v.l. Dr. Alexandra Knille und Dr. Margaret Schönewolf übergeben den Staffelstab an die neue ärztliche Leitung der Schmerzmedizin Yvonne Spichal und Dr. Jan Sebastian Okroglic mit Zentrumsleiter PD Dr. Sebastian Weiterer (Foto: Rheinland Klinikum)
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Grevenbroich. Fliegender Wechsel: Yvonne Spichal und Dr. Jan Sebastian Okroglic übernehmen zum 1. Juli die ärztliche Leitung der Schmerzmedizin am Elisabethkrankenhaus Grevenbroich. Durch das Ausscheiden von Dr. Alexandra Knille und Dr. Margaret Schönewolf wird die Abteilung in das standortübergreifende Zentrum für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Rheinland Klinikums unter der Leitung von PD Dr. Sebastian Weiterer eingegliedert. Für die Patienten bleibt alles beim Alten: Das Team der Schmerzmedizin ist weiterhin für Menschen mit chronischen Schmerzen da – unter neuer Leitung.

Dr. Jan Sebastian Okroglic kam im Januar 2022 an das Elisabethkrankenhaus Grevenbroich, um dort als Oberarzt die multimodale Schmerzmedizin zu verstärken. Drei Monate später stieß mit Oberärztin Yvonne Spichal eine weitere erfahrene Schmerzmedizinerin zum Team. Die Fachärzte für Anästhesiologie kennen sich bereits aus ihrer vorherigen Tätigkeit im Krankenhaus Schleiden, wo sie in der Schmerztherapie zusammen gearbeitet haben. „Wir freuen uns nun, gemeinsam die Schmerzmedizin in Grevenbroich zu leiten und mit einem reibungslosen Wechsel unsere stationären Patienten versorgen zu können“, sagt Yvonne Spichal.

Neue Leitungen bringen gerne Neuerungen mit sich. So wird den Schmerzpatienten des Elisabethkrankenhauses zukünftig die stationäre Aufnahme erleichtert. Das notwendige Indikationsgespräch kann entweder weiterhin direkt vor Ort erfolgen oder nun auch durch die ambulant betreuenden Ärzte vorab gestellt werden, sodass sich die Vorlaufzeiten verkürzen. Der Kontakt zum Sekretariat der Schmerzmedizin für Terminvereinbarungen (02181 600 7580 oder schmerzmedizin@kkh-ne.de) bleibt weiterhin gleich.

Neu ist auch das sogenannte Biofeedback-Verfahren, mit dem spannungsbedingte Schmerzen meist langanhaltend und ohne Nebenwirkungen reduziert werden können. „Mithilfe von Elektroden messen wir die Anspannung bestimmter Muskelgruppen“, sagt die Leitende Ärztin Yvonne Spichal. Die Patienten können während der Behandlung die Muskelanspannung am Bildschirm mitverfolgen. Dadurch sehen sie, wie sich die Werte durch Entspannung und Stress verändern. „Wir bieten mit dem Biofeedback-Verfahren eine gezielte Übungstherapie in Grevenbroich an, mit der die Patienten lernen, schmerzende Muskelgruppen zu entspannen beziehungsweise ihre Anspannung überhaupt wahrzunehmen“, ergänzt Dr. Jan Sebastian Okroglic.

In Deutschland leiden rund 23 Millionen Menschen an länger andauernden Schmerzen, 3,4 Millionen haben davon hochchronische Beschwerden. Diese Patienten haben oft bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Im Schnitt vergehen sieben bis acht Jahre bis zu einer qualifizierten schmerztherapeutischen Behandlung. In der stationären Schmerztherapie im Grevenbroicher Elisabethkrankenhaus kümmert sich ein multiprofessionelles Team um sie, das unter anderem aus Neurologen, Orthopäden, Psychotherapeuten, Pain Nurses (speziell geschulte Pflegekräfte) und Physiotherapeuten besteht. Für den üblicherweise zweiwöchigen Aufenthalt der Patienten erstellen die Fachärzte und Therapeuten gemeinsam einen individuellen Therapieplan. Das Ziel: die Schmerzen reduzieren, Strategien im Umgang mit den Schmerzen vermitteln und insgesamt wieder mehr Lebensqualität erreichen. Die häufigste Schmerzart sind übrigens chronische Rückenschmerzen, gefolgt von Schmerzen bei Hüft- oder Kniearthrose, Kopfschmerz und Gesichtsschmerz (z.B. Migräne, Trigeminus-Neuralgie). Darüber hinaus behandeln Schmerztherapeuten auch Tumor- und Diabetespatienten sowie Patienten nach Gürtelrose, mit Fibromyalgie oder psychosomatischen Schmerzen.

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