(Foto: Scott Graham / https://unsplash.com/de/fotos/OQMZwNd3ThU)
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Rhein-Ruhr. Im März 2023 hat die Europäische Zentralbank den Leitzins erneut angehoben. Und zwar auf 3,5 Prozentpunkte. Gut für Anleger, selbst „herkömmliche“ Anlagemethoden wie Festgeld und Tagesgeld liefern wieder mehr Zinsen. Mehr als in den vergangenen Jahren. Doch Kredite werden deutlich teurer, weil auch die monatliche Verzinsung erheblich steigen kann.

Es kann demnach deutlich teurer werden, jetzt einen Kredit zu beantragen, wenn eine Anschaffung ansteht. Eine weitere Möglichkeit statt einen gewöhnlichen Kredit zu beantragen ist es, eine Kreditkarte zu nutzen, die einen gewissen Kreditrahmen beinhaltet. Wer ein schlechtes SCHUFA-Scoring hat, kann alternativ auf Kreditkarten trotz SCHUFA zurückgreifen. Zwar ohne jegliche Bonitätsauskünfte, aber eben mit relativ hohen Zinsen. Gibt es noch Darlehen, die für Verbraucher und Unternehmen nicht das Budget sprengen? Wie steht’s um das Thema Immobilienfinanzierung, wo jetzt theoretisch enorme Zinsen über die lange Laufzeit anfallen?

Grundsätzlich – der Vergleich lohnt sich

Ein Kreditvergleich kann eine echte Möglichkeit sein, um den passenden Kredit zu finden. Dabei werden verschiedene Angebote von verschiedenen Banken verglichen und die Vor- und Nachteile abgewogen. Es gibt viele Online-Vergleichsportale, die dabei helfen können, einen Überblick über die verschiedenen Angebote zu bekommen. Beim Vergleich sollte man jedoch nicht nur auf den Zinssatz achten, sondern auch auf andere Faktoren wie Laufzeit, Gebühren oder Sondertilgungsmöglichkeiten. Auch die Bonität des Kunden spielt eine Rolle bei der Entscheidung der Bank. Ein Kreditvergleich kann Zeit und Geld sparen und dazu beitragen, dass man am Ende einen günstigeren Kredit bekommt.

Allerdings sollte man sich vorher gut informieren und alle Bedingungen genau prüfen, bevor man sich für ein bestimmtes Darlehen entscheidet. Denn ein Kredit ist eine langfristige Verpflichtung und sollte daher gut durchdacht sein. Es lohnt sich auch, verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen und gegebenenfalls mit dem jeweiligen Anbieter zu verhandeln.

Wer ein Darlehen aufnehmen möchte, sollte außerdem darauf achten, dass er die monatlichen Raten problemlos zurückzahlen kann. Eine Überforderung kann schnell dazu führen, dass man in finanzielle Schwierigkeiten gerät oder sogar seinen Schufa-Score verschlechtert. Insgesamt gilt: Ein sorgfältiger Vergleich der verschiedenen Kreditangebote sowie eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten sind unerlässlich für einen erfolgreichen Abschluss eines günstigen Darlehensvertrags.

Potenziell sind die Konditionen bei Direktbanken (Online-Banken) günstiger

Da Online-Banken keine Filialen unterhalten müssen, können sie oft niedrigere Zinssätze anbieten als traditionelle Banken. Online-Kreditanträge können in der Regel schnell bearbeitet werden und die Genehmigung erfolgt innerhalb kurzer Zeit. Der gesamte Antragsprozess ist online verfügbar und kann bequem durchgeführt werden. Kunden können jederzeit auf ihre Kontoinformationen zugreifen und Transaktionen durchführen, ohne sich an Öffnungszeiten halten zu müssen. Direktbanken im Internet haben oft transparente Gebührenstrukturen und es gibt keine versteckten Kosten wie bei einigen traditionellen Banken. Durch die Nutzung von Datenanalyse-Tools können Online-Banken personalisierte Angebote für Kunden erstellen, die auf ihren individuellen Bedürfnissen basieren. Die meisten Online-Kreditanträge erfordern weniger Papierkram als traditionelle Kreditanträge, was den Prozess einfacher und schneller macht.

Internet-Banken ohne eigene Filialen verwenden fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselungstechnologie, um sicherzustellen, dass Kundendaten geschützt sind. Allein die Tatsache, dass deutlich weniger Personal benötigt wird, spart Kosten. Damit sind Direktbanken mit einem reinen Online-Auftritt in vielen Fällen deutlich günstiger, wenn es um die Kreditvergabe geht. Allerdings nicht immer, besonders die Sparte der Immobilienfinanzierungen artet in einer regelrechten „Katastrophe“ für Kunden aus. Wer sich noch bis 2021 recht günstig eine Immobilienfinanzierung leisten konnte, muss nun deutlich tiefer in die Tasche greifen. Hinsichtlich reiner Verbraucher-Kredite wie Autofinanzierungen und dergleichen, lohnen sich die Angebote der Online-Banken.

Die Problematik mit der Immobilienfinanzierung

Zumindest aktuell sind derartige langfristige Finanzierungen erheblich teurer geworden. Die Immobilienfinanzierung hat sich vor einigen Jahren noch etwas anders dargestellt. Selbst, wer über einen Bausparvertrag verfügt und das Eigenkapital mitbringt. Wobei Bausparverträge auch enorm miserabel verzinst wurden und immer noch werden. Es ist kein Geheimnis, dass sich viele potenzielle Häuslebauer das Eigenheim am Ort Ihres Wunsches nicht mehr leisten können. Oder zumindest die finanziellen Belastungen für eine Immobilienfinanzierung nicht stemmen können. Deshalb gehen die Zahlen seit 2022 auch zurück, was neue Bauanträge betrifft. Viele Kunden, die sich ernsthaft überlegt haben, eine Immobilie zu kaufen oder einen Neubau planten, haben ihr Interesse aus Kostengründen verloren.

Genau hier liegt auch das „Problem“ der Leitzinserhöhung. Anleger profitieren und Kreditnehmer zahlen deutlich höhere Zinsen. Unter Umständen könnten aber einige Faktoren den Zins drücken. Wie ein hohes Eigenkapital. Oder schlicht und einfach die präzise Recherche nach günstigen Angeboten. Leider haben sich die Zinsen für Baufinanzierungen seit 2021 verdoppelt und teilweise gar verdreifacht. Aus durchschnittlich einem Prozent sind problemlos über drei Prozent geworden. Eine beachtliche Mehrzahlung über die komplette Laufzeit. Wirklich „lohnenswert“ sind aktuell Baufinanzierungen nicht. Wer die Mehrsumme zahlen kann, wird natürlich trotzdem bauen oder kaufen. Familien, die genau kalkulieren müssen, werden sich diesen Schritt heutzutage noch genauer überlegen.

Tipps und Tricks für günstigere Kredite trotz hoher Zinsen

Wenn der Zinssatz der Banken zu hoch ist, existieren noch Alternativen. Wie Plattformen, die Privatkredite zwischen Kunden und Darlehensgeber vermitteln. Oder Sicherheiten wie mehrere Kreditnehmer und Bürgschaften. Als Kreditnehmer gibt es einige wichtige Tipps zu beachten, um eine erfolgreiche Rückzahlung des Kredits zu gewährleisten. Zunächst sollte man sich vor der Aufnahme eines Kredits genau über die verschiedenen Angebote und Konditionen informieren und diese sorgfältig vergleichen. Es ist auch wichtig, nur so viel Geld aufzunehmen, wie wirklich benötigt wird, um unnötige Schulden zu vermeiden. Während der Laufzeit des Kredits sollte man regelmäßig den Überblick über seine Finanzen behalten und sicherstellen, dass die monatlichen Raten fristgerecht bezahlt werden können.

Falls es doch einmal Schwierigkeiten geben sollte, ist es ratsam, frühzeitig mit dem Kreditgeber Kontakt aufzunehmen und mögliche Lösungen zu besprechen. Zudem kann es hilfreich sein, einen Tilgungsplan anzulegen und eventuelle Sondertilgungen in Erwägung zu ziehen, um den Kredit schneller abzubezahlen und somit Zinsen zu sparen.

Auch eine Restschuldversicherung kann im Falle von unvorhergesehenen Ereignissen wie Erwerbslosigkeit oder Krankheit für zusätzliche Absicherung sorgen. Insgesamt gilt: Ein Kredit sollte immer gut durchdacht und geplant sein, um langfristig finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Wichtig ist auch das Thema Bonität. In der Regel steigen die Zinsen, je „schlechter“ die Kreditwürdigkeit eines Kunden ist. Daher sollte bereits im Vorfeld bedacht werden, dass Kreditnehmer mit Problemen in der Vergangenheit (Beispiel: Eine Rate konnte nicht eingezogen werden) von den Banken und der Schufa schnell abgestuft werden.

Je höher das „Risiko“ für den Geldgeber, desto höher der persönliche Zinssatz. Genau deswegen definieren die meisten Banken, dass „2/3 der Kunden“ den Zinssatz, der beworben wird, auch erhalten. Im Kleingedruckten steckt das Detail.

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