(Foto: ver.di)
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Duisburg. Aus den bestreikten Dienststellen und Filialen versammelten sich heute 350 Beschäftigte der Stadtverwaltung Duisburg und 120 Beschäftigte der Sparkasse Duisburg auf dem Averdunkplatz in der Stadtmitte. Sie hatten am Morgen an ihren Arbeitsorten den Dienst nicht angetreten und sich von ihren als Streikposten verbliebenen Kolleginnen und Kollegen verabschiedet.

Am Averdunkplatz machten die Anwesenden lautstark ihren Unmut über die realitätsfernen Arbeitgeber deutlich, die in einer ersten Verhandlungsrunde nach Ansicht von der Gewerkschaft ver.di provokant kein Angebot vorlegten. Vielmehr hatten sie in ihrer Argumentation weder den mit Inflation und darüber hinausschießenden Preissteigerungen eingetretenen Reallohnverlust anerkannt, noch den Fachkräftemangel auch in den unteren und mittleren Entgeltgruppen berücksichtigt.

Die Gewerkschaft ver.di fordert 10,5% Lohnsteigerung und mindestens 500 €.  Der ver.di Vertrauensmann in der Duisburger Stadtverwaltung, Christian Kruse, unterstrich die berechtigten Forderungen und verwies mit Zahlen auf den Attraktivitätsverlust und die Personalnot im öffentlich Dienst der Stadt. „Aus 2022 schieben wir 500.000 Überstunden vor uns her und 700 Stellen sind unbesetzt.“

Vor zahlreichen städtischen Dienststellen und Servicebüros, in Kindertagesstätten und vor Sparkassen standen heute die Bürgerinnen und Bürger vor verschlossenen oder verwaisten Einrichtungen, Schaltern und Büros. Auf der Internetseite der Stadtsparkasse Duisburg sind 6 Filialen und die Hauptstelle Königstr. als „leider geschlossen“ aufgeführt, was zugleich für den telefonischen Kunden-Service gelte.

Beeindruckend war während der Kundgebung die Anwesenheit der Erzieherinnen aus der KITA Am Holderbusch in Rheinhausen. Mit weißer Schrift auf schwarzem Stoff brauchten sie zum Ausdruck „Wir kämpfen für 10,5% – Aber wir sind mit den Gedanken in der Türkei & Syrien“. Die Kundgebung gedachte mit einer Gedenkminute der Opfer des Erdbebens, zu den zahlreiche Duisburger*innen familiäre und freundschaftliche Bande haben.

Vom Averdunkplatz zogen die Streikenden über die Königstrasse zum Rathaus und waren erfreut, dass auf dem Weg dorthin sich weitere Streikende und Passanten anschlossen.

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