Studierende der HRW mit Stadtkämmerer Frank Mendack der Stadt Mülheim beim der Kick-Off-Veranstaltung des Kooperationsprojektes (Foto: HRW intern)
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Mülheim an der Ruhr. Zum Semesterstart 2023/24 fand am neuen HRW-Standort in der Parkstadt Mülheim der Auftakt für ein besonderes Realprojekt statt. Die Studierenden, die bei Prof. Dr.-Ing. Peter Vogt das Master-Modul „Digitales Planen und Bauen“ belegen, wenden in den nächsten Monaten innovative Vermessungsmethoden an, um die Geometrie einer städtischen Liegenschaft zu erfassen. Aus den sogenannten Punktwolken, die mithilfe eines Laserscanners aufgenommen werden, entsteht sukzessive ein digitales dreidimensionales Bauwerksmodell, das für die Simulation und Bewertung verschiedener Umbau- und Nutzungsszenarien herangezogen werden kann.

Beim ersten Zusammenkommen des Kämmerers und Beigeordneten der Stadt Mülheim, Frank Mendack, und dem Planungsdezernenten Felix Blasch mit Prof. Dr.-Ing. Peter Vogt (FB3) und Nina Friese (Referat Hochschuldidaktik) im Mülheimer Rathaus standen das gegenseitige Kennenlernen und die Abwägung von Mehrwerten, die mit der Durchführung eines Kooperationsprojektes im Zusammenhang stehen, im Fokus. Die gemeinsame Entscheidung für ein sinnvolles Referenzprojekt fiel auf das derzeit nicht in Betrieb befindliche Gebäude der ehemaligen VHS an der Bergstraße.

Bei einem Besuch in der Parkstadt am 28. September 2023 referierte Frank Mendack über die Historie des Gebäudes und über die aufgrund von Brandschutzmängeln verfügte Außerbetriebnahme im Jahr 2017. Die Möglichkeiten der öffentlichen Nutzung des mittlerweile denkmalgeschützten Komplexes am Rande des MüGa-Geländes wurden dabei ebenfalls angesprochen. Die Studierenden folgten gespannt den Ausführungen des Kämmerers und erhielten darüber hinaus einige wichtige Informationen für die Vorort-Gebäudeaufnahme Mitte Oktober.

Im laufenden Wintersemester erproben die Studierenden verschiedene Hard- und Softwaretools, um das in der Bauwirtschaft als BIM-Methode bekannte Verfahren zu erproben. Die Abkürzung BIM steht für „Building Information Modeling“ und verfolgt die Idee, einen sogenannten digitalen Zwilling zu entwickeln, der alle bauwerksrelevanten Bauteil- und Bauwerksinformationen beinhaltet, verknüpft und logisch verwaltet. BIM hat das Potenzial, die Baubranche zu revolutionieren und Probleme wie Bauzeit- und Kostenüberschreitungen weitgehend zu eliminieren. Auch die Stadt Mülheim erhofft sich für ihr Immobilienmanagement neue Erkenntnisse, die sich aus dem Master-Modul „Digitales Planen und Bauen“ ergeben können, sodass auch über das Wintersemester hinaus weitere Untersuchungen z.B. im Rahmen von Abschlussarbeiten geplant sind. Für beide Seiten ergibt sich eine Win-Win-Situation, anders ausgedrückt ist das der Kerngedanke von Service-Learning-Projekten, die sich durch das Engagement für gesellschaftliche Projekte und Entwicklungen auszeichnen. Für die Studierenden ergibt sich der besondere Mehrwert daraus, an einem realen Projekt ihre Kompetenzen zu schärfen und auch Kommunikation mit einem realen Kooperationspartner zu erleben.

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