(Foto: Christin Becker/SPD Kreis Kleve)
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Issum. Wenn der rot-grüne Landratskandidat Stefan Welberts im Rahmen des Landratswahlkampfes Unternehmen besucht, sucht man nach einem großen medienwirksamen Tross an Begleiterinnen und Begleitern vergebens. Welberts entscheidet sich bewusst nur für einen relevanten Teilnehmerkreis und vermeidet Wahlkampfparolen. So auch bei seinem Unternehmensbesuch bei der Firma VOORTMANN GmbH & Co. KG in Issum. Den Austausch mit Christian Loy, dem Geschäftsführer des spezialisierten Unternehmens für Steuerungs-, Druckluft- und Verladesysteme, begann der Landratskandidat ohne Umschweife: „Ich vermeide hier einleitendes Wahlkampf-Chichi meinerseits und möchte das Gespräch mit Ihnen nutzen, um direkt aus der Unternehmenssicht die Herausforderungen und Erwartungen aus erster Hand zu erfahren.“

Christian Loy machte deutlich, dass für VOORTMANN die steigenden Energiepreise nicht die größte aktuelle betriebliche Herausforderung seien. Dies liegt aber bei dem Issumer Traditionsunternehmen nicht nur am angebotenen Produktportfolio und der damit verbundenen energiearmen Herstellung. Vielmehr zeigten die Verantwortlichen bei VOORTMANN schon vor Jahren Weitsicht in der Standortplanung: „Unser 2017 neu erbauter Standort in Issum wurde nach KfW 55 als Effizienzgebäude errichtet.  Dank sehr guter Dämmung und effizienter Heizung halten wir unseren Wärmebedarf niedrig. Der konsequente Einsatz von LED-Beleuchtung sorgt für einen niedrigen Energieverbrauch. Diesen können wir mit unserer 241 kWp Photovoltaikanlage zu 50% selbst decken. Ein Großteil der durch die PV-Anlage erzeugten Energie (ca. 70%) wird sogar ins lokale Stromnetz eingespeist“, erklärte Loy dem Landratskandidaten Welberts.

Im Gespräch wurde schnell deutlich, dass der Fachkräftemangel vor allem im gewerblich-technischen Bereich für VOORTMANN zunehmend zur großen Herausforderung wird. Dass dieses Thema eines der Schwerpunkte von Welberts ist, begrüßte der Issumer Unternehmer. Allerdings machte Loy deutlich, dass die bisherigen Bemühungen nicht mehr ausreichend seien. So bietet VOORTMANN Praktika, Unternehmensvorstellung auf Jobmessen und an Schulen sowie eine ansprechende und moderne Arbeitsumgebung bereits seit Jahren. Loy bestätigt die Entwicklung, die Welberts in vielen Gesprächen als Standpunkt deutlich gemacht hat: „Die klassische duale Ausbildung muss aufgewertet werden. Der Trend zur Akademisierung in der Gesellschaft als einzige Option für eine berufliche Karriere halte ich für falsch. Wir brauchen das komplette Spektrum an Fachkräften“, so der Landratskandidat. Welberts erläuterte deshalb vor Ort, dass er als Landrat Jugendberufsagenturen etablieren möchte, die über den Landkreis hinaus junge Menschen beim Übergang von Schule zu Beruf kompetent begleiten. „Die Idee dahinter ist das Zusammenwirken von Berufsinformationszentren, Jobcentern, Industrie- und Handelskammern, weiteren Berufsverbänden und Kammern, Schulen, Unternehmen aber auch Jugendhilfeträgern, die individuelle Berufsperspektiven aufzeigen und bei der Vermittlung zielgerecht tätig werden“ erläutert Welberts. Der Landratskandidat verspricht sich hiervon auch, dass Schülerinnen und Schüler ohne Vorbehalte alle beruflichen Laufbahnen und Tätigkeitsbereiche kennenlernen.

Christian Loy hält die Jugendberufsagenturen aus Unternehmenssicht für einen interessanten Ansatz, für den er breite Unterstützung aus Unternehmenskreisen erwarten würde. Auch Stefan Welberts Hinweis darauf, dass außerdem mehr Wohnraum für Auszubildene geschaffen werden muss, bestätigte der VOORTMANN Geschäftsführer Loy: „Eine Wohnung für zugereiste Auszubildende oder auch Arbeitnehmer*innen hier in Issum zu finden, ist quasi unmöglich derzeit.“ Auf die Frage, ob VOORTMANN bei der Standortwahl zum Bau des neuen Betriebsgebäudes 2017 darüber nachgedacht habe, Issum zu verlassen, zögerte Christian Loy keine Sekunde: „Nein, zu keinem Zeitpunkt. Issum und VOORTMANN, das gehört einfach zusammen.“

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