mehr Menschen helfen zu können. Auf der Seite der Schnellen Nothilfe e.V. werden auch u.a. auf kostenlose Angebote des Trägers hingewiesen https://schnelle-nothilfe.de/ukraine-kinder/.

Besonders in Zeiten wie diesen ist es wichtig, auf die psychische Verfassung der Kinder und Jugendlichen Acht zu geben. Die Fluchterfahrung bringt auch immer einen Verlust des gewohnten sozialen Umfelds mit. Hierfür wurden auch Extra-Projekte organisiert, welche das Heimatgefühl der Heranwachsenden sensibilisieren sollten. Abgesehen vom sozialen Umfeld, stellt auch die Sprachbarriere eine große Herausforderung dar. Soziale Einrichtungen, wie auch die Interkulturellen Projekthelden es sind, tragen hierbei die Verantwortung dafür, dass die geflohenen Jugendlichen schnell Anschluss in unserer Gesellschaft finden, Integration gelingt und ein gemeinsames Zusammenleben erleichtert wird.

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