Gerd Gellings fühlte sich an der Rennstrecke und in Motorsportkleidung am wohlsten (Foto: Marcel Gellings)
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Kamp-Lintfort. Gerd Gellings verstarb nach schwerer Krankheit am 25. Februar 2023 im Alter von nur 62 Jahren. Über viele Jahre hat er beim ADAC Motorclub Kamp-Lintfort verschiedene Aufgaben ehrenamtlich erfüllt.

Seit Kindesbeinen war der Kamp-Lintforter ein Motocrossfan ohne Wenn und Aber. Sein Elternhaus steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Eyller-Berg-Kurs. Und so nahm sein Vater den Filius stets mit zum Motocross am 1. Mai. Schon in jungen Jahren hatte Gerd Gellings das Motocross und die „Helden in den Lederpanzern“ in sein Herz geschlossen. Folglich wurde er dann auch selbst aktiv. Mitte der 1980-er Jahre wurde eine 400 ccm Maico beschafft und bei den Rennen in der Deutschen Amateur-Meisterschaft eingesetzt.

Anfang 2000 begann seine intensive Mitarbeit beim Motorclub. Gerd Gellings trat gemeinsam mit seinen Söhnen Tobias und Marcel, auf die die Begeisterung für das Motocross übergesprungen war, in den Motorclub ein. Mit dem Engagement seiner Frau Heidi bei den 1.-Mai-Rennen stand dann die komplette Familie in der Vereinsarbeit. Bei den Rennen war Gellings für die Kassen-Betreuung im Team mit Christoph Ingenhaag-Hornen zuständig, half gemeinsam mit Berthold Royek bei der Bewirtschaftung und im Vorfeld auch beim Bahnbau. Als der gelernte Schlosser und spätere Mitarbeiter bei einer Duisburger Baufirma in Frührente gehen musste, war auch Zeit sich um die Gerätschaften des Motorclubs zu kümmern und auch mit seinen handwerklichen Erfahrungen als Ansprechpartner für die Herrichtung der Bahn zu fungieren. Seinen Beisitzerposten im Vorstand musste Gellings dann aber im Herbst 2022 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und auch die Aufgaben der Strecken-Betreuung konnte er nicht mehr wahrnehmen.

Nach seiner aktiven Zeit als Motocrosser wurde das Interesse selbst eine knatternde Maschine zu bewegen bei einem Mofarennen in Rayen wieder erweckt. Mit dieser kostengünstigen Variante war es möglich seine beiden Jungs an den Motorsport heranzuführen und selbst auch noch ein bisschen Spaß an der Sache zu haben. So wurde 2010 mit Tobias und Marcel ein Mofaracing-Team gegründet. Neben dem Fahren und Basteln gehörte auch das „Frisieren“ der Mofas mit zum Hobby. Doch das ging ganz schön ins Geld und mit zunehmendem Tuning ließ die Standfestigkeit nach. Das war ein wichtiger Aspekt, weil die Rennen bis zu 24 Stunden dauerten. So hatten sich dann für die diversen Einsatzzwecke 7 bis 8 Mofas in der Garage angesammelt. Mittlerweile ist Marcel beim Motocross im MX-Cup unterwegs und Tobias steht als Beifahrer bei den Sidecars im Boot.

Eine besondere Liebe entwickelte der ehemalige Solo-Motocrossfahrer in den letzten Jahren für das Seitenwagenmotocross. Mit Peter Drosten aus Remscheid hatte er einen „Kumpel“ gefunden, mit dem er zahllose Weltmeisterschaftsrennen besuchte. Selbst die Strapazen, nach Lettland oder in die Ukraine zu reisen, nahmen die Beiden auf sich.

Falls dann doch noch etwas Zeit bleib, war Gerd Gellings Gast in der Eyller Sporthalle, um die Handballkunst der Frauen vom TuS Lintfort zu bewundern.

Durch den Tod von Gerd Gellings fehlt nicht nur ein gern gesehener Gast auf den Rennstrecken in ganz Europa, auch im Vorstand des ADAC Motorclub Kamp-Lintfort ist eine Lücke entstanden. Diese Lücke wird in Zukunft durch seinen Sohn geschlossen, der bei der Jahreshauptversammlung als Beisitzer in den Vorstand berufen wurde.

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