Nachwuchs im Kfz-Handwerk des Rhein-Kreises: Obermeister Robert Jeromin (3. v. l.) erhob die neuen Kfz-Mechatroniker bei der Lossprechung feierlich in den Gesellenstand, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (5. v. l.) gratulierte (Foto: Kreishandwerkerschaft)
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Rhein-Kreis Neuss. Fast 50 frisch ausgebildete Fachkräfte im Kfz-Handwerk hieß die Kraftfahrzeug-Innung Rhein-Kreis Neuss bei ihrer Lossprechungsfeier willkommen.

Im Audi-Zentrum Gottfried Schultz in Neuss erhob Obermeister Robert Jeromin 49 Kfz-Mechatroniker, darunter eine junge Frau, in den Gesellenstand. Ein feierlicher Moment, den die zahlreichen Gäste mit lang anhaltendem Applaus würdigten. Gleich drei Gesellen konnten sich ganz besonders freuen. Es gab drei Jahresbeste, die punktemäßig sehr eng beieinander lagen und alle die praktische Prüfung mit der Note gut ablegten. Die Nase vorn hatte der Neusser Jeronimo Strohmeyer, der bei Autotechnik Naumann GmbH in Neuss gelernt hat. Knapp dahinter landeten Nicolas Neunkirchen aus Grevenbroich (Gottfried Schultz Autohandels SE, Neuss) und Shawn Connor Simmack aus Grevenbroich (K. H. Moors GmbH, Grevenbroich).

„Ich habe von klein an gerne geschraubt und meine Leidenschaft zum Beruf gemacht“, erzählte Jeronimo Strohmeyer bei der Lossprechungsfeier. Über ein Praktikum schnupperte er in den Beruf hinein – und merkte schnell: „Das ist das Richtige für mich. Der Beruf ist einfach faszinierend.“ Der 24-Jährige hat schon den nächsten Schritt in Angriff genommen: Er steuert den Meister an. Sein Ziel: Er möchte sich später mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen.

Obermeister Robert Jeromin hob in seiner Ansprache hervor, dass die jungen Kfz-Mechatroniker die Gesellenprüfung in einem sehr anspruchsvollen Beruf bestanden hätten. „Sie haben ein Ziel erreicht, auf das Sie mehrere Jahre hingearbeitet haben. Jeder, der sich heute mit moderner Technik beschäftigt, steht einem Phänomen gegenüber: Es ist die rasante technologische Entwicklung in allen Bereichen der Fahrzeugtechnik. Die Entwicklung der Automobiltechnik diktiert uns das Tempo der erforderlichen Weiterbildung. Stillstand ist Rückstand“, sagte der Obermeister.

Jeromin warb für Weiterbildung sowie die Qualifikation als Meister und Betriebswirt des Handwerks. Wichtig sei es, positiv an die Herausforderungen der Zukunft heranzugehen. „Computer können uns die Arbeit erleichtern – vollständig abnehmen können sie uns diese nicht. Es kommt auf denjenigen an, der den Computer bedient, sowie auf ein eingespieltes Werkstattteam“, betonte Robert Jeromin.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verdeutlichte in seiner Rede die große Bedeutung des Handwerks. „Verlieren Sie nicht die Lust an der Arbeit, auch wenn sich vieles verändert. Bleiben Sie engagiert“, gab er den Junggesellen mit auf den Weg. Dass der Kfz-Mechatroniker durchaus auch ein Beruf für Frauen ist, verdeutlichte Marcia Weyhe. Die Meerbuscherin machte ihre Ausbildung bei der Herbrand-Jansen GmbH in Neuss. „Der Weg zum Kfz-Mechatroniker steht allen offen. Frauen, die dieses Handwerk mögen, müssen sich nur trauen. Ich selber habe erst einmal ein Praktikum gemacht. Das hat mir gefallen und ich habe daraufhin die Ausbildung begonnen“, sagte die 24-Jährige.

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