Auch das Shooting und das gemeinsame Foto aller Beteiligten des Hurz-Abends war passend zur Verleihung des Comedy-Preises ein wenig schräg (Foto: Stadt RE)
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Recklinghausen. Volles Haus, tolles Programm: Der siebte „Recklinghäuser Hurz“ musste sich beileibe nicht hinter den sechs vorherigen Ausgaben verstecken. Mehr als 1.000 Comedy-Begeisterte sorgten am Montag, 6. März, für eine Riesenstimmung im Ruhrfestspielhaus und kamen teilweise aus dem Lachen nicht mehr heraus.

Der Theatersaal war prall gefüllt und auch online „drängelten“ sich die Zuschauer*innen vor den Bildschirmen: Mehr als 20.000 User*innen sahen sich die Verleihung auch online per Live-Stream an. Und die bekamen fast vier Stunden lang beste Unterhaltung geboten, dieses Mal mit einer Extra-Prise Musik.

Vier Preisträger*innen durften sich am Ende des Abends zurecht über ihre Auszeichnung freuen: Dr. Eckart von Hirschhausen erhielt den Der-Wolf-und-das-Lamm-Hurz, Bastian Bielendorfer den Heimat-Hurz, Jürgen Becker den Ehren-Hurz und Dr. Pop den Kleinen Hurz. „Der Hurz bleibt einfach eine Erfolgsgeschichte. Es ist schön, dass so viele Zuschauerinnen und Zuschauer vor Ort dabei waren und einen tollen Abend hatten. Ich freue mich aber auch über die Tausende, die den Live-Stream im Internet verfolgt haben“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche, der sich auch von den einzelnen Beiträgen in diesem Jahr begeistert zeigte: „Gerade die Kandidatinnen und Kandidaten des Kleinen Hurz zeigten, wie abwechslungsreich und vielfältig Comedy sein kann.“

Passend zu dem legendären Hurz-Auftritt von Achim Hagemann und Hape Kerkeling im Jahr 1991, bei dem das Duo am Klavier und per „Gesang“ das damalige Publikum mit einem klassischen Beitrag der besonderen Art irritierte, stand der diesjährige Hurz auch zu großen Teilen im Zeichen der Musik. Zum Beispiel, weil zusätzlich zu der wie immer hervorragenden Hurz-Band dieses Mal mit der Neuen Philharmonie Westfalen (NPW) gleich ein ganzes Orchester auf der Bühne stand. Neben Rasmus Baumann schwang allerdings auch Rainer Hersch den Taktstock. Der Brite bewies, dass klassische Musik unglaublich komisch sein kann und präsentierte Beethoven in Reggae-, Disco-, Techno- oder Rap-Versionen.

Schräg, wie es der Titel der Preisverleihung ja schon verspricht, war dann auch einmal mehr der schon traditionelle Auftritt von Achim Hagemann als Pawel Popolski, dieses Mal an seiner Schlagzeug-Schießbude. Per „Skypek“ gab es eine Live-Schalte in den Plattenbau im polnischen Zabrze. Mit einem großen Teil seiner Familie Popolski hieß es dann „I’ve got the polka“.

Auch beim Kleinen Hurz war es ein musikalischer Beitrag, der Jury und Publikum am Ende gleichermaßen überzeugte und die meisten Stimmen und Punkte einheimste. Dr. Pop sezierte dabei diverse Lieder der beliebtesten Musikrichtungen in Deutschland auf höchst amüsante Weise und durfte sich zurecht über den Nachwuchspreis freuen.

Aber auch Dr. Eckart von Hirschhausen, der den der Der-Wolf-und-das-Lamm-Hurz erhielt, ließ es sich nicht nehmen, am Ende seines Auftritts ein Lied von einer Weinbergschnecke zum Besten zu geben, begleitet von NPW-Dirigent Rasmus Baumann am Klavier.

Einen besonderen Moment gab es für Moderatorin Steffi Neu, die nach eigener Aussage ihren Skiurlaub für den Hurz-Abend kurzfristig unterbrochen hatte, und wieder amüsant wie souverän durch die Verleihung führte. Denn der Ehren-Hurz-Gewinner Jürgen Becker wurde live in den Theatersaal geschaltet. Er hatte sich noch am selben Morgen einer Operation unterziehen müssen. Das hielt ihn aber keineswegs davon ab, vom Krankenbett aus nicht nur den Preis entgegen, sondern das Publikum auch auf eine Reise durch seine scharfsinnigen, aber auch nachdenklich machenden kabarettistischen Gedankengänge zu nehmen.

Apropos Krankenbett: Neben dem frei zugänglichen Livestream wurde der Hurz dieses Mal auch über die Haus-Kanäle live in die Zimmer im Klinikum Vest in Recklinghausen und der Paracelsus Klinik in Marl übertragen. Möglich machte dies eine Kooperation der Arena Recklinghausen GmbH als Veranstalter, der Stadt Recklinghausen und des Klinikums Vest, die in den kommenden Jahren noch ausgebaut werden soll.

„Wir bedanken uns bei allen Zuschauerinnen und Zuschauern, bei allen Künstlerinnen und Künstlern und bei allen Sponsoren für einen wirklich tollen Abend. Schön, dass wir einmal mehr vor ausverkauftem Haus hurzen durften. Ich freu mich jetzt schon auf die achte Ausgabe unseres Comedypreises“, war Lars Tottmann rundum zufrieden. Mit Marius Ebel gehört er mit der gemeinsamen Arena Recklinghausen GmbH zu den Hurz-Machern.

Für Bild und Ton sorgte einmal mehr das Team der Recklinghäuser Urbanfilm GmbH.

Übrigens: Der 8. Recklinghäuser Hurz ist bereits terminiert. Dieser findet am 18. März 2024 statt. Hierfür gibt es auch bereits Karten. Diese können Interessierte online unter www.derhurz.de ordern. Auf der Homepage gibt es zudem Informationen zum Comedy-Preis und zu den Preisträger*innen.

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