Linda Elsner und Marlena Keil (Foto: Birgit Hupfeld)
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Dortmund. Weltbekannte Geschichte im neuen Gewand: „Queens“ basiert auf Friedrich Schillers „Maria Stuart“ und feiert in einer neuen Fassung am Freitag, 12. Januar, im Studio des Schauspiel Dortmund Premiere.

Die historische Konstellation zweier möglicher Königinnen hat Wissenschaft und Kunst gleichermaßen fasziniert und inspiriert:  Elisabeth, Königin von England, zunächst als Bastard erklärt und erst im Nachhinein in die Thronfolge aufgenommen, protestantisch und von vielen nicht anerkannt, und Maria Stuart, Katholikin und Königin von Schottland, nach einer Rebellion von Hof und Untertanen nach England geflüchtet, in die Hände der Rivalin.

Diese steht vor einer unmöglichen Entscheidung: Lässt sie Maria Stuart leben, als Galionsfigur für die immer noch starke katholische Opposition, oder muss sie die Konkurrentin, die ebenfalls Ansprüche auf den Thron hat, hinrichten? Was tun, wenn gleich zwei Frauen Anspruch auf Herrschaft erheben? Friedrich Schiller beantwortet die Frage recht klar: Es wird ein Kampf der Titaninnen, in der Neid und Missgunst, vor allem von Seiten Elizabeths, jegliche Einigung unmöglich machen. Aus heutiger Sicht wäre eine weibliche Solidarität, die zwei Frauen vereint und es ihnen ermöglicht, sich zu einer besseren Welt zu erheben, wünschenswert.

Jessica Weisskirchen schreibt mit Marie Senf und Christopher-Fares Köhler in ihrer neuen Fassung den kanonischen Klassiker für das Schauspiel Dortmund fort und inszeniert nach „Woyzeck“ erneut bildstark im Studio. Mit zwei starken Schauspielerinnen, Linda Elsner und Marlena Keil, und einem „Chor der Toten Königinnen“ (Dortmunder Sprechchor) stellt sie die Frage, ob es auch einen weiblichen Machtanspruch geben kann, der die Macht um ihrer selbst willen ausüben möchte. Wie weibliche Wut aussieht und welche, mitunter destruktive Kraft sie haben kann. Warum weibliche Machtausübung immer noch höheren moralischen Ansprüchen genügen muss und ob es wirklich nur eine geben kann im Spiel der Throne.

Auf der Bühne stehen außerdem Ekkehard Freye und Viet Anh Alexander Tran, Günter Hans Wolf Lemke zeichnet für die Ausstattung verantwortlich, Hannes-Michael Bronczkowski hat die Choreografie entwickelt. Die Uraufführung von „Queens“ am 12. Januar ist bereits ausverkauft, Karten für 15,- Euro (8,- Euro ermäßigt) gibt es noch für die weiteren Vorstellungen am 17., 19. Januar, 10. Februar (jeweils 20 Uhr), und 18. Februar (18.30 Uhr) im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter 0231/50-27222 oder www.theaterdo.de.

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