Mönchengladbach. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation HAWAR.help werden im Iran aktuell vermehrt politische Gefangene aus den Regionen Belutschistan und Kurdistan hingerichtet. Die Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel, die im Dezember 2022 die politische Patenschaft für den 29-jährigen Jamshid Hassan Zahi übernommen hat, zeigt sich besorgt:
„Das iranische Regime geht mit seiner aktuellen Hinrichtungskampagne gezielt gegen ethnische Minderheiten, wie Belutschen oder Kurden, im Land vor. Jamshid Hassan Zahi wird nun seit mehr als fünf Monaten von iranischen Sicherheitskräften festgehalten und ist als ethnischer Belutsche akut von der Hinrichtung bedroht. Ich fordere deshalb: Freiheit für Jamshid und alle anderen politischen Gefangenen im Iran!“
Nach dem Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini im September 2022 brachen auch in der Provinz Sistan und Belutschistan solidarische Proteste in der Bevölkerung aus. Im Zuge dieser Demonstrationen wurden Jamshid Hassan Zahi und vier seiner Verwandten am 24. November in der Provinzhauptstadt Zahedan verhaftet und dem Haftrichter vorgeführt.
„Es gibt Berichte, dass Jamshid und seine Mitgefangenen gefoltert und zu Aussagen gegen sich selbst gezwungen wurden. Seine Rechte auf einen fairen Prozess, selbstgewählte anwaltliche Betreuung und korrekte medizinische Behandlung müssen endlich gewahrt werden!“, fordert Gülistan Yüksel.
Mit politischen Patenschaften wird öffentlich auf die Menschen aufmerksam gemacht, die das iranische Regime verschwinden lassen will. Durch die Aufmerksamkeit wird Druck ausgeübt, der bereits in einigen Fällen zu Verbesserungen der Haftbedingungen oder zur Verschiebung von geplanten Exekutionen geführt hat.
Die Zahl der Hinrichtungen im Iran ist seit September 2022 sprunghaft angestiegen. Allein im Januar und Februar dieses Jahres wurden mindestens 94 Menschen hingerichtet. Auch Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit wie der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd sind von der Todesstrafe bedroht.
