v.l. Stiftungsvorstand Jochen Gottke, Anja Krebs (AWO) Rüdiger Eichholz (Kulturprojekte Niederrhein), Regina Nolden (AWO), Dr. Michael Heidinger (stv. Stiftungsratsvorsitzender), Thomas Evers (AWO), Bernhard Uppenkamp (Stiftungsratsvorsitzender), Olga Weinknecht (Foto: AWO)
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Kreis Wesel/Dinslaken. Die Gemeinschaftsstiftung der Arbeiterwohlfahrt am Niederrhein hat 2023 über 50 Projekte mit insgesamt mehr als 200.000 € finanziell unterstützt. Im Rahmen eines feierlichen Stiftungsevent am 28. September in Dinslaken, wurden die Fördergeld-Empfänger*innen und deren Projekte vorgestellt. 

Stiftungsratsvorsitzender Bernhard Uppenkamp und Stiftungsvorstand Jochen Gottke begrüßten die rund 60 geladenen Gäste und gaben eine kurze Einführung zur Stiftung:  Die Gemeinschaftsstiftung der Arbeiterwohlfahrt wurde 1999 gegründet, mit dem Zweck, kulturelle und wohltätige Projekte im Bereich der Jugend- und Seniorenarbeit zu finanzieren. Seit über 20 Jahren unterstützt die Stiftung Projekte, die ohne finanzielle Unterstützung vermutlich nicht möglich geworden werden.

Bei der Veranstaltung, die unter dem Motto “Fördern mit Vielfalt” stand, bekamen die Gäste einen guten Überblick über die Verwendung der Fördergelder.

Moderatorin Susan Zare führte die Gäste durch ein unterhaltsames Programm mit interessanten Interviews zu einigen ausgewählten Projekten. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte André Meisner, der mit Saxophon und Duduk Musik vom Feinsten präsentierte. Ein Augenschmaus war Bauchtänzerin Dijmona, die mit ihrem Auftritt die Stimmung kräftig anheizte. Das arabische Restaurant “Fago” bildete mit seinem orientalischen Ambiente und kulinarischen Spezialitäten die perfekte Kulisse für die Veranstaltung.

Die geförderten Projekte wurden nach Themenbereichen vorgestellt: Zunächst wurden drei Projekte aus dem AWO-Fachbereich Beratung, Inklusion und Innovation unterstützt, die Olga Weinknecht und Anja Krebs vorstellten:

  • 15.000 Euro gab es für den Einsatz von 46 Sprachmittler*innen, die in insgesamt 22 Sprachen übersetzen können. Diese unterstützen Geflüchtete und Migranten bei der Integration, führen Beratungsgespräche, begleiten zu Ämtern oder Ärzten.
  • 10.000 Euro erhielt der mobile Kinderrechtepfad, den die Anlaufstelle gegen sexualisierte Gewalt für die Präventionsarbeit an Grundschulen entwickelt hat. Auf einem Parcours mit 10 Stationen können Kinder spielerisch 10 wichtige Kinderrechte lernen.
  • Mit insgesamt 6.000 Euro wurden drei Gartenprojekte unterstützt, unter anderem der Zaubergarten Moers-Repelen, in dem Jung und Alt regelmäßig zusammenwirken und voneinander lernen. Die Kinder werden für die Natur sensibilisiert und lernen von den Erfahrungen älterer Menschen. Diese wiederum profitieren gerade bei drohender Demenz und Einsamkeit im Alter von den Begegnungen mit jungen Menschen.

Anschließend wurden Projekte aus dem Ehrenamt und Freiwilligem Engagement präsentiert.

  • Mit 15.000 Euro wurde die neue Begegnungsstätte des AWO-Ortsvereins in Kamp-Lintfort bezuschusst, über die sich Thomas Evers, stellvertretender OV-Vorsitzender, sehr erfreut zeigte. „Die AWO-Begegnungsstätten sind wichtige Orte in den Städten, hier treffen sich Jung und Alt, es gibt Hausaufgaben- und Lernbetreuung ebenso wie Handy- und Computerkurse für Senior*innen.”
  • Regina Nolden, verantwortlich für die AWO-Verbandsentwicklung, stellte das Projekt „Wind in den Haaren” vor, das vor kurzem in Voerde gestartet ist. Senior*innen oder Menschen mit Bewegungs-einschränkungen können hierbei Ausflugsfahrten mit einer Rikscha unternehmen. Sie werden von sog. Rikscha-Pilot*innen sicher durch Voerde und Umgebung kutschiert und können dabei die Natur genießen. “Ein Ehrenamt, das viel Lebensfreude verschenkt”, erklärte Regina Nolden, “und für das übrigens noch weitere Pilot*innen gesucht werden”. Die 8.000 Euro bekam die Rikscha selbst, nämlich für eine sichere Abstellunterkunft.
  • Für 16.500 Euro wurde ein neues „AWO-Mobil“ Ein Kastenwagen, samt Info-Stand Ausstattung, mit der die AWO ihre vielen Angebote bei Veranstaltungen präsentieren kann.

In der dritten vorgestellten Kategorie gab es geförderte Kulturprojekte

  • Mit 2.000 Euro wurden die Kulturprojekte Niederrhein bedacht, die sich für eine regionale Vernetzung von Kulturangeboten stark machen. Rüdiger Eichholz, Vorsitzender der Kulturprojekte Niederrhein, freute sich, dass es seit Jahren eine enge Zusammenarbeit mit der AWO gibt, unter anderem bei gemeinsamen Veranstaltungen wie Benefiz-Konzerten für Erdbeben-Opfer und die Ukraine-Hilfe. “Die Kooperation zeigt, was soziales und kulturelles Engagement gemeinsam bewirken kann.”
  • Mit 500 Euro wurde die Kulturinitiative Spanischer Vallan mit ihrem KPIP Festival in Rheinberg unterstützt. Bei dem Festival gestalten Schulen, Geschäfte und Privatpersonen gemeinsam das Musik- und Rahmenprogramm. Gemeinsam setzen sie dabei ein Zeichen gegen Fremdenhass, Homophobie, Transphobie oder sexuelle Übergriffe.

So unterschiedlich die geförderten Projekte wirken, sie alle haben gemeinsam, dass sie Raum für Begegnungen schaffen, dass sie sich für Teilhabe und Integration einsetzen. “Um dies leisten zu können, benötigt jede Stiftung ein gut angelegtes Stiftungsvermögen”, erklärte Jochen Gottke einen wichtigen Part der Stiftungsarbeit. “Und sie benötigt natürlich Unterstützer”, ergänzte Stiftungsratsvorsitzender Bernhard Uppenkamp. “Stiften macht Sinn, weil hier soziales Engagement mit steuerlichen Vorteilen verbunden ist.”

Informationen zur Gemeinschaftsstiftung der Arbeiterwohlfahrt am Niederrhein gibt es unter www.gsawo.de und beim AWO Kreisverband Wesel e.V.

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