(Foto: Dominik Kuhn/https://unsplash.com/de/fotos/kEHp1gUJNO8)
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Gelsenkirchen/Ruhrgebiet. Noch vor weniger als einem Jahr feierte der FC Schalke 04 die Rückkehr in die höchste Spielklasse im deutschen Fußball, die Bundesliga. Mittlerweile ist die Euphorie allerdings lange verflogen. Vielmehr kämpft der Verein aus Gelsenkirchen um die eigene Existenz. Der direkte Wiederabstieg droht. Die glorreichen Zeiten wären damit endgültig vorbei. Der FC Schalke 04 ist dabei zu beweisen, warum der Verein als eines der größten Sorgenkinder des deutschen Fußballs gilt.

Noch ist allerdings rund die Hälfte aller Spiele der laufenden Saison zu spielen. Dementsprechend ist für die Knappen noch alles drin. Im Abstiegskampf sieht alles danach aus, als würde sich die Tabellenkonstellation bis zum Ende der Saison denkbar knapp darstellen. Kein Wunder, dass die deutsche Fußball-Bundesliga auch für Sportwetten besonders attraktiv ist. Hier locken neue Wettanbieter mit lukrativen Angeboten. Bisher sieht trotz der großen Spannung vieles danach aus, als könnte der FC Schalke 04 am Ende nicht die Klasse halten. Ein erneuter Abstieg hätte verheerende Folgen für den Verein aus dem Ruhrpott.

Schalke 04 im Sinkflug: ein Verein auf dem Weg zur Fahrstuhlmannschaft!

Lange Zeit wurde beim FC Schalke 04 das Geld mit vollen Händen ausgegeben. Seit einigen Jahren muss der Verein aufgrund der hohen Verbindlichkeiten deutlich kleinere Brötchen backen. Mittlerweile herrscht bei den Knappen nicht nur finanziell, sondern auch sportlich akuter Notstand. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Grund I.: Die verfehlte Transferpolitik

Die Finanznot der Blau-Weißen hat ihre Spuren auch auf dem Transfermarkt hinterlassen. Aufgrund des besonders kleinen finanziellen Spielraums ist der FC Schalke 04 bezüglich Neuverpflichtungen extrem eingeschränkt. Spätestens nach dem Abstieg im Jahr 2021 wurde das deutlich. In die zweite Fußball-Bundesliga ging der Verein aus dem Westen des Landes mit vielen geliehenen Spielern. Darüber hinaus verließen zahlreiche Profis den Klub. Trotzdem schafften die Knappen den direkten Wiederaufstieg in die erste Fußball-Bundesliga. Doch auch hier zeigen sich die Auswirkungen der über Jahre verfehlten Transferpolitik.

Zu lange wurden neu verpflichtete Spieler vom Verein mit immensen Gehältern ausgestattet. In der Regel konnten die Neuverpflichtungen die Hoffnungen nie erfüllen. Vielmehr wurde ein Großteil der Spieler im Anschluss mit enormen Verlusten wieder verkauft. Mittlerweile setzt der FC Schalke 04 vor allem auf ablösefreie und günstige Spieler oder auf Leihgeschäfte. Doch auch diese Strategie geht bisher nicht auf.

Das Gesicht des FC Schalke 04 hat sich in den letzten Jahren aufgrund der notorisch klammen Kasse erheblich verändert. Die prekäre finanzielle Lage verhindert große Sprünge. Teilweise bleiben Baustellen im Kader offen. Doch auch die verpflichteten Spieler überzeugen eher selten. Ob Jordan Larsson oder Florent Mollet – beide erst im Sommer verpflichteten Spieler verließen den Verein bereits im Winter wieder. Auch Tobias Mohr, Sebastian Polter oder Thomas Ouwejan, die vor der Saison für insgesamt fünf Millionen Euro verpflichtet wurden, konnten ihre Klasse in der laufenden Spielzeit nur zu selten zeigen.

Die Verantwortlichen des FC Schalke 04 beschwören seit Jahren die Alternativlosigkeit des eigenen Handelns. Trotzdem werden Neuverpflichtungen getätigt, die am Ende nur wenig helfen. Mittlerweile besitzen die Knappen einen Kader, der als kaum bundesligatauglich gilt.

Grund II.: Die fehlende Kontinuität

Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Das hört man immer wieder. Doch dass sich Kontinuität auszahlt, das wissen Vereine nicht erst seit den Erfolgsgeschichten von Christian Streich beim SC Freiburg oder von Urs Fischer bei Union Berlin. Beim FC Schalke 04 hat man es bisher trotzdem nicht geschafft, in der sportlichen Führung eine gewisse Kontinuität zu etablieren.

Vielmehr zeichnet sich die Politik des Vereins aus dem Pott durch zahlreiche personelle Wechsel aus. Allein auf der Trainerposition haben die Knappen seit Beginn der Abstiegssaison insgesamt sieben Trainerwechsel vorgenommen. Mit einem durchschnittlichen Punkteschnitt von nur 0,75 Punkten pro Spiel stellt der ehemalige Trainer Frank Kramer den erfolglosesten Schalke-Trainer der letzten Jahre dar. Mittlerweile hat der ehemalige Erfolgstrainer des VfL Bochum, Thomas Reis, die kurze Zeit vakante Position des Schalke-Trainers übernommen.

Natürlich stellen diese vielen Wechsel auf der Trainerposition auch ein finanzielles Desaster dar. Allein Frank Kramer soll rund 500.000 Euro Abfindung erhalten haben. Solche Ausgaben reißen ein noch größeres Loch in die ohnehin schon leere Kasse des Vereins. Doch Kontinuität fehlt nicht nur auf der Trainerposition. Nachdem der ehemalige Sportdirektor Rouven Schröder den Verein im vergangenen Herbst überraschend verlassen hatte, steht auch auf dessen Position mal wieder ein großes Fragezeichen.

Eine einheitliche Strategie des Vereins kann sich so natürlich nicht bilden. Immer wieder wird der FC Schalke 04 mit kurzfristigen Lösungen überschüttet, die allerdings nur selten eine Wirkung zeigen. Die Chance, nach dem Abstieg den Verein auf stabilere Füße zu stellen und ein gemeinsames Projekt zu starten, wurde verpasst.

Grund III.: Schalke 04 ist keine Mannschaft mehr

Sowohl die verfehlte Transferpolitik als auch die fehlende Kontinuität in den Führungspositionen haben letztlich dafür gesorgt, dass der FC Schalke 04 in dieser Saison keine Mannschaft mehr auf dem Platz stehen hat. Vielmehr findet sich dort ein zusammengewürfelter Haufen an Spielern wieder, die von unterschiedlichen Sportdirektoren, mit unterschiedlichen Ideen und für unterschiedliche Trainer verpflichtet wurden.

Darüber hinaus sorgen die vielen Leihspieler dafür, dass sich ein Teil der Mannschaft nicht langfristig mit dem Weg des Vereins identifiziert. Schon jetzt ist klar, dass die Schalker Mannschaft nach der Saison zu großen Teilen auseinanderbrechen wird. Vor allem bei einem potenziellen Abstieg werden zahlreiche aktuelle Stammspieler den Klub verlassen. Aufgrund des Sparzwangs ist die Hoffnung auf eine Verbesserung in naher Zukunft äußerst gering.

Gerade im Abstiegskampf gelten Tugenden wie Kampf- und Teamgeist als essenziell. Eine Mannschaft wie Schalke 04 muss in diesen Bereichen die fehlende spielerische Klasse ausgleichen. Doch der wild zusammengestellte Kader der Knappen kann eine solche Mannschaft nicht bieten. Von einem Mannschaftsgeist, der den Verein in der aktuell schwierigen Zeit nach vorne trägt, ist nichts zu spüren. Vielmehr bricht die Mannschaft nach Rückschlägen regelmäßig ein.

Fazit: wenig Hoffnung für den FC Schalke 04

Das sportliche wie finanzielle Bild des einst so stolzen FC Schalke 04 sieht dieser Tage besonders trostlos aus. Fans der Knappen haben berechtigterweise nur wenig Hoffnung auf den dringend benötigten Klassenerhalt. Ein erneuter Abstieg würde den Verein massiv treffen, vor allem finanziell. Das Schreckensszenario, im Anschluss zu einer Fahrstuhlmannschaft zu mutieren, ist durchaus real.

(Bereitgestellt von ImpulsQ)
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