Am 10. Mai fand auf Initiative von Bürgermeister Christoph Tesche im gesamten Stadtgebiet eine Putzaktion statt, an der sich auch Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen beteiligte (Foto: Stadt RE)
Anzeige

Recklinghausen. Ein neuer Flyer informiert jetzt über die in Recklinghausen verlegten Stolpersteine. Er liegt unterer anderem im Stadtarchiv aus. Erhältlich ist er aber auch in der Volkshochschule, die die Broschüre aufgelegt hat.

Mit dem Kunstprojekt Stolpersteine erinnert der Künstler Gunter Demnig seit den 1990er Jahren an die Opfer des Nationalsozialismus (NS). Die Steine werden meist vor dem letzten frei gewählten Wohnhaus der NS-Opfer in den Fußweg eingelassen. Sie sollen an das Schicksal einzelner Menschen erinnern. Jeder Stein trägt bewusst nur den Namen eines NS-Opfers. Der Künstler setzt so ein Zeichen gegen die Ideologie der Nationalsozialisten, die Menschen zu einer Nummer machen wollten.

Das Verlegen von Stolpersteinen ist ein wichtiger Baustein in der Erinnerungskultur der Stadt Recklinghausen. 39 dieser Stolpersteine erinnern in Recklinghausen bislang im gesamten Stadtgebiete verteilt in besonderer Weise an die Menschen, die von den Nazis verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Auf Messingplatten sind die Namen und die Lebensdaten von Bürger*innen jüdischen Glaubens, von Euthanasieopfern und aus politischen Motiven Verfolgten eingraviert.

2014 beschloss der Rat, an Schicksale der NS-Opfer durch die Erarbeitung ihrer Biografien und der Verlegung von Stolpersteinen zu erinnern. Die Biografien finden Eingang in das Recklinghäuser Online-Gedenkbuch, das über die Homepage der Stadt www.recklinghausen.de aufgerufen werden kann.

Jährlich kommen weitere Stolpersteine nach Beratung in einer Arbeitsgemeinschaft unter Vorsitz des Bürgermeisters hinzu. Das Projekt soll vor allem auch junge Menschen zur Beschäftigung mit konkreten Biografien motivieren.  „Wir verschicken diesen Flyer deshalb natürlich auch an die Schulen in der Stadt “, betont Bürgermeister Christoph Tesche. „Schüler*innen und Lehrer*innen leisten seit Jahren einen wertvollen Beitrag zur Gedenkkultur unserer Stadt und wirken vielfältig bei den Gedenkveranstaltungen wie etwa den Verlegungen von Stolpersteinen mit. Die Gedenkkultur in unserer Stadt liegt mir sehr am Herzen und mir ist sehr daran gelegen, gerade auch junge Menschen immer wieder vielfältig einzubeziehen, so wie wir es zuletzt bei der Putzaktion im Mai getan haben“, sagte der Bürgermeister.

Die Verlegung der Stolpersteine wird über Spenden finanziert. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, überweist seine Spende auf folgendes Konto:

Konto-Inhaber: Stadt Recklinghausen
IBAN: DE83 4265 0150 0000 0010 81
BIC: WELADED1REK
Verwendungszweck: Stolpersteine (unbedingt anzugeben)

Beitrag drucken
Anzeige