Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck am 10. Oktober 2022 im Hörsaal 3A, der mit Erstsemestern voll besetzt war (Foto: HHU / Anne Orthen)
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Düsseldorf. Für rund 32.500 Studierende beginnt das Wintersemester an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU). Rund 3.750 davon sind Erstsemester, die heute Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck auf dem Campus begrüßte. Nach zwei Coronajahren und trotz Energiekrise: Das Wintersemester wird soweit wie möglich in Präsenz stattfinden, so die Botschaft die Rektorin. Denn Studium bedeutet Austausch, Zusammenarbeit und konstruktiver Diskurs – und auch das gemeinsam erlebte Studierendenleben.

Hörsaal 3A war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Rektorin ans Rednerpult trat und die neuen Erstsemester an der HHU herzlich willkommen hieß: „Wir wünsche Ihnen einen guten Start in einen neuen, äußerst spannenden Lebensabschnitt hier bei uns in Düsseldorf. Sie werden viele interessante Menschen kennen lernen, sich neuen Herausforderungen stellen und hoffentlich auch das Studierendenleben genießen können.“

Die HHU wird alles dafür tun, dass alle Studierenden so reibungslos und gleichzeitig so erlebnisreich wie möglich studieren können, betonte Prof. Steinbeck: „Wir leben in Krisenzeiten, die außergewöhnliche Belastungen für uns alle mit sich bringen. Dennoch wird die Hochschulleitung alles dafür tun, den Präsenzbetrieb in der Lehre aufrecht zu erhalten. Und im Moment sind wir sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.“ Die Rektorin endete mit einem Zitat Heinrich Heines: „Jede Zeit hat ihre Aufgabe, und durch die Lösung derselben rückt die Menschheit weiter.“

Der Prorektor für Studienqualität und Lehre, Prof. Dr. Christoph Börner, ermunterte die Erstsemester dazu, offen zu sein und über die Fächergrenzen zu blicken: „Sie werden in den kommenden Jahren viele spannende Themen und beeindruckende Menschen kennen lernen. Nutzen Sie die Gelegenheit, neben der Beschäftigung mit fachlichen Aspekten auch nach links und rechts zu blicken. In andere Fächer hineinzuschnuppern ist bereichernd und öffnet neue Perspektiven. Und genießen Sie das Miteinander auf dem Campus, denn das Studium ist die Zeit, in der Sie Menschen kennenlernen, die für das ganze Leben wichtig sein werden. So können die Studienjahre zur einer der besten Zeiten Ihres Lebens werden.“

Für die Studierendenschaft begrüßte Celine Coldewe, Vorsitzendes des Allgemeinen Studierendenausschusses (kurz AStA) die neuen Kommilitoninnen und Kommilitonen: „Der AStA ist die Vertretung der Studierenden, wir reden mit den verschiedensten Stellen, um studentischen Belangen Gehör zu verschaffen.“ Der AStA unterstützt und berät bei allen Themen, die Studierenden aktuell auf den Nägeln brennen. Coldewe ermunterte zum Mitmachen – auch in der Hochschulpolitik: „Bringt Euch ein, arbeitet mit, um die Bedingungen für die Studierenden in Eurem Sinne zu verändern.“

Moderiert von Greta Stangner vom Hochschulradio Düsseldorf stellten sich Rektorin, Prorektor und AStA-Vorsitzende den Fragen der Studierenden, die diese schon vor der Veranstaltung einreichen konnten. Darin ging es unter anderem darum, wieweit Corona oder auch die Energiekrise das laufende Semester einschränken können. Die Universitätsleitung bekräftigte, soweit als möglich ein Studium auf dem Campus aufrecht zu erhalten. Dazu gehört aber auch, dass bestimmte Angebote eingeschränkt werden müssen, damit die Universität ihrer Verpflichtung gerecht werden kann, im kommenden Winter Energie zu sparen. Von vielen Maßnahmen werden die Studierenden gar nichts mitbekommen, so die Rektorin. Die HHU wird aber auch die Öffnung der Bibliotheken in den Randzeiten einschränken, zu Zeiten, in denen ohnehin nur noch wenige Studierende die Einrichtung nutzen. Betont wurde in diesem Zusammenhang, dass alle an der HHU Verantwortung tragen und ihren Beitrag dazu leisten müssen, dass das Semester gelingen kann.

Nach den teilweise ernsten Worten setzte Comedian David Werker mit Auszügen aus seinem Programm „Plötzlich seriös?!“ einen amüsanten Schlusspunkt unter die Veranstaltung. Der aus Radio, Fernsehen und Bühne bekannte Werker, der seine Karriere als ewiger Student begann („Morgens 15:30 Uhr in Deutschland“), zeigte nun als 36-jähriger einen Blick auf die Zeit nach dem Studium. Sein Appell: „Verliere nicht den Kontakt zum Kind in Deinem Kopf.“

In den Foyers vor dem Hörsaal stellten sich auf einem Infobasar zahlreiche Institute und Einrichtungen der HHU den neuen Studierenden vor: Wo gibt es Hilfe während des Studiums, wie kommt man an Stipendien, auf welche Weise kann man sich engagieren? Ergänzt wurden die HHU-Angebote durch Stände des Hochschulradios, von Düsseldorfer Sport-, Kultur- und Sozialeinrichtungen, religiöser Einrichtungen und Stiftungen.

Vorläufige Zahlen zum Start des Wintersemesters 2022/2023 (Stichtag: 04.10.2022)

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) zählt zum Stichtag insgesamt 32.540 Studierende; im Vorjahr waren es zum Stichtag 32.683 Studierende. Leicht gestiegen ist der Anteil der ausländischen Studierenden auf rund 12 Prozent (von 11 Prozent im Vorjahr).

Bis zum 4. Oktober 2022 haben sich insgesamt 3.754 neue Studierende (Köpfe im ersten Hochschulsemester) immatrikuliert. Dies ist verglichen mit dem vergangenen Wintersemester ein minimaler Anstieg (2021: 3.644 Studierende zum gleichen Stichtag). Im Vergleich zum Vorjahr ist ihr Anteil an der Gesamtstudierendenzahl von 11 auf 12 Prozent leicht gestiegen. Der Anteil der Studierenden aus dem Ausland, die an der HHU ein Studium aufnehmen, liegt aktuell bei 15 Prozent.

Die beliebtesten fünf Studiengänge der Studierenden sind zum Stichtag: Bachelorstudiengang Informatik, gefolgt von Bachelor Biologie, Staatsexamen Medizin, Staatsexamen Rechtswissenschaft sowie Bachelor BWL. Die Reihenfolge der TOP-5 Studiengänge im Vorjahr: BWL, Medizin, Biologie, Rechtswissenschaft, Informatik.

Industrial Pharmacy, Molekulare Biomedizin, Finanz- und Versicherungsmathematik, Naturwissenschaften sowie Transkulturalität sind prozentual gesehen die TOP-5 der am stärksten gewachsenen Fächer über den Zeitraum der letzten fünf Jahre.

Gleichzeitig mit den Bachelor- und Staatsexamensstudierenden starten im Wintersemester auch 723 Masterstudierende. Den größten Anteil daran (330 Studierende) hat die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, gefolgt von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (216), der Philosophischen Fakultät (120) und der Medizinischen Fakultät (57).

Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät ist mit insgesamt 14.847 Studierenden die größte Fakultät der HHU, nahezu die Hälfte (46 Prozent) aller ordentlich Studierenden sind hier aktuell eingeschrieben. Es folgen die Philosophische Fakultät (8.540 Studierende) mit 26 Prozent, die Medizinische Fakultät (4.169 Studierende) mit 13 Prozent, die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (2.802 Studierende) mit 9 Prozent sowie die kleinste, die Juristische Fakultät (2.182 Studierende), mit 7 Prozent. Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät sowie die Philosophische Fakultät sind im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt etwas kleiner geworden, die übrigen drei können leichte Zugewinne verzeichnen.

Aktuell können in den Bachelor-Studiengängen Naturwissenschaften, Quantitative Biology, Sozialwissenschaften und Wirtschaftschemie, für das Bachelor Kernfach Kunstgeschichte und das Ergänzungsfach Modernes Japan sowie für die Staatsexamensstudiengänge Rechtswissenschaft und Zahnmedizin noch Plätze im lokalen Losverfahren besetzt werden.



Anmerkung:
Bei diesen Zahlen handelt es sich immer um ordentlich Studierende inklusive Studiengangzweithörer (Kopfzahl und ohne die nachrückenden Studierenden). Die Zahlen zu den Studierenden im Erstsemester und ihrer Verteilung nach Fakultäten und Fächern geben eine vorläufige Statistik (Trend) zum Stichtag 04.10.2022 wieder. Sie ändern sich täglich, da die Nachrückverfahren noch nicht abgeschlossen sind. Voraussichtlich im Dezember 2022 wird die Statistik feststehen.

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