Sie unterstützen das Aktionsbündnis #daspinkekreuz im Februar 2022 (v.l.): Silke Mempel, Dr. Roland Nolte, Alexandra Nolte, Labrador Lenny mit pinkem Schal, Nicole Nöthen, Anja Steinhoff, Sabine Günnel und Vera Badder (Archivfoto: privat)
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Neukirchen-Vluyn. Am 31. Januar ist es soweit, die dritte Offenlage wird zeigen, welche Flächen im Kreis Wesel für den Kiesabbau freigegeben werden sollen. Aktuell steht nur fest dass die bisher angegebenen Flächen entweder verkleinert oder rausfallen werden.

„Eine Verkleinerung der Flächen ist nicht im Sinne der Bevölkerung. Die Kiesindustrie wird diese Flächen dann ganz langsam ohne Beteiligung der Öffentlichkeit durch entsprechende Anträge über Jahre vergrößern, ohne dass wir dann noch etwas dagegen tun können. Eine Verkleinerung ist schlichtweg Irreführung, ein Taschenspielertrick, der aber in 2023 nicht mehr funktionieren wird!“, warnt Dr. Roland Nolte.

„Um der Minimalinformation des RVR Nachdruck zu verleihen, laden wir wieder zur Mahnwache auf Noltanien ein. Wir werden die Pläne wieder an unser Scheunentor nageln, damit sich jeder ansehen kann, was der RVR mit unserer Heimat vorhat. Alle Informationen nur ins Internet zu stellen oder im Kreishaus in Wesel auszulegen, ist ein Unding und hat nichts mit Information, Teilhabe oder Mitbestimmung zu tun“, fügt Alexandra Nolte hinzu.

Bei der dritten Offenlage müssen die Einsprüche sich ausschließlich auf Änderungen von der Zweiten zur Dritten Offenlage und den daraus resultierenden geänderten Flächen beziehen. Für die Bürgerinitativen bedeutet dass entweder neue Argumente gegen den Kiesabbau zu finden und/oder neue Bürgerinnen und Bürger für einen Einspruch zu gewinnen.

„Die Einspruchsfrist wurde auf 2 Monate verkürzt, die Vorbereitungszeit beträgt nur noch 2 Wochen. Der RVR macht es uns mit diesem engen Zeitkorsett extra schwer. Aber wir sind zuversichtlich, dass der Widerstand auch gegen diese Offenlage effektiv und wirkungsvoll sein wird. Die Bevölkerung im Kreis Wesel ist gegen diese Pläne und mein Telefon steht aktuell nicht still, weil die Leute wissen wollen, was denn jetzt los ist und wo sie endlich Einspruch einlegen können“, so Alexandra Nolte weiter.

Zynisch sei dabei auch, dass der RVR auf seiner Internetpräsenz mit dem Argument der Ressourcenschonung bittet von Einsprüchen in Papierform abzusehen – Geheuchelte Ressourcenschonung zur realen Ressourcenausbeutung. Natürlich handelt es sich auch hierbei nur um das Interesse die eigenen Arbeitsressourcen zu schonen, ist doch eine Auswertung der Papierform deutlich aufwendiger als die der Digitalen. Dass diese Aufforderung auch der Gleichbehandlung und Inklusion all derer die keinen Zugang zu digitalen Medien haben entgegensteht, versteht sich von selbst.

Ab dem 12. Februar 2023 lädt das Aktionsbündnis #daspinkekreuz wieder jeden Sonntag ab 15°° Uhr zur Mahnwache auf den Hof Noltanien in Neukirchen-Vluyn ein. Hier werden bei Kaffee und Kuchen alle Fragen zum Einspruch beantwortet, beim ausfüllen geholfen und diese auch wieder gesammelt.

Ein pinker Briefkasten auf Noltanien nimmt jeden Einspruch bis zum 31.März zu jeder Tageszeit entgegen.

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