(Foto: privat)
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Mülheim an der Ruhr. Bei sehr sommerlichen Temperaturen besuchte die Mülheimer SPD-Fraktion im Rahmen ihrer Sommeraktionen das Fischliftsystem am Baldeneysee. Begleitet wurden die GenossInnen unter anderem von Professor Dr. Norbert Jardin, dem Vorsitzenden des Ruhrverbandes, und dem Fischwirtschaftsmeister Markus Kühlmann. Bei dieser Gelegenheit informierte man sich auch über das Thema „Baden in der Ruhr“, das seit langem auch in Mülheim diskutiert wird, während in Essen und Bochum bereits Badestellen eingerichtet wurden.

Der Stadtverordnete André Kasberger, der außerdem Mitglied der Verbandsversammlung des zuständigen Ruhrverbands ist, fasst seine gewonnenen Eindrücke zusammen: „Der Fischlift ist ein faszinierendes Stück Technik, das extra für das Stauwehr am Baldeneysee entwickelt wurde. Der Aufwand, der betrieben wurde, um das System für die verschiedenen Fischarten attraktiv zu gestalten und diese nicht abzuschrecken, ist wirklich erstaunlich.“

Die Fischlifte dienen der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit von europäischen Fließgewässern. Zwei Liftkörbe sorgen für ein ständiges Passageangebot. Derzeit befindet sich das Pilotprojekt in der Einstell- und Beobachtungsphase.

Kasberger: „Bereits jetzt wird der „Aufzug“ von den Tieren sehr gut angenommen, daher ist man zuversichtlich, was die bald anstehende Evaluationsphase angeht. Die Technik hat aber bereits jetzt den Weg in den Süden Deutschlands gefunden und wird sicherlich auch in Zukunft an der Ruhr öfter anzutreffen sein.“

Vor Ort bot sich auch ein Gespräch über die nahegelegene Freizeit- und Badestelle „Seaside Beach“ an. Dort wird bereits seit 2017 wieder in der Ruhr gebadet.

„Zwar tritt der Ruhrverband nicht als Betreiber solcher Einrichtungen auf, ist aber im Rahmen des Flussgebietemanagements unter anderem für die Überwachung der Wasserqualität zuständig“, stellt André Kasberger dar.

So müssen nach starken Regenfällen die Badestellen gesperrt werden, bis die Qualität wieder den Standards entspricht. Dies sorgt teilweise für Unmut in der Bevölkerung, da an heißen Tagen der Zugang für die BürgerInnen verwehrt bleibt. An bis zu 100 Badetagen pro Jahr wird das Angebot in Essen aber dennoch gut angenommen.

Kasberger abschließend: „Es stellt sich nicht die Frage, ob man diese Möglichkeit auch in Mülheim schaffen sollte, sondern wie und wann. Das Baden in der Ruhr ist in unserer Nachbarstadt ein Erfolg und sollte auch in unserer Stadt die Menschen wieder näher an ihren Fluss führen.“

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