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Düsseldorf. Wenn am Freitag, 14. Juli, um 14 Uhr die Rheinkirmes startet, verwandeln sich die Oberkasseler Rheinwiesen in einen kleinen eigenen Stadtteil mit rund vier Millionen Besucherinnen und Besuchern an insgesamt zehn Veranstaltungstagen. Um bei dem Volksfest für Sicherheit zu sorgen, sind die Einsatzkräfte der Polizei, des Ordnungsamtes sowie der Feuerwehr vorbereitet: Im Sicherheitsdorf, kurz oberhalb der Rheinwiesen, laufen alle Schnittstellen zusammen.

“Durch die räumliche Nähe können sich die Einsatzkräfte die Informationen quasi zurufen”, sagt Holger Körber, Leiter der Außendienste des Ordnungsamtes. “Diese Art der Zusammenarbeit hat sich im Alltag der Rheinkirmes bewährt, um die Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Über die Jahre hat sich so eine enge professionelle Verbundenheit ergeben.”

Neuer Stadtteil für zehn Tage
Auf der Rheinkirmes bieten rund 300 Schausteller wieder ein abwechslungsreiches und spannendes Programm für Groß und Klein. Damit alle Besucherinnen und Besucher unbeschwert flanieren und feiern können, haben bereits weit im Vorfeld der Kirmes die Planungen für Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr begonnen. Für zehn Tage wird ein “neuer Stadtteil” errichtet – mit Müllabfuhr, Postboten für die Schausteller, einer mobilen Feuerwache und einer mobilen Polizeistation. Hinzu kommt ein Sanitätsdienst, der durch den Veranstalter beauftragt wird.

“Zum Stadtteil gehören auch Straßennamen und Hausnummern; nur so kann sich jeder Besucher, Schausteller, aber auch der Briefträger zurechtfinden, erst recht wenn schnelle Hilfe erforderlich ist”, erklärt Brandrat Michael Brüls, der seit vielen Jahren die Einsatzplanung von Großveranstaltungen bei der Feuerwehr Düsseldorf betreut. “Anhand der Pläne, die durch die Feuerwehr jedes Jahr erstellt und mit Veranstalter, Ordnungsamt, Ordnungsdienst des Veranstalters, Polizei und Sanitätsdienst abgestimmt sind, können wir direkt schon beim Eingang einer Notrufmeldung den schnellsten Weg zum Einsatzort bestimmen.”

Kennzeichnung per Notruf 110 und 112 durchgeben
Alle Fahrgeschäfte, Kirmesbetriebe und Festzelte haben eine eindeutige Kennzeichnung mit einer Straße und Hausnummer, die auf der rechten Seite der Schaustellerbetriebe sowie der Festzelte und Gastronomiestände in einer Höhe von zwei Metern angebracht sind. Mit Hilfe der auf dem Schild vorhandenen Informationen können alle Besucherinnen und Besucher über die europaweite Notrufnummer 112 und die Polizeinotrufnummer 110 schnelle Hilfe durch den Rettungsdienst, die Feuerwehr oder die Polizei rufen. Wie sonst auch laufen alle Notrufmeldungen zentral in den Leitstellen der Polizei und Feuerwehr Düsseldorf ein und werden von dort bearbeitet. Die Einsatzkräfte der Polizei, aus der mobilen Feuer- und Rettungswache sowie der Sanitätsdienst der Hilfsorganisationen werden dann alarmiert und begeben sich schnellstmöglich von dort zur gemeldeten Adresse. Um Einsatzfahrten mit den Fahrzeugen von Feuerwehr und Rettungsdienst durch die Besucherströme zu vermeiden, werden Anfahrtspunkte bereits im Vorfeld festgelegt. Diese führen über eine Feuerwehrumfahrung um das komplette Veranstaltungsgelände herum. Sollten dennoch mal Einsatzfahrzeuge die Besucherströme passieren müssen, werden sie durch den Veranstaltungsordnungsdienst begleitet.

“Wir freuen uns auf eine friedliche Rheinkirmes und werden mit unseren Netzwerkpartnern da sein, wenn es Probleme gibt. Hierzu werden wir mit Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten aus dem ganzen Land unterstützt. Das Zusammenspiel aller Puzzleteile wird, wie in den letzten Jahren auch, für eine sichere Rheinkirmes sorgen”, sagt Polizeidirektor Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte.

Mobile Feuer- und Rettungswache auf der Rheinkirmes
Um bei Bränden oder Einsätzen zur technischen Hilfeleistung sowie bei medizinischen Notfällen schnell vor Ort zu sein, betreibt die Feuerwehr Düsseldorf bereits seit Jahren für die Kirmestage eine eigene Feuer- und Rettungswache an der Zufahrt zum südlichen Eingang der Rheinwiesen am Kaiser-Wilhelm-Ring.

Ordnungsamt ist auf und um die Kirmes herum aktiv
Das Ordnungsamt wird auf der Kirmes mit mehreren Streifen des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) vertreten sein. Da die Kirmes oftmals von Jugendlichen besucht wird, erfolgen Kontrollen nach dem Jugendschutzgesetz – so wird etwa das Rauchen oder der Konsum von alkoholischen Getränken, wie zum Beispiel Hochprozentiges, unter 18 Jahren kontrolliert. Die uniformierten Dienstkräfte sind aber auch Ansprechpartner in allen anderen Belangen und können bei Fragen angesprochen werden. Auffälligkeiten auf der Veranstaltungsfläche werden dem Koordinierungsgremium im Sicherheitsdorf gemeldet, von dort erfolgen dann bei Bedarf weitere Anweisungen.

Ein Gewerbeteam des OSD wird speziell zur Kontrolle aller gewerberechtlichen Angelegenheiten eingesetzt. Schwerpunkt dabei ist die Einhaltung der Lärmschutzrichtlinien und Sperrzeiten. Hierzu werden an unterschiedlichen Stellen die Schallpegel gemessen. Die Schankbetriebe stehen ebenfalls im Fokus, sodass gaststättenrechtliche Regelungen und das Nichtraucherschutzgesetz kontrolliert werden.

Kontrolle der angrenzenden Wohngebiete
Die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes gewährleistet mit mehreren Einsatzteams, dass die durch Falschparker belasteten angrenzenden Wohngebiete entlastet werden und kontrolliert das Parken in den Gebieten. Auch hier kann kurzfristig reagiert werden, wenn Besonderheiten auftreten.

Pläne werden kontinuierlich angepasst
Die vorgeplanten Maßnahmen für die Kirmestage auf den Rheinwiesen sind bereits schon seit vielen Jahren erprobt und werden jedes Jahr nach Abschluss der Rheinkirmes mit allen Partner zusammen evaluiert. Da sich an der Verteilung der Fahrgeschäfte auf der Festwiese am linken Rheinufer jährlich etwas ändert, müssen die Pläne und Maßnahmen kontinuierlich neu bewertet und angepasst werden. Auch die Kapazitäten des Sanitätsdienstes werden aus der Erfahrung der vergangenen Jahre durch die Veranstaltungsplaner der Feuerwehr Düsseldorf festgelegt.

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