Michael Arts-Meulenkamp (Foto: CDU Rees) kritisiert den unabhängigen Landratskandidaten Guido Winkmann mit seinem Video und dem aktuellen Plakat (Foto + Design: © Team Winkmann) scharf
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Kreis Kleve. Es wird rauer im Landratswahlkampf: Der Videopost des unabhängigen Landratskandidaten Guido Winkmann auf Facebook, seine begleitende Pressemitteilung sowie das Vorstellen und Aufhängen eines an die Reeser Bevölkerung gerichteten Plakats wurden nun auch scharf von den Reeser Christdemokraten kritisiert. Unter dem Titel „CDU: Reeser verbitten sich Einmischung von außen“ postete gestern der Reeser CDU-Boss Michael Arts-Meulenkamp eine aktuelle Pressemitteilung. Der mitkritisierte Liberale Christian Peters aus Goch konterte schon am letzten Abend zweimal in einem Kommentar: „… Ich freu mich, dass ich als „kleiner“ Fraktionsvorsitzendender der Stadt Goch in Rees für ein wenig Nervosität gesorgt habe.“ Heute gab es mehrere scharfe Antworten zu Peters, wie z.B.: „… Ich finde eher, dass Sie sich da gerade mit Ihren zahllosen Postings an verschiedenen Stellen etwas nervös und obsessiv verhalten. Dass Winkmann solche Schützenhilfe nötig hat, spricht für sich. Mit seiner Plakat-Aktion gegen Gerwers benimmt sich Herr Winkmann eher so im Stile von Höcke oder anderer AfD-Leute.“

Michael Arts-Meulenkamp (Foto: CDU Rees)

Der Vorsitzende der CDU Rees, Michael Arts-Meulenkamp, verwehrt sich gegen die fortgesetzten Einmischungsversuche von Ortsfremden in die Reeser Kommunalpolitik. „Die Bürger der Stadt Rees lassen sich nicht vom Kerkener Guido Winkmann vorschreiben, wen sie bei der Landratswahl zu wählen haben. Wer betont ‚Auch der Süden ist wichtig‘ plakatiert, für den kommt die rechte Rheinseite offensichtlich unter ferner liefen“, so Arts-Meulenkamp. Der Kreis brauche einen Landrat, der zusammenführe und nicht spalte.

Weiter führt Arts-Meulenkamp in seiner Pressemitteilung aus: „Besonders befremdlich werde Winkmanns Vorgehen, wenn er vom FDP-Fraktionsvorsitzenden aus Goch, Christian Peters, mit Postings online bei seinen Einmischungsversuchen in Rees unterstützt werde. Dieser arbeite damit sogar gegen den eigenen FDP-Landratskandidaten.“ Für Arts-Meulenkamp ist es absurd, „wenn Winkmann und seine Unterstützer anderen mangelnde Verlässlichkeit vorwerfen. Winkmann und seine Anhänger belegen stets aufs Neue, dass sie selbst in keiner Weise verlässlich sind. Die Reeser werden selbst entscheiden, wen sie wählen“. Arts-Meulenkamps Fazit fällt eindeutig aus: „Als CDU-Vorsitzender bin ich sicher, dass die Reeser ihren Bürgermeister Christoph Gerwers, der seit 13 Jahren die Stadt Rees gut und erfolgreich führt, den sie lange kennen und vertrauen, als Landratskandidaten unterstützen werden.“

Das entsprechende Posting auf der Facebook-Seite der CDU Rees stand erst gerade eine Stunde, da kommentierte FDP-Mann Christian Peters in der „Ich-Form“, wie z.B. mit „… Ich freue mich sehr, auf diese Mitteilung zu antworten. …“, oder „… Mich macht stutzig, dass Sie so nervös werden, wenn ein kleiner Lokalpolitiker aus Goch einige Zeilen hier auf FB schreibt. …“ und „… Ich stelle mir auch wahrlich die Frage, warum die Reeser CDU so sensibel auf ein Video von Herrn Winkmann reagiert. …“ Drei User antworteten Peters im Laufe des Tages mit viel Unverständnis und teilweise scharfen Worten. „… Und dass die Reeser da verärgert reagieren, wenn solche Leute aus Goch oder Kerken glauben, sich in Rees einmischen zu können, ist doch nachvollziehbar. …“, lautete ein Konter.

Screenshot aus dem Video von Guido Winkmann (Screenshot: Team Winkmann)

Guido Winkmann sendete heute auf Anfrage der LokalKlick-Redaktion ein Statement zu der Kritik der CDU Rees: „Ich sehe es als große Wertschätzung an, wenn sich die CDU-Funktionäre so intensiv mit mir befassen. Das zeigt, dass sie mir gute Chancen einräumen, dass es zum ersten Mal einen parteilosen und unabhängigen Landrat im Kreis Kleve geben könnte. Ich sehe mich überhaupt nicht als Gegner der CDU. Ich halte Herbert Reul zum Beispiel für einen sehr guten CDU-Innenminister. Transparent die zusätzlichen Wahlkosten in Höhe von mehr als 500.000 € für den Steuerzahler zu benennen, ist mehr als fair und die Menschen mit dieser Botschaft zu erreichen, ist mir wichtig.“

Prof. Dr. Ralf Klapdor (Foto: FDP)

Keinerlei Verständnis für die Vorkommnisse der letzten Tage im Landratswahlkampf zeigt derweil der FDP-Kandidat Prof. Dr. Ralf Klapdor: „Jedes Geplänkel jeder Art, egal von oder mit wem, interessiert mich insbesondere im Hinblick auf die aktuell drängenden Themen nicht. Mein Fokus liegt weiterhin nur bei der Sachpolitik.“

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