v.l.n.r.: Dr. Günther Bergmann MdL, Stefan Rouenhoff MdB, Stephan Wolters MdL (Foto: Wahlkreisbüro Stefan Rouenhoff)
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Kreis Kleve. VWG: Geplante Vergrößerung der Wolfsgebiete in NRW wirft Fragen auf

Die Kreistagsgruppe der Vereinigten Wählergemeinschaften (VWG) im Kreistag des Kreises Kleve hat einen weiteren Tagesordnungspunkt beantragt. Das Thema „Vergrößerung der Wolfsgebiete“ soll im Fachausschuss für Klima, Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz am 9. Mai 2023 ebenfalls beraten werden.

Die VWG begründet ihren Antrag damit, dass das NRW-Umweltministerium mitgeteilt hat, dass die Flächen der Wolfsgebiete in NRW um 40% vergrößert werden sollen. Die VWG möchte daher von der Kreisverwaltung erfahren, welche Änderungen dies für den Kreis Kleve mit sich bringt.

Zudem berichtete der WDR 2 am 21.04.2023 in den Radionachrichten darüber, dass Landrat Sebastian Schuster aus dem Rhein-Sieg Kreis, gemeinsam mit seinen Kollegen eine Abschussquote für Wölfe fordert. Die Kreistagsgruppe möchte daher wissen, ob die Kreisverwaltung Kleve über diese Gespräche zur Abschussquote informiert war oder ob es eine gemeinsame Abstimmung der Kreise in NRW dazu gab.

“Im Raum Kempen, Kreis Viersen, gab es einen bestätigten Angriff eines Wolfes auf ein Weidetier. Liegen der Kreisverwaltung Informationen vor, ob sich ein Wolf im Kreis Kleve niedergelassen haben könnte?”, möchten die Vereinigten Wählergemeinschaften außerdem wissen, ob bereits in der Bürgermeisterkonferenz über das Thema Wolf in Kreis Kleve beraten wurde.

“Die Landwirte im Kreis Kleve sind in größter Sorge. Die Darstellung, dass nur vereinzelt Schafe und Ziegen dem Wolf zum Opfer fallen, verwundert sehr. Auf der Internetseite des Niedersächsischen Ministeriums für Naturschutz wird mitgeteilt, dass die dort lebenden Wolfsrudel bereits zahlreiche Rinder, Pferde, Alpakas und sogar einen Herdenschutzhund angegriffen haben”, erklärt die VWG abschließend in ihrer Pressemeldung.

Kreis Klever CDU-Abgeordnete für kontrollierte Bejagung des Wolfs

In vielen Gegenden Deutschlands – auch im Kreis Kleve – kommt der Wolf dem Menschen immer näher. Die Zahl der Wölfe wächst hierzulande derzeit ungebremst um jährlich rund 30 Prozent. Momentan ist von 1.500 bis 2.700 Tieren in Deutschland auszugehen.

Mit der zunehmenden Ausbreitung des Wolfes steigt auch die Zahl von Wolfsrissen. Auch im Kreis Kleve hat es in der vergangenen Zeit bereits mehrfach Vorfälle gegeben. Bundesweit wurden 2021 rund 3.500 Nutztiere – überwiegend Schafe, aber auch Rinder und Pferde – durch den Wolf getötet. Vermehrt beobachtet werden auch Wolfsangriffe auf Haustiere. Zudem haben sich die Bestände von Muffel- und Damwild in einigen Regionen Deutschlands infolge der Ausbreitung des Wolfs stark verringert.

Trotz erheblicher Ausgaben für Vergrämungs- und Präventionsmaßnahmen (z.B. für die Errichtung von Schutzzäunen) haben sich die Maßnahmen etwa beim Weidetierschutz als wenig wirksam erwiesen. Die Halter von Weidetieren, etwa von Schafen, sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz zunehmend bedroht, immer häufiger geben Betriebe die Weidetierhaltung auf. Dabei leisten sie mit ihren Herden einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und auch zum Hochwasserschutz in unserer Region. Die Sicherung der Rheindeiche durch Schafherden ist schließlich für den Hochwasserschutz existenziell und alternativlos. Zudem kommt der Wolf immer näher an die Wohnbebauung heran, Spaziergänger und Reiter haben bereits Begegnungen mit Tieren gehabt, denen offensichtlich die natürliche Scheu fehlt.

Die CDU-Abgeordneten im Kreis Kleve, Stefan Rouenhoff MdB, Dr. Günther Bergmann MdL und Stephan Wolters MdL sprechen sich infolge der schnellen Ausbreitung des Wolfes für ein effektives Wolfsbestandsmanagement aus.

„Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir sagen klar und deutlich Ja zum Artenschutz. Das betrifft auch den Wolf. Aber das heißt nicht, dass der Schutz des Wolfes über alle anderen Belange gestellt werden kann. Die Sorgen der Menschen im ländlichen Raum und der Weidetierhalter müssen ernst genommen werden. Die Wolfspopulation ist hierzulande sehr stark gewachsen – so stark, dass wir in Deutschland heute mehr Wölfe zählen als in vielen anderen EU-Staaten. Davon sind auch dichter besiedelte Regionen Deutschlands betroffen. Und je mehr Wölfe es in Deutschland auch in stärker besiedelten Regionen gibt, umso häufiger kommt es zu Angriffen auf Weide- und Haustiere. Dieser Realität muss sich endlich auch das grün geführte Bundesumweltministerium mit Ministerin Steffi Lemke an der Spitze stellen. Wir brauchen keine Romantisierung des Wolfs, der zweifelsfrei ein Raubtier ist und ein sehr anpassungsfähiges noch dazu. Dies zeigen – trotz teilweise vorhandener Schutzmaßnahmen – die rund 3.500 Nutztierrisse allein im Jahre 2021 sehr deutlich. Wir brauchen endlich ein effektives Wolfsbestandsmanagement nach dem Vorbild anderer EU-Mitgliedstaaten. Und es bedarf einer rechtlichen Änderung auf europäischer Ebene, die den sehr strengen Schutzstatus des Tieres herabsetzt und eine Begrenzung der Wolfsbestände möglich macht. Hier ist das grün geführte Bundesumweltministerium aufgefordert, endlich im Interesse der Bevölkerung zu handeln“, so die CDU-Abgeordneten.

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