Symbolbild (Foto: Feuerwehr)
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Neuss. In der Nähe des Alexianerplatzes im Neusser-Augustinusviertel werden an fünf Stellen Kampfmittel (Blindgänger) aus dem 2. Weltkrieg vermutet, die sich teilweise aufgrund bereits durchgeführter Sondierungsarbeiten konkretisiert haben. Aufgrund einer möglichen Entschärfung dieser vermeintlichen Kampfmittel werden am 13.04.2023 rund um den Alexianerplatz umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen vorgenommen.


Aufgrund des logistisch hohen Aufwands für die Evakuierung der Einrichtungen und Gebäude der St. Augustinus Gruppe, werden diese in jedem Fall am 13.04. (Donnerstag nach Ostern) evakuiert.
( © Stadt Neuss)
Neben den 650 Patienten und Bewohnern von Einrichtungen für Senioren und für Menschen mit Behinderung, die von den Hilfsorganisationen in die umliegenden Krankenhäuser und Unterbringungen transportiert werden, sind – je nach sich konkretisierenden Verdachtspunkten – bis zu 6.000 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen. Diese müssen daher am 13.04.2023 bis 13.00 Uhr ihre Wohnungen verlassen haben.
Die Patientinnen und Patienten sowie Bewohnerinnen und Bewohner aus den Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe, deren Angehörige und das Pflegepersonal wurden frühzeitig von der St. Augustinus Gruppe selbst über die Evakuierung unterrichtet.
Die Anwohnerinnen und Anwohner, die in einem engeren Gefahrenbereich um die zu öffnenden Verdachtspunkte wohnen, werden ab Montag, 03.04., zusätzlich mit Flugblättern darüber informiert, dass sie ihre Wohnungen und Häuser für den Zeitraum der Entschärfung verlassen müssen.
Für Personen, die ihre Wohnungen verlassen müssen, ist von 12.00 Uhr bis zur Entwarnung eine Betreuungsmöglichkeit in der Sporthalle der Comenius Gesamtschule Bergheimer Straße Höhe Hausnummer 213, 41464 Neuss eingerichtet.
Alle gehbehinderten und bettlägerigen Personen, die im Evakuierungsgebiet wohnen und nicht Patientinnen und Patienten bzw. Bewohnerinnen und Bewohner der Senioren- oder Behinderteneinrichtungen der St. Augustinus Gruppe sind, bitten wir, möglichst bis zum 11.04. unter der Rufnummer 02131 909091 einen Krankentransport anzumelden.
Unter derselben Rufnummer 02131 909091 hat die Stadt Neuss zudem ein Info-Telefon für Bürgerinnen und Bürger geschaltet. Dieses ist bis zum 13.04. zu den normalen Geschäftszeiten der Verwaltung besetzt und am 13.04. bis zum Ende der Evakuierungsmaßnahmen.
Selbstverständlich kommt es am Tag der Öffnung der Verdachtspunkte (13.04.) auch zu massiven Störungen im Straßenverkehr. Am 13.04. ab 13:30 Uhr werden nach und nach jegliche Zufahrten in das Evakuierungsgebiet gesperrt. Davon sind unter anderem die Langemarckstraße, die Stresemannallee, der Hammfelddamm, der Berghäuschensweg, der Europadamm, die Nordkanalallee, die Weingartstraße sowie die Kölner Straße betroffen.
Zudem werden diverse Buslinien umgeleitet. Darunter die SWN Linien 841, 849, 851, 852, 854, BVR Linien 875, 874. Die Rheinbahn Linie 709 (Straßenbahn) endet an der Station Düsseldorf Südfriedhof. Der Bahnverkehr ist von dieser Maßnahme nicht beeinflusst.
Alle Bürgerinnen und Bürger werden gebeten hör- und sehbehinderte Personen sowie solche mit fehlenden Sprachkenntnissen über die Maßnahmen zu informieren. Nach Abschluss der Maßnahmen werden die Anwohnerinnen und Anwohner über Lautsprecherwagen der Feuerwehr und Radiodurchsagen informiert.
Die Stadt Neuss bittet dringend darum, das betroffene Gebiet am 13.04. ganztägig zu umfahren.

Mit einem Testlauf hat sich die Kreisleitstelle auf veränderte Abläufe am Donnerstag, 13. April, vorbereitet. Dann wird sie für mehrere Stunden von Grevenbroich aus ihre Arbeit steuern. Der Hintergrund: Die Kreisleitstelle am Hammfelddamm in Neuss ist von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen, die für diesen Tag von der Stadt Neuss wegen des Verdachts auf Kampfmittelfunde („Blindgänger“) aus dem Zweiten Weltkrieg in der Nähe des Alexianerplatzes angeordnet wurden. Sollte sich der Verdacht erhärten, wird der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf noch am selben Tag die Entschärfung vornehmen. Die Zuständigkeit für die Evakuierungsmaßnahmen liegt bei der Stadt Neuss.

Geschäftsführung der St. Augustinus Gruppe bittet die Bevölkerung mit Blick auf Evakuierungen um Unterstützung

In der Nähe des Alexianerplatzes werden Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg vermutet, was gleich mehrere Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe vor große Herausforderungen stellt: Wenn sich der Verdacht erhärtet, sind diese Blindgänger am 13. April zu entschärfen – daher werden die umliegenden Gebäude komplett evakuiert. Einige hundert Senioren, Menschen mit Behinderung und psychisch kranke Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Das alles ist sorgfältig geplant und von fachkundig und kompetent arbeitenden Krisenstäben akribisch vorbereitet, bedeutet aber trotzdem einen enormen Aufwand. So müssen beispielsweise bettlägerige und nicht mobile Menschen für mehrere Stunden in verschiedenen Unterkünften untergebracht und versorgt werden.

Andreas Degelmann bittet die Anwohner eindringlich, am 13. April zügig mitzuarbeiten und die Evakuierungsmaßnahmen nicht zu verzögern (Foto: © St. Augustinus Gruppe)

Mit Blick auf diese Anstrengungen appelliert Andreas Degelmann, Geschäftsführer der St. Augustinus Gruppe, an alle, die im zu evakuierenden Bereich wohnen: „Wir bitten die Anwohnerinnen und Anwohner eindringlich, am 13. April zügig mitzuarbeiten und die Evakuierungsmaßnahmen nicht zu verzögern, damit die Senioren und Klienten so schnell es geht wieder in ihre Einrichtungen zurückkehren können, um dort behandelt, versorgt und im vertrauten Umfeld betreut werden zu können.” Geplant ist, dass die Menschen abends – nach den zu erwartenden Entschärfungen – in ihre Zimmer zurückkehren können. „Wir hoffen, dass sich wirklich keine Leute, die im zu evakuierenden Bereich wohnen oder arbeiten, länger als erlaubt im Umkreis der Blindgänger aufhalten. Jede Minute, die sich die Untersuchung der Fundorte verzögert, bedeutet für unsere Senioren oder Menschen mit Behinderung, dass sie später in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren dürfen. Daher bitten wir im Namen von hunderten Betroffenen nochmals eindringlich um Kooperation und Mitwirkung”, so Degelmann.


Auch das Alexius/Josef Krankenhaus wird für die mögliche Entschärfung komplett evakuiert. Daher werden in der Zeit von Dienstag, 11. April, 8 Uhr, bis Freitag, 14. April, 18 Uhr, alle Notfälle von den dezentralen Ambulanzen der Fachklinik abgedeckt:
Für Neuss: Tagesklinik St. Anna, Am Hasenberg 46 in Neuss, Telefon 02131-52928720.
Für Korschenbroich/Grevenbroich/Rommerskirchen: Tagesklinik St. Fabiola, Hindenburgstrasse 56 in Korschenbroich, Telefon 02161-277855 und Tagesklinik St. Augustinus, Montanusstr. 54 in Grevenbroich, Telefon 02181-472621.
Für Dormagen: Tagesklinik Luzia, Krefelder Str. 82 in Dormagen, Telefon 02133-2629-741 oder -731.
Für Meerbusch: Tagesklinik Meerbusch, Am Eisenbrand 20b/c in Meerbusch, Telefon 02132-137650.
Am Dienstag, 11. April und Freitag, 14. April steht Patientinnen und Patienten auch die Zentrale Ambulanz der Neusser Psychiatrie, Selikumer Str. 4 in Neuss zur Verfügung, Telefon 02131-52925100. Auch hier wird den Betroffenen fachkundig geholfen.
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