Düsseldorf. 11 Absolventen der Schule für Physiotherapie am EVK Düsseldorf feiern heute ihr Examen. Sie sind die ersten Absolventen der renommierten Schule mitten in Düsseldorf, die während ihrer Ausbildung ein Gehalt erhalten haben. Bis zu ihrem Start am 1.12.2020 mussten sich Schülerinnen und Schüler selbst finanzieren, bis 2010 konnte man hier nur den Beruf des Physiotherapeuten erlernen, wenn man Schulgeld bezahlt hat.
Simon Breidenstein (26) ist einer der stolzen Absolventen. „Mit der Ausbildung haben heute viel mehr junge Menschen die Chance, diesen Beruf zu ergreifen. Ich wollte nach meinem Sportstudium, unabhängig von meinen Eltern, meinen Traumberuf erlernen. Mit der Vergütung war das möglich.“ Breidenstein ist ehrenamtlich stellvertretender Sprecher der Junioren von Physio Deutschland, dem größten Berufsverband der Physiotherapeuten. Er brennt für den Beruf und steht für die weitere Akademisierung der Physiotherapie: „Als Physiotherapeut stets auf dem neuesten Stand zu sein, die Erkenntnisse der Wissenschaft parat zu haben, ist für unsere Patienten ein Riesenvorteil. Mit der Kooperation zu der Hochschule in Osnabrück sind wir auf dem richtigen Weg, akademische Inhalte in der Ausbildung zu verankern.“
Drei Jahre lang haben die 11 frisch gebackenen Physiotherapeuten in der Kirchfeldstraße die Schulbank gedrückt. Oder sie waren im Krankenhaus gegenüber für ihre Praxiseinsätze aktiv. Jetzt können sie erst einmal ihre staatliche Prüfung zum Physiotherapeuten feiern – gemeinsam mit ihrem Anatomieskelett, das sie drei Jahre lang begleitet hat. Um dann auszuschwärmen in ihre berufliche Praxis, denn gut ausgebildete Physiotherapeuten sind sehr gefragt.
Seit über 35 Jahren bildet das Team um Schulgründer und -leiter Frank-Peter Bossert Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten aus. Seit November 1987 haben über 950 examinierte Physiotherapeuten hier ihre Ausbildung abgeschlossen. Und die Nachfrage nach den 100 Ausbildungsplätzen ist groß, trotz des allgemeinen Nachwuchsmangels in den meisten Ausbildungsberufen. Ein Grund ist die Vergütung der Ausbildung seit 2020. Frank-Peter Bossert: „Pro Kurs mit 25 Ausbildungsplätzen erreichen uns über 310 Bewerbungen. Jedes Jahr müssen wir vielen Interessierten mit Bedauern absagen. Unsere Schule ist vor allem deshalb auch so gefragt, weil wir unseren Auszubildenden im Anschluss den Zugang zu einem Bachelorstudium anbieten.“ Die Kooperation mit der Hochschule Osnabrück macht dies seit 2009 möglich. Den Schülern wird damit ein ausbildungsbegleitendes Studium ermöglicht, mit dem sie den akademischen Grad des Bachelor of Science erlangen können. Seit Beginn der Zusammenarbeit haben über 100 Absolventen der Schule mit Erfolg ihren Bachelor erlangt.
Weitere Infos: www.evk-duesseldorf.de/pts