Thomas Schmidberger (Foto: © Mika Volkmann / DBS)
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Düsseldorf. 16 Athletinnen und Athleten bilden die deutsche Nationalmannschaft bei den Para Tischtennis-Europameisterschaften im englischen Sheffield (4. bis 9. September). Zwei Europameister wollen dabei ihren Titel verteidigen. Bundestrainer Volker Ziegler sieht die EM als wichtigen Schritt auf dem Weg zu den Paralympics 2024 und warnt vor zu hohen Erwartungen.

„Wir sind mit einem deutlich kleineren Team vertreten als bei den letzten Europameisterschaften vor vier Jahren“, sagt Bundestrainer Ziegler. Für die EM 2019 im schwedischen Helsingborg hatte er ein 23-köpfiges Team nominiert. „Die Preisgestaltung der britischen Organisatoren erweist sich als sehr herausfordernd, darüber ärgern wir uns. Wir lassen uns davon aber sportlich nicht beirren“, betont Ziegler. Vergleiche mit 2019, als mit 13 EM-Medaillen eine herausragend starke Ausbeute gelang, seien daher unangemessen. „Dass die Teamwettbewerbe weggefallen sind und es nun das Doppel- und Mixed-System gibt, spielt uns nicht gerade in die Karten. Es ist auch nicht das Ziel, eine gewisse Medaillenanzahl zu erreichen“, sagt der Bundestrainer und denkt mittelfristig: „Wir sehen die EM in Sheffield als sehr wichtigen Schritt unserer Vorbereitung auf dem Weg zu den Paralympics in Paris. Wir wollen möglichst starke Leistungen zeigen.“ Der Qualifikationszeitraum für die Spiele 2024 endet bereits Ende März kommenden Jahres. „Ich hätte natürlich nichts dagegen, wenn wir so viele Titel wie möglich holen. Ein EM-Einzeltitel bedeutet das direkte Ticket zu den Paralympics“, erklärt Ziegler.

In Thomas Schmidberger (WK3) und Valentin Baus (WK5) treten auch zwei Einzel-Europameister in den Rollstuhlklassen an, um ihre Titel zu verteidigen: Schmidberger hofft auf seinen vierten Europameistertitel. Sein Düsseldorfer Teamkollege Baus gewann 2019 zum ersten Mal die EM und will das Kunststück nun wiederholen. Ohnehin wird vor allem Baus bei den kommenden Turnieren als Favorit gehandelt werden: Er ist auch amtierender Paralympicssieger, Weltmeister und aktuell Weltranglistenerster.

Am Bundesstützpunkt in Düsseldorf hat die Nationalmannschaft zuletzt bei Lehrgängen am Feinschliff gearbeitet, um bestens vorbereitet zu sei. Durchaus wartet in England starke Konkurrenz, auch wenn Tischtennis-Delegationen wie China freilich nicht dabei sind. Eine bestimmte Nation will Ziegler allerdings nicht hervorheben. „Naturgemäß ist immer der nächste Gegner der schwierigste“, sagt er. „Wir müssen immer von Klasse zu Klasse schauen. Insbesondere im K.o.-System der Doppel- und Mixedwettbewerbe ist es erfahrungsgemäß ratsam, sich auf jeden Satz und jedes Spiel zu fokussieren.“

Weitere Informationen und Ergebnisse gibt es auf der Veranstaltungs-Webseite.

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