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Düsseldorf. “Düsseldorf, Helau!” hallte es an Altweiber immer wieder durch die ganze Altstadt. Beim traditionellen Sturm eroberten die Möhnen am Donnerstag, 8. Februar, das Rathaus. Pünktlich um 11.11 Uhr rissen sie die Macht im Rathaus an sich. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller büßte unter großem Jubel seine Krawatte bei Venetia Melanie ein. Da konnte Prinz Uwe I., mit dem Venetia Melanie in der aktuellen Session die Düsseldorfer Karnevalisten regiert, nur noch staunen. Bekannte Düsseldorfer Karneval-Kult-Bands spielten auf dem Marktplatz zum Start in die ganz heiße Phase der “fünften Jahreszeit”. Die Session in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt steht diesmal unter dem Motto “Wat et nit all jöwt”.

Begonnen hatte die närrische Session 2023/2024 mit dem Erwachen des Hoppeditz‘ am 11.11.2023 um 11.11 Uhr auf dem Marktplatz mit der “Narrenschelte” des Hoppeditz. Mit dem Rathaus-Sturm am heutigen 8. Februar nahm das närrische Treiben endgültig Fahrt auf. Weitere Höhepunkte sind der Kinder- und Jugendumzug am Samstag, 10. Februar, in der Düsseldorfer Innenstadt – vor allem für Familien nahezu ein “Pflichttermin”. In diesem Jahr gibt es eine Rekordbeteiligung: 6.250 Personen haben sich zur Teilnahme angemeldet.

Erstmals unter der Regie des Düsseldorfer Schaustellerverbandes findet am Sonntag, 11. Februar, das traditionelle Kö-Treiben statt. Ab 11 Uhr heißt es wieder “sehen und gesehen werden”, mit Helau, bunten Kostümen und viel Musik. Bis zu 15 kreative Jecke mit den besten Kostümen haben diesmal die einmalige Chance, sich tags darauf den Rosenmontags-Zug von den exklusiven Tribünenplätzen vor dem Rathaus anzuschauen. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Schaustellerverbandes Düsseldorf, Oliver Wilmering, wird sich Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am Karnevalssonntag zu Beginn unter die närrische Schar mischen, um die witzigsten Kreationen mitauszuwählen. Der Rundgang startet um 11 Uhr an der großen Uhr am Corneliusplatz.

Krönung der Session ist dann der große Rosenmontagsumzug am 12. Februar. Der riesige Festzug mit geschmückten Karnevalswagen und Fußgruppen zieht dann durch das Zentrum der Landeshauptstadt. Weltberühmt sind dabei die politischen Themenwagen von Satiriker Jacques Tilly.

Erste Zwischenbilanz von Feuerwehr und Ordnungsamt

Die erste Zwischenbilanz von Feuerwehr und Ordnungsamt an Altweiber, 8. Februar 2024, fällt in Bezug auf das Glasverbot positiv aus.

Nachdem in der Karnevalshochburg im vierzehnten Jahr in Folge an den tollen Tagen ein Glasverbot gilt, gab es an Altweiber bis 15 Uhr laut Feuerwehr nur zwei Fälle von Schnittverletzungen (2023: 1 / die Vergleichszahlen beziehen sich jeweils auf den Zeitraum bis 15 Uhr). Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich die positive Wirkung der Aktion „scherbenfreie Altstadt“ an den kommenden Karnevalstagen fortsetzen wird. Innerhalb der Verbotszone waren 17 (2023: 74) Verstöße gegen das Glasverbot zu verzeichnen.

Die meisten Besucher des Straßenkarnevals an Altweiber waren gut informiert und führten keine Glasflaschen, Gläser oder Ähnliches mit. Diejenigen, die dennoch Glasflaschen mitführten, konnten deren Inhalt in biologisch abbaubare Becher aus Maisstärkemehl umfüllen, die wie immer an jeder Sperrstelle zur Verfügung standen. Das Glasverbot gilt noch bis Karnevalsfreitag, 9. Februar, 5 Uhr, und von Karnevalssonntag, 11. Februar, 12 Uhr, bis Veilchendienstag, 13. Februar, 5 Uhr.

Die Feuerwehr, die rund 150 zusätzliche Kräfte im Einsatz hatte, zog am Nachmittag von Altweiber folgende Bilanz: Die Einsatzkräfte im Rettungsdienst mussten bis 15 Uhr drei Jugendliche unter 18 Jahren (2023: 4) wegen übermäßigen Konsums von Alkohol behandeln. Insgesamt wurden 17 (2023: 21) Menschen in den Unfallhilfestellen versorgt – neun (2023: 11) mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Von den Behandlungen in den Unfallhilfestellen waren sieben (2023: 4) Bagatellverletzungen und zwei (2023: 4) mittelschwere Fälle.

Im gesamten Stadtgebiet wurden im Zeitraum von 7 bis 15 Uhr 225 (2023: 206) Einsätze durch die Leitstelle der Feuerwehr Düsseldorf disponiert, davon waren 202 (2023: 192) Rettungsdiensteinsätze und Krankentransporte zu bewältigen. 23 (2023: 14) Mal rückten Feuerwehreinheiten zu Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen aus.

Das Ordnungsamt war mit rund 300 Kräften im Einsatz. Hierunter waren neben Einsatzkräften des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) und der Verkehrsüberwachung auch Mitarbeiter eines Security-Unternehmens.

Bis 15 Uhr wurden 110 (2023: 64) Mal Jugendschutzkontrollen durchgeführt, bei denen die Jugendlichen den unerlaubt mitgeführten Alkohol freiwillig vernichteten. 19 Minderjährige (2023: 29) wurden beim Rauchen erwischt. 10 (2023: 8) Wildpinkler wurden trotz des großen Angebots an öffentlichen Toiletten erwischt und werden in Kürze Post vom Ordnungsamt bekommen. Auf sie wartet ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro plus Verwaltungsgebühren – eine teure Erleichterung.

13 Gastronomen (2023: 7) hatten trotz Verbot ihre Terrassen aufgebaut und mussten ihr Mobiliar wieder einräumen.

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