Die Angriffe des SSC Freisen forderten viel zu häufig Borkens Block oder Feldabwehr (Foto: Thomas Hacker)
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Borken. Der SSC Freisen behält nach einem 3:0 alle drei Punkte selbst

Die Fahrt ins rund 350 Kilometer entfernte Freisen hatten sich die Skurios Volleys doch ein wenig anders vorgestellt. Nach einem 3:0 (25:22, 25:16, 25:20) traten die Borkener Spielerinnen mit enttäuschten Gesichtern die Heimreise aus dem Saarland an. Nur 80 Minuten dauerte das erste Gastspiel bei einem Vertreter aus der Süd-Staffel der Volleyball Bundesliga, welches zwar viele neue Erkenntnisse brachte, aber eben nichts Zählbares.

„Wir konnten heute das, was wir eigentlich können, nicht aufs Parkett bringen“, resümierte Borkens Co-Trainer Raimund Schneider nach dem Spiel selbstkritisch. Nach dem umkämpften wie überraschenden 3:2-Heimspiel im WVV-Pokal sechs Tage zuvor gegen die DSHS SnowTrex Köln hatten sich die Skurios Volleys ein wenig mehr ausgerechnet. Zugleich wollten sie die Enttäuschung vom Liga-Auftakt vergessen machen, ebenfalls gegen Köln setzte es zwei Wochen zuvor eine klare Heimniederlage. Was dann allerdings ab 18.30 Uhr in der Freisener Bruchlandhalle folgte, ließ nicht nur Raimund Schneider etwas ratlos zurück. „Ich weiß nicht ob es an der langen Fahrt lag“, überlegte er, versprach aber im Trainerteam das Spiel aufzuarbeiten.

Die meisten der rund 150 Zuschauer in der Freisener Bruchlandhalle waren anfangs erstaunt, freuten sich aber sehr über das Geschehen auf dem Spielfeld. Bereits kurz nach Spielanpfiff nahm Coach Chang Cheng Liu beim 6:2 die erste Auszeit. Zu unsicher agierte die Abwehr und zu viele Eigenfehler machten den Spielerinnen das Leben schwer, während Freisen mit schnellen Aufschlägen Borkens Feldabwehr prüfte. Nach einem zwischenzeitlichen 8:3 kamen die Gäste aber zur Satzmitte auf ein 12:10 heran, ehe Freisens Trainerin Brigitte Schumacher durch eine geschickt gewählte Auszeit aber den Druck aus ihrem Team nahm. Das vergrößerte dann prompt wieder den Abstand auf ein deutliches 16:10 und wenig später bereits ein 24:18. Zwischenzeitlich nutzte Chang Cheng Liu durch eine eigene Auszeit die Möglichkeit sein Team auf die Crunchtime einzuschwören. Hier bahnte sich schließlich eine kleine Überraschung an, denn plötzlich wirkte Freisen verunsichert. Erst der fünfte Matchball konnte Freisens Außenangreiferin Doreen Werth schließlich zum 25:22-Endstand verwandelt werden, Borkens Aufholjagd wurde also nicht belohnt.

Zu Beginn des zweiten Satzes rückte Sara Vindum Hansen für Sandra Hövels in die Starting Six, doch wieder lief das junge Borkener Team überraschend einem deutlichen Rückstand hinterher. Nachdem die erste Auszeit der Westmünsterländerinnen beim 5:2 ergebnislos verpuffte, folgte beim 12:3 die zweite. Nun jubelten kurzzeitig bei der kleinen Aufholjagd zum 14:10 die mitgereisten Borkener Fans, dann aber brachten Freisens schnelle Angriffe Borkens Block und Feldabwehr wieder in Bedrängnis. Nicht unverdient gewann Freisen diesen Satz mit 25:16.

Die junge Außenangreiferin Lena Bernhard nahm im dritten Satz den Platz der Kapitänin Fabienne Coenders in der Starting Six ein. Nun schien es, als hätte die 10-minütige Auszeit zwischen beiden Sätzen vor allem Chang Cheng Liu zu nutzen gewusst. Mit neuer Kraft und druckvollen Aufschlägen von Marika Loker dränge Borken auf einen Satzgewinn, lief jedoch zur Satzmitte jedoch schon wieder seinen Erwartungen und einem Rückstand hinterher. In diesem Satz kamen jedoch auch einige aus Borkener Sicht ärgerliche Schiedsrichter-Entscheidungen hin, welche auf der Trainerbank für Kopfschütteln sorgen sollten. Der dritte Freisener Satzgewinn infolge besiegelte dann auch nach insgesamt 80 gespielten Minuten einen aus Sicht der Gäste enttäuschenden Abend.

„Meine Mädels haben heute alles aufs Parkett gelegt, was wir zu bieten hatten“, lobte wenig später Freisens Trainerin Brigitte Schumacher ihr Team. Zur zweitwertvollsten Spielerin des Abends wählte sie Borkens Zuspielerin Chaine Konjer. Auch die goldene MVP-Medaille ging an Leonie Dewes und damit an eine Zuspielerin, die als Schaltzentrale die Bälle gezielt verteilte.

Nach der langen Heimreise bleibt dem Borkener Team jetzt nur wenig Zeit, um das Spiel aufzuarbeiten. Bereits am Sonntag, den 8. Oktober, geht es im Finale des WVV-Pokals auswärts gegen den SV Blau-Weiß Dingden. Sechs Tage später kommt mit den Stralsunder Wildcats der Meister der Nordstaffel der Vorsaison in die Mergelsberg-Sporthalle.

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