Das Alte Rathaus an der Borther Straße wird zur nächsten Notunterkunft für Geflüchtete in Rheinberg (Foto: Stadt Rheinberg)
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Rheinberg. Nach der zusätzlichen Inbetriebnahme der alten Schule am Pulverturm in Rheinberg-Mitte im Oktober 2022 und der alten Grundschule in Ossenberg im Januar/Februar, muss die Stadt Rheinberg eine weitere Notunterkunft für geflüchtete Menschen aus dem Ausland herrichten, weil alle anderen Unterkünfte der Stadt erneut ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Der Stadt Rheinberg werden – zusätzlich zu den sich bereits in Rheinberg befindenden Schutzsuchenden – von der Bezirksregierung Arnsberg weitere Personen nach festgelegten Schlüsseln zugewiesen. Zu unterscheiden ist hierbei zum einen die Zuweisung nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz sowie nach dem Aufenthaltsgesetz. Im ersten Fall geht es um Personen, die einen Asylantrag gestellt haben und auf den Ausgang des Verfahrens warten. Hier hat die Stadt Rheinberg mit Stand vom 19.02.2023 die Quote zu 98,47 % erfüllt, weil die in der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes NRW in Orsoy vorgehaltenen Bewohnerplätze zur Hälfte angerechnet werden. Im anderen Fall geht es um Menschen, die das Asylverfahren bereits durchlaufen haben und den Städten und Gemeinden – zum Beispiel aus Unterkünften des Landes – zugewiesen werden. Diese Quoten ändern sich wöchentlich.

Allein im Jahr 2023 musste die Verwaltung schon zusätzlichen Platz für 89 Personen schaffen. Weitere Geflüchtete wurden von der Bezirksregierung Arnsberg angekündigt. Aus diesem Grund sieht die Stadtverwaltung sich gezwungen, das städtische Alte Rathaus in Borth als weitere Notunterkunft herzurichten. Die Grafschafter Diakonie die plant, das Gebäude zu einem Mehrgenerationenhaus umzufunktionieren, wurde informiert. Die Stadt Rheinberg ist froh, dass das Gebäude durch die Schließung der Praxis und den Auszug der Zahnärztin Petra Apfelbaum Ende letzten Jahres, nun überhaupt als Notunterkunft genutzt werden kann. Ansonsten müsste man zur Unterbringung der Schutzsuchenden bereits jetzt z.B. Turnhallen umfunktionieren, was in vielen Kommunen schon notwendig geworden ist.

Im Alten Rathaus Borth wird Platz für bis zu 40 Personen geschaffen werden können, wobei Familienkonstellationen Berücksichtigung finden sollen, um den Platz effektiv zu nutzen und mögliche Konflikte bereits im Vorfeld einzudämmen. Während die Wohnungen im 1. OG relativ rasch mit Geflüchteten belegt werden können, müssen im EG umfangreichere Arbeiten erfolgen, die noch einige Wochen Zeit in Anspruch nehmen werden.

Bürgermeister Dietmar Heyde und Sozialdezernentin Iris Itgenshorst betonen, dass alles in ihrer Macht stehende getan wird, um die Bedürfnisse aller Interessensgruppen zu berücksichtigen. „Die Unterbringung der hohen Anzahl an von der Bezirksregierung Arnsberg zugewiesenen Geflüchteten, ist eine immer größer werdende Herausforderung.“, so Dietmar Heyde. Iris Itgenshorst, die zusammen mit den Fachbereichen Soziales, Sicherheit und Ordnung sowie Immobilienwirtschaft alles tut, um der Verantwortung der Unterbringung von Schutzsuchenden gerecht zu werden, bringt es auf den Punkt: „Wir müssen flexibel reagieren und nach zusätzlichen Unterkünften suchen, da weitere Geflüchtete nach Rheinberg kommen werden. Doch wir sind räumlich und kräftemäßig wirklich am Limit.“

Bürgermeister Dietmar Heyde und Sozialdezernentin Iris Itgenshorst bedanken sich bei der Rheinberger Bevölkerung für ihr Verständnis, bei allen Mitarbeiter:innen der Stadt und des DLB für die unter Hochdruck geleistete Arbeit und den großartigen Einsatz aller ehrenamtlichen Helfer:innen.

Für Rückfragen, Anregungen und Hilfsangebote (z.B. für die Zurverfügungstellung von Wohnraum) steht die Integrationsfachkraft des Fachbereichs Soziales, Frau Tessa Wilczoch, als Ansprechpartnerin gerne zur Verfügung. Ihre Kontaktdaten lauten:

Stadt Rheinberg

Fachbereich Soziales
Frau Tessa Wilczoch
Goldstraße 14
47495 Rheinberg
Telefon: 02843 171-352
eMail: tessa.wilczoch@rheinberg.de

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