Frederic Schaffrath von der Schaffrath Stiftung für Soziales und Manuela Hantschel, Vorsitzende des Bundesverband Leseförderung e.V. übergaben das neue Warte(r)ich sowie die Buchpakete an das Familienzentrum Hoemenstraße (Foto: Stadt MG)
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Mönchengladbach. Bücher laden zum Blättern, Schmökern, Lesen, Bilder anschauen, Entdecken, Staunen und Zeit vertreiben ein – und die Geschichten lassen vor allem Kinder die Zeit vergessen. Das ist auch das Ziel einer Leseförderungsinitiative rund um das Warte(r)ich. Denn Warten kann für Kinder und Jugendliche ganz schön nervig sein.

Die sogenannten Warte(r)iche sind wertige Aufsteller aus Holz mit Büchern, die spannend für verschiedene Zielgruppen sind. Die Bücher sollen dabei helfen die Wartezeiten in öffentlichen Einrichtungen zu überbrücken. Das Warte(r)ich ist eine Initiative des Bundesverbands Leseförderung e.V. Dank der Schaffrath Stiftung für Soziales und dem Bundesverband Leseförderung gibt es nun an acht Standorten in Mönchengladbach ein Warte(r)ich, das mit aktuellen Büchern bestückt ist.

Umgesetzt hat die Aktion das Regionale Bildungsbüro der Stadt Mönchengladbach und die Fachstelle Frühe Hilfe des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie. „Lesekompetenz ist und bleibt eine Schlüsselkompetenz. Wenn es uns gelingt, junge Menschen ans Lesen zu bringen, profitieren sie davon weit über das einzelne Buch hinaus“, so Cäcile Meurer, Mitarbeiterin des Regionalen Bildungsbüros. Mit Samira Hlaouit von der Fachstelle Frühe Hilfen konnte sie eine Mitstreiterin gewinnen, die viele Ideen hatte, wo in der Stadt die Buchaufsteller helfen könnten, Kinder und Jugendliche zum Lesen zu motivieren.

Die Anschaffung der Warte(r)iche wurde durch die Förderung der Schaffrath Stiftung für Soziales möglich. „Die Bildung von Kindern und Jugendlichen ist für uns ein besonderes Anliegen, denn davon profitieren wir als Gesellschaft. Jede Anstrengung in diese Richtung zahlt sich auf Dauer aus“, sagt Frederic Schaffrath. „Außerdem ist es für uns wichtig, direkt hier bei uns vor Ort zu unterstützen“.

Insgesamt werden die Buchaufsteller künftig in acht öffentlichen Einrichtungen zu finden sein: Im Kommunalen Integrationszentrum der Stadt, im Familienbüro, im Caritas-Frühförderzentrum Rheydt, bei der Schulpsychologischen Beratung, im Polizeipräsidium und in der städtischen Kita Kamphausener Straße sowie in den städtischen Familienzentren Hoemenstraße und Zauberland.
Stellvertretend für die weiteren Warte(r)ich-Standorte übergaben Manuela Hantschel, Vorsitzende des Bundesverbands Leseförderung e.V. und Frederic Schaffrath von der Schaffrath Stiftung für Soziales den Buchaufsteller sowie die Buchpakete an das Städtische Familienzentrum Hoemenstraße. Die stellvertretende Leiterin des Familienzentrums, Petra Kröber, drückte ihre Freude über die neuen Bücher aus: „Bei uns soll der Buchaufsteller nicht nur in der Bücherei seinen Platz finden, sondern er kann flexibel in der ganzen Kita eingesetzt werden: „Ich stelle mir zum Beispiel vor, dass wir das Warte(r)ich auch bei Elterngesprächen nutzen können, um den Kindern die Wartezeit zu verkürzen und diese spannend und abwechslungsreich zu gestalten“. Das FZ Hoemenstraße trägt seit 2019 das Gütesiegel „Buchkita“ und bietet neben einer eigenen Bücherei, in der Eltern täglich vor Ort und Online Bücher ausleihen können, auch regelmäßig Lesungen an, die zum Teil sogar mehrsprachig sind.

Die erfahrenen Lese- und Literaturpädagogen des Bundesverbands Leseförderung e.V. haben die Bücher ausgewählt, die das Warte(r)ich füllen. „Je nach Standort des Buchaufstellers und der entsprechenden Zielgruppe haben wir bestimmte Bücher ausgesucht. Im Buchpaket für das Polizeipräsidium ist beispielsweise ein Krimi enthalten und im Paket des Kommunalen Integrationszentrums der Stadt findet sich ein mehrsprachiges Buch“, erläutert Manuela Hantschel, Vorsitzende vom Bundesverband Leseförderung e.V. Sie betonte darüber hinaus, dass Bücher einen wichtigen Beitrag in der Sprach- und Leseförderung leisten: „Die Warte(r)iche sollen als Impulsgeber dienen, sich mehr mit Büchern zu beschäftigen“. Der Holzaufsteller bietet Platz für etwa 20 Bücher gegen Langeweile beim Warten, die Erstausstattung d umfasst zehn Bücher. Darunter unter anderem ein Bilderbuch für Kleinkinder: „Was kitzelt dich am Näschen?“. Im Buchpaket des FZ Hoemenstraße sorgen beispielsweise „Emil Einstein“ und „Konrad Kleinmögel“ für abwechslungsreichen Lesestoff.

Der Bundesverband Leseförderung versteht die Bücher als Erstausstattung für die Warte(r)iche, denn die Aufsteller können immer wieder neu bestückt werden. „Wenn ein Buch wegkommen sollte, ist das nicht schlimm, denn es zeigt, dass es jemandem besonders wichtig war und wenn der- oder diejenige dadurch mehr liest und die Welt der Bücher entdeckt, dann ist unser Ziel erreicht“, so Manuela Hantschel.

Bärbel Braun vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie erläuterte darüber hinaus, dass die Initiative zur Leseförderung mit der städtischen Gesamtstrategie einhergeht, die die Bildungserfolge von Kindern und Jugendlichen sichern und ihnen eine umfassende Teilhabe ermöglichen soll.

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