Die zweite Runde von „accelerate_rkn“ ist gestartet (von links): Manuela Dörr, Dominik Hintzen, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke Kristina Gugg, Tim Eichhorn, Robert Abts, Max Humpesch und Alisha Felkle (Foto: Rhein-Kreis Neuss)
Anzeigen

Rhein-Kreis Neuss. Mit dem Förderprogramm „accelerate_rkn“ unterstützt der Rhein-Kreis Neuss Gründerinnen und Gründer bei der Entwicklung ihrer Start-ups und begleitet sie auf dem Weg von der Idee bis zum Produkt. Das englische „Accelerator“ heißt auf Deutsch „Gaspedal“ und steht für Beschleunigung. Nun startete die zweite Gruppe mit fünf Unternehmen aus dem Kreis.

„Start-ups sind Innovationstreiber und nehmen bei der Zukunftsgestaltung der Region eine zentrale Rolle ein. Ich freue mich, dass wir auch in der zweiten Förderphase wieder innovative Gründerinnen und Gründer beim Aufbau ihrer Start-ups begleiten können“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Unter zahlreichen Bewerbern für die zweite Runde von „accelerate_rkn“ setzten sich fünf Start-ups durch. Dazu gehören Kristina Gugg und der gebürtige Meerbuscher Tim Eichhorn. Sie möchten mit ihrem Start-up DentoGenius Health Eltern bei der Kinderzahnhygiene unterstützen. Die Schwierigkeit, Jungen und Mädchen in der „Trotzphase“ zum Zähneputzen zu motivieren, kennen beide aus der Arbeit in der Praxis. Mit DentoGenius sollen wissenschaftlich validierte Informationen und Herangehensweisen verarbeitet und sowohl Kindern als auch Eltern vermittelt werden. DentoGenius setzt auf eine App, die Spielelemente und zertifizierte Zahnhygieneartikel spielerisch verbindet.

Mit dabei ist auch das Start-up Mom.Career aus Neuss. Die beiden Gründerinnen Alisha Felkle und Julia Ludwig beraten Mütter beim beruflichen Wiedereinstieg oder bei der beruflichen Veränderung nach der Elternzeit. Mit dem aktuellen Geschäftsmodell der Einzelberatungen kann Mom.Career die steigende Nachfrage nicht bedienen. Im Rahmen des Accelerator-Programms sollen die individuellen Beratungen durch eine eLearning-Plattform und ein Matching-System mit weiteren zertifizierten und geprüften Beratern erweitert werden, damit in Zukunft mehr Mütter von dem Angebot profitieren können.

Das dritte Start-up ThrustWorks entwickelt und produziert mit der Hilfe additiver Fertigung, auch als 3D-Druck bekannt, Komponenten für Satelliten-Antriebe in der Raumfahrt-Industrie. Die Privatisierung der Branche und der damit verbundene Anstieg des Bedarfs an Satelliten erfordern schließlich nachhaltigere und günstigere Lösungen. Die additive Fertigung ermöglicht es dem Neusser Gründerteam, Satelliten-Antriebe leichter und kostengünstiger zu entwickeln. ThrustWorks befindet sich in der Gründungsphase und möchte „accelerat_rkn“ nutzen, um einen Businessplan zu erstellen und im Anschluss Investoren vom Geschäftsmodell zu überzeugen.

Das nächste Start-up heißt Teligencia. Der Neusser Aymen Gatri und sein Mitgründer Hamza Ben Ammar beraten seit Jahren Unternehmen im Bereich der IT-Sicherheit. Dabei haben sie festgestellt, dass die Anzahl der Angriffe auf Geräte, die mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden sind, weiter steigt. Während Hardware und Software oftmals auf Sicherheitslücken überprüft werden, ist die so genannte Firmware, die Hardware und Anwendungssoftware verbindet, ein häufiger Angriffspunkt. Mit Teligencia.io entwickeln Hamza und Aymen eine Software, die die Firmware aller Geräte, die mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden sind, auf Sicherheitslücken überprüft.

AgrarBüro 24 ist das fünfte Start-up und unterstützt mit seiner Software Landwirte bei der Bewältigung behördlicher Anforderungen und bürokratischer Aufgaben. Gründer Max Humpesch wohnt in Korschenbroich und ist in der Landwirtschaft aufgewachsen. Seit Jahren unterstützt er den elterlichen Betrieb und kennt die zunehmenden Herausforderungen der Landwirtschaft im Bereich der Digitalisierung. Mit AgrarBüro 24 entwickelt er eine Software, die es Landwirten ermöglichen soll, den gesamten Betrieb digital zu erfassen und zu managen. Zudem sind weitere Geschäftsmodelle wie eine gebündelte Futter- oder Düngerbestellung möglich. Humpesch nutzt „accelerate_rkn“, um einen Prototyp der Software zu entwickeln und zu testen.

„Die Start-ups konnten bereits große Fortschritte machen. Mit individuellen Projektplänen können sie nun an ihren unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Herausforderungen arbeiten. Wir sind gespannt, welche Ergebnisse die Teams am Ende des Programms präsentieren werden“, so Robert Abts, der Leiter der Kreiswirtschaftsförderung.

In den nächsten Wochen erwarten die Teams Workshops, Vorträge und Sprechstunden zu relevanten Themen wie Vertrieb, Marketing, Recht, Finanzen sowie Fördermittel und Zuschüsse im Rahmen einer „Start-up School“, bevor sie ihre Ergebnisse bei der finalen Veranstaltung Ende November präsentieren. Nähere Informationen gibt es bei Accelerator-Manager Dominik Hintzen. Seine Telefonnummer lautet 0 21 31/928 75 05, seine E-Mail-Adresse dominik.hintzen@rhein-kreis-neuss.de.

Beitrag drucken
Anzeige