Sie stellten das Faltblatt anlässlich des zehnten Geburtstages der archäologischen Ausgrabung vor (v.l.): Hendrik Eßers (Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung, Standortmanagement, Stadtmarketing), Georg Möllers (Verein für Orts- und Heimatkunde), Sozialdezernent Dr. Sebastian Sanders, Historiker Dr. Werner Koppe und Bodendenkmalpfleger Arno Straßmann (Foto: Stadt RE)
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Recklinghausen. Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass mitten in der Recklinghäuser Altstadt – an der Johannes-Janssen-Straße – archäologische Ausgrabungen stattgefunden haben. Anlässlich dieses runden Geburtstages ist nun ein Faltblatt des Vereins für Orts- und Heimatkunde Recklinghausen e.V. in Kooperation mit der Stadt, erarbeitet von Historiker Dr. Werner Koppe, für die Öffentlichkeit entstanden.

Sozialdezernent Dr. Sebastian Sanders hat gemeinsam mit Hendrik Eßers (Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung, Standortmanagement, Stadtmarketing), Georg Möllers (Verein für Orts- und Heimatkunde), Historiker Dr. Werner Koppe und Bodendenkmalpfleger Arno Straßmann die Publikation vorgestellt, die den Titel „Unterirdisches Recklinghausen. Ausgrabung an der Johannes-Janssen-Straße 2013“ trägt.

„Viele Bürgerinnen und Bürger werden sich sicherlich noch lebhaft an die damalige Ausgrabung mitten auf dem Kirchplatz vor St. Peter erinnern“, sagt Dr. Sanders. „Bis heute erinnern die archäologischen Funde, die als Intarsien in den Boden des Platzes eingearbeitet wurden, an die spektakuläre Aktion. Mit dem nun erschienenen Faltblatt können sich Interessierte umso umfassender informieren.“

Anlass für die archäologische Untersuchung der Fläche zwischen Johannes-Janssen-Straße und Kirchplatz war die Neugestaltung des Areals. Es lag nahe, im Vorfeld der eigentlichen Bauarbeiten, den geschichtsträchtigen Platz inmitten der „Guten Stube“ zu erforschen, um Klarheit über die bis dato nur in Ansätzen belegbaren Ursprünge der Stadt Recklinghausen im Umfeld der Petruskirche zu erhalten.

„Die Ausgrabungs-Befunde zeigten eine intensive Besiedlung des Gebietes westlich von St. Peter, die vom Hochmittelalter bis ins 20. Jahrhundert reicht und klarstellt, dass es neben der Urzelle Petruskirche und Markt weitere Siedlungskerne gegeben haben muss“, weiß Dr. Koppe. Begleitet wurde die Kampagne auch medienwirksam unter dem Titel „Recklinghausen gräbt aus“.

„Die heutige Gestaltung der Fläche bedeutet eine immense städtebauliche Aufwertung und strahlt in die gesamte Altstadt hinein“, fügt Hendrik Eßers hinzu. „Vom vormaligen, wenig ansehnlichen Innenstadt-Parkplatz zum neuen Kirchplatz mit Aufenthaltsqualität, Raum für Begegnung und Lokalität für beliebte Events wie dem Abendmarkt ist dieser Ort in unserer ‚Guten Stube‘ nicht mehr wegzudenken.“ Neben den Fundament-Intarsien in der Pflasterung des Platzes erinnert heute auch eine Schautafel des Vereins für Orts- und Heimatkunde hinter dem Ikonenmuseum an diese bisher einzigartige Ausgrabung in Recklinghausen.

Das Faltblatt ist hierzu eine sinnvolle Ergänzung, um das Wissen um diese archäologische Ausgrabung bei den Bürger*innen wachzuhalten. Die Publikation wurde auf Grundlage des damaligen Grabungsplans aufgebaut, der sich auf der Rückseite des Blattes wiederfindet. Hinzu kommt Wissenswertes zu den einzelnen Phasen der Besiedlung sowie zu dem Fundgut.

Das Faltblatt ist in der Tourist Information, Martinistraße 5, erhältlich.

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