Thomas Kaumanns (Foto: © Thomas Kaumanns)
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Neuss. Der Katholikenrat Rhein-Kreis Neuss bedauert die Aufgabe des Friedrich-Spee-Kollegs durch das Erzbistum Köln. „Damit zieht das Bistum sich aus der Bildung und Ausbildung junger Menschen zurück. Das ist äußerst schade. Gerade in der heutigen Zeit brauchen wir Bildung, die neben dem Wissen auch christliche Werte vermittelt“, sagt Jutta Köchner, Vorsitzende des Katholikenrates.

Ihr Stellvertreter Thomas Kaumanns: „Wir sind verärgert, dass das Erzbistum diese Entscheidung ohne Beteiligung der Kirche vor Ort getroffen hat. Gerade wir als gewählte Laien, die gut in der Stadtgesellschaft vernetzt sind, hätten gerne an dem Entscheidungsprozess mitgewirkt und unsere Ideen eingebracht.“

Der Neusser Kaumanns hofft, dass wenigstens der Kolleg-Standort Neuss erhalten bleibt. Zwar können die Schüler des Spee-Kollegs an das Theodor-Schwann-Kolleg wechseln, doch ist dessen dauerhafter Verbleib in Neuss noch nicht sicher. „Wir erwarten, dass das Erzbistum zu seiner Verantwortung steht und wenigstens das Kolleg-Gebäude weiter zur Verfügung stellt. Es wäre ein kleiner Trost, wenn die Schülerinnen und Schüler wenigstens in Neuss ihre Schullaufbahn beenden könnten.“

Für Köchner ist die Aufgabe des Kollegs ganz unabhängig von der Situation vor Ort auch eine Frage von Prioritäten im kirchlichen Handeln: „Eine Schule an der Basis vor Ort wird aufgegeben. Auch wenn niemand offiziell darüber redet, so spielen sicherlich auch finanzielle Gründe eine Rolle. Und gleichzeitig baut das Bistum in Köln eine millionenschwere theologische Hochschule auf, deren Sinnhaftigkeit bezweifelt wird. Sind das die richtigen Prioritäten?“

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