Das Hebammenteam der Augusta-Geburtsklinik freut sich auf die nächsten Jahre und Geburten im Hebammenkreißsaal (Foto: Ev. Stiftung Augusta)
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Bochum. Seit September 2022 können werdende Mütter ihre Kinder im rein hebammengeleiteten Kreißsaal der Augusta-Geburtsklinik gebären.  

Hohe Nachfrage

Seit Eröffnung des Hebammenkreißsaals im September 2022 haben rund 14 Prozent, also rund 200 aller Frauen, die sich zur Geburt in der Augusta-Geburtsklinik angemeldet haben, ihr Kind im Hebammenkreißsaal bekommen. Die Nachfrage war indes höher, aber nicht alle Geburten konnten dann auch im Hebammenkreißsaal stattfinden: “Wenn eine Risikoschwangerschaft besteht, etwa bei Schwangerschaftsdiabetes, kann die Geburt leider nicht rein hebammengeleitet durchgeführt werden”, erklärt die stellvertretende leitende Hebamme Stella Groß-Ophoff.

Intensivere Betreuung

“Grundsätzlich werden alle Geburten von Hebammen begleitet, aber bei einer Geburt im Hebammenkreißsaal kommt zum Ende der Geburt eine zweite Hebamme statt ein Arzt oder eine Ärztin dazu”, berichten die Hebammen. Die Betreuung sei intensiver, auch weil die Hebammen autonomer arbeiten könnten. “Der Teamzusammenhalt ist mit dem Hebammenkreißsaal noch stärker geworden, wir können uns blind aufeinander verlassen”, so die Hebammen. Für die Frauen und ihre Kinder konnten Studien eine Reihe Vorteile von Geburten im Hebammenkreißsaal feststellen: die Rate an vaginalen Spontangeburten ist höher, es gibt weniger Dammrisse und Dammschnitte, die Bewegungsfreiheit unter der Geburt ist höher, der Schmerzmittelbedarf geringer und Mütter Stillen nach der Geburt im Hebammenkreißsaal öfter. “Trotz der Vorteile prüfen wir selbstverständlich sehr genau, für wen die Geburt im Hebammenkreißsaal in Frage kommt und bei Bedarf ist immer ein Arzt oder eine Ärztin zur Stelle”, so Groß-Ophoff.

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